Meilenstein – 3.000 Kastrationen

Retten wir ein Tierleben, verhindern wir damit indirekt das Leid der Nachkommen!

Heute am Weltstreunertag wollen wir an alle Katzen und Hunde denken, die auf den Straßen Sardiniens leben.

Für uns STREUNERHerzen ist eigentlich jeder Tag ein Weltstreunertag, denn seit der Gründung unseres Vereins vor 11 Jahren konnten wir fast jeden Tag ein Tier auf Sardinien kastrieren.

Dank eurer Spenden haben wir seit Gründung des Vereins 3.000 Tiere kastriert.

Das ist eine fantastische Anzahl von Katzen und Hunden, die so vor weiterem Leid bewahrt werden konnten.

Prävention ist uns eine Herzensangelegenheit und so kastrieren wir nicht nur herrenlose Tiere, sondern auch Haustiere von sardischen Familien, die sich eine Kastration nicht leisten können oder wollen und die den ungewollten Nachwuchs sonst aussetzen würden – somit verhindern wir indirekt das Leid der Nachkommen.

Daher hat auch jede dieser 3.000 Kastrationen eine ganz eigene Geschichte.

Und genau eine dieser Geschichten, die der Hündin Akira, die 3.000-ste Kastration, möchten wir mit dir teilen und dir unsere Arbeit vor Ort vorstellen.

Wie alles begann:

Akira lebt zusammen mit ihrer Familie in Pittulongu auf Sardinien. Sie wird geliebt, gehegt und gepflegt. Und doch ist es eine sardische Geschichte, wie wir sie leider noch viel zu oft erleben.

Akira kam als kleiner Welpe zu ihrer Familie. Leider hat man die erste Läufigkeit zwar erkannt, aber es wurde weder aufgepasst, noch kastriert. Akira wurde vom Nachbarshund trächtig und der erste Wurf mit acht Welpen erblickte das Licht der Welt. Sechs Welpen wurden verschenkt. Zwei Welpen (Rüden) hat man behalten, da es für sie keine geeigneten Anfragen gab. Und so wuchs die Anzahl der Hunde im Haushalt – aus einer Hündin wurden drei Hunde.

Für die meisten Sarden sind Kastrationskosten von 300 Euro für eine Hündin kaum zu stemmen, da dies einem Viertel ihres monatlichen Einkommens entspricht. Daher wird oft einfach abgewartet. Wenn eine Hündin trächtig wird, nimmt einem irgendjemand die Welpen schon ab. Obwohl es gesetzlich verboten ist, Welpen unter zwei Monaten und ohne Mikrochip zu verschenken, ist dies dennoch gängige Praxis.

Diese Situation führt leider dazu, dass immer mehr Hunde in den Canilen landen. Wenn ein Welpe noch klein und süß ist, wird er als Spielzeug für die Kinder genutzt. Sobald er jedoch heranwächst und unbequem wird, wird der Hund einfach ausgesetzt.

So kam es, wie es kommen musste: Nach sechs Monaten war Akira wieder trächtig. Erneut erblickten neun Welpen das Licht der Welt. Die Situation wurde komplizierter, als die Familie um Hilfe bat, doch niemand in der Lage oder bereit war, ihnen zu helfen. Wieder wurden sechs Welpen verschenkt und drei Welpen (Weibchen) blieben zurück.

Da man die Hunde nicht in ein Canile bringen wollte, lebte die Familie nun schon mit vier Weibchen und zwei Rüden. Das Schicksal nahm seinen Lauf. Eines der Weibchen wurde trächtig – erneut acht Welpen!

Die Summe, die für die Kastration der Hündinnen aufzubringen wäre, wuchs in schwindelerregende Höhen – 1.200 Euro. Diese Summe kann die Familie nicht aufbringen.

Es hat sich bei den Sarden herumgesprochen, dass wir als Verein unterstützen. So wurden wir von der Familie um Hilfe gebeten. Bei unserem Besuch vor Ort trafen wir auf nette, tierliebe Menschen, die völlig überfordert waren.

Wir entschieden, die acht Welpen innerhalb Italiens in gute Hände zu vermitteln. Zwei Hündinnen, Akira und Bonny, wurden kastriert. Zwei weitere Hündinnen können wir nur kastrieren, wenn wir auch die Spenden dazu haben. Da auch diese beiden Hündinnen in absehbarer Zeit läufig und im schlimmsten Fall trächtig werden, drängt die Zeit.