Mittelmeerkrankheiten
In Süd- und Osteuropa existieren einige Krankheiten, die sogenannten Mittelmeerkrankheiten, die bis vor einigen Jahren in Mittel- und Nordeuropa nicht heimisch waren. Vielen Hundehaltern und Tierärzten sind die Symptome und Krankheitsbilder wenig oder gar nicht bekannt. Einige dieser Krankheiten können unbehandelt für einen Hund tödlich verlaufen oder ihn schwer schädigen.
Nicht alle Diagnostiken und Tests zur Erkennung der Mittelmeerkrankheiten sind ausgereift und immer zuverlässig. Es kommt vor, dass eine Erkrankung eines Hundes erst in einem zweiten Test festgestellt wird oder im Test falsch positiv bzw. negativ angezeigt wird. Diagnosen und Therapien widersprechen sich zum Teil und weichen voneinander ab.
Wir arbeiten bei allen Tests sehr eng mit Parasitus Ex und Dr. Naucke, dem führenden Wissenschaftler im Bereich der Mittelmeerkrankheiten in Deutschland, zusammen. Die dort angebotenen Diagnostiken und Empfehlungen sind immer auf aktuellem Stand.
Zur Erkennung und Diagnosestellung der Mittelmeerkrankheiten ist es zwingend erforderlich, mindestens zwei Mittelmeerchecks nach der Einreise des Hundes durchzuführen: den ersten Test direkt nach Einreise des Hundes (2. oder 3. Woche nach Einreise) und den zweiten Test sechs Monate später.
Grundsätzlich gilt, dass diese Tests weder ein gesundes noch ein krankes Hundeleben über Jahre garantieren, sondern lediglich den derzeitig nachweisbaren Antikörper-Titer oder Erregernachweis im Blut des Hundes widerspiegeln und helfen, rechtzeitig auf die Krankheit zu reagieren.
Aussagekraft Titer (IFAT): Ein Titer ist in erster Linie ein Nachweis, dass Antikörper gegen einen Erreger gefunden wurden. Der Titer allein gibt keine Information über die Aktivität der Erreger und der Krankheit. Das Blutbild und die Eiweiß-Elektrophorese zeigen, ob die Erreger aktiv sind und den Hund schädigen. Es wird nicht automatisch behandelt, nur weil ein Titer vorhanden ist!
Auf Sardinien haben wir es zurzeit hauptsächlich mit Leishmaniose, Ehrlichiose, Babesiose vogeli, Hepatozoonose, Anaplasmose und Filariose zu tun, die im Folgenden kurz vorgestellt werden.
Niemals vor dem 2. Mittelmeercheck oder bei unklarem Befund / Befall folgende Medikamente geben:
Milbemax, Avermectine (Ivermectin, Selamectin, Noromectin, Mectisan), Milbemycine (Milbemycinoxim, Moxidectin, Milbemycin, Milbemax), Advocate, Stronghold
Wir empfehlen das Labor von Parasitus Ex. Hier findest du das Laborformular und kannst dieses mit zu deinem Tierarzt nehmen. Kläre bitte vorher, ob dein Tierarzt bereit ist, Blut abzunehmen und in ein fremdes Labor zu schicken. Es steht dir aber jederzeit frei, selbst einen Umschlag vorzubereiten, das Blut kurze Zeit später abzuholen und selbst zu verschicken.
Empfehlenswert ist immer, das Blut morgens auf nüchternen Magen abzunehmen. Möglichst Montag-Mittwoch, damit das Blut nicht unnötig lange über das Wochenende in der Post liegt. Das Blut sollte kühl gelagert werden und vor Sonneneinstrahlung geschützt werden. Auf keinen Fall darf es Frost ausgesetzt werden. Die Proben sollten innerhalb von 48 Stunden im Labor ankommen. Hier findest du weitere wichtige Hinweise zur Blutabnahme und zum Probenversand.
Alle Informationen basieren auf Erfahrungen und den derzeit uns bekannten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Sie erheben keinen Anspruch/ Garantie auf Vollständigkeit und Richtigkeit! Das Tier ist immer individuell zu betrachten. – Stand: Juli 2024
Für weitere Informationen sprecht uns gerne an!
Quelle: https://parasitosen.de