Leishmaniose

Allgemein

Bei der Leishmaniose (Leishmania infantum) handelt es sich um eine parasitäre Infektionskrankheit, die bis zum 50. Breitengrad vorkommt (Deutschland, Frankreich, Schweiz, Italien, ehem. Jugoslawien, Albanien, Spanien, Portugal, Griechenland) und sich zunehmend weiter nördlich ausbreitet.

Übertragung

Die Leishmaniose kann sich nur mit dem Vorkommen der Sandmücke als Überträger verbreiten. Die Mücken sind in Süddeutschland (BW – Cochem) nur von Anfang Juni bis Ende September unterwegs.

Jeder kann durch die Sandmücken infiziert werden, Menschen genauso wie Hunde. Eine Übertragung durch Hundespeichel kann man ausschließen, da sich in ihm keine weißen Blutkörperchen und keine Erreger befinden. Wissenschaftlich gesehen gibt es keinen nachgewiesenen Fall, bei dem sich Menschen durch Hunde infiziert haben oder ein Hund durch einen anderen infiziert wurde.

Dennoch sollten Leishmaniose positive Hunde nicht an immungeschwächte Menschen vermittelt werden. Im Wundsekret bei Leishmaniose positiven Hunden wurden die Erreger nachgewiesen. Somit besteht rein theoretisch die Möglichkeit der Übertragung.

Mögliche Symptome

Die Erreger befinden sich beim Hund in den Zellen von Leber, Milz und Knochenmark und dort in den weißen Blutkörperchen (Leukozyten), die für den körpereigenen Schutz zuständig sind. Damit schädigen sie das Immunsystem. Es kommt zu Teilnahmslosigkeit, Appetitverlust, Anämie, Schuppenbildung, Abmagerung. Später kommt es zu typischen Hautveränderungen an Ohren, Nase und Pfoten; es bildet sich eine Art Brille um die Augen, die Haare fallen aus, die Nase wird kahl und das Krallenwachstum ist stark vermehrt. Es können sich Ekzeme und kahle Stellen am ganzen Körper bilden. Innere Organe, besonders anfällig sind die Nieren, können im Spätstadium geschädigt werden, die Lymphknoten schwellen krankhaft an.

Behandlung

Für den Hund stehen zahlreiche therapeutische Verfahren zur Verfügung, die aber individuell, je nach Erreger, Konstitution, Alter und Hunderasse, eingesetzt werden müssen. Grundvoraussetzung in jedem Fall ist eine Stärkung und Stabilisierung des Immunsystems des Hundes. Stressvermeidung, Geborgenheit, ausgewogenes, gesundes Futter verbessern die Konstitution und das Wohlbefinden des Hundes und stärken gleichzeitig sein Immunsystem.

Tiere mit einem niedrigen Infektionstiter können ein symptomfreies Leben ohne Behandlung führen.

Eine den Erreger eliminierende Therapie gibt es zurzeit nicht. Je nach klinischer Symptomatik werden Hunde mit einem Leishmanizid und/oder einem Leishamnistat individuell therapiert. Ein Leishamnistat ist den Leishmaniziden vorzuziehen, da es verträglicher ist und auch die Nebenwirkungen um ein vielfaches geringer ausfallen. Das erste Mittel der Wahl ist Allopurinol.

Der Einsatz von sog. Immunmodulatoren Domperidon (Leisguard®) nimmt zu. Sie regulieren die Proteinbildung und begrenzen damit die Schädigung der Niere bei hohem Titer. Derzeit wird folgende Medikation bei Leishmaniose positiven Hunden empfohlen:

Domperidon (Leisguard®):
– Symptomfrei: 1x pro Jahr eine Kur über 30 Tage
– Symptome: 3x pro Jahr eine Kur über 30 Tage

Wichtig: Vor und nach der Gabe von Domperidon darf der Hund jeweils 4 Monate nicht geimpft werden!

Leishmaniose positive Hunde gelten als chronisch kranke Hunde, es gilt:
mit Verstand impfen
keine Gabe von nicht wirklich notwendigen Medikamenten.

Es gibt fünf Dosierungsstufen von Allopurinol (Leishamnistat). Milteforan (Leishmanizid) sollte nur dann gezielt eingesetzt werden, wenn eine starke Schädigung vorliegt und niemals prophylaktisch. Glucantime sollte nach Möglichkeit gar nicht eingesetzt werden, es kann die Leber sehr stark schädigen!

Eine Kontrolle des Blutbilds sollte alle 3 Monate, eine Eiweißelektrophorese alle 6 Monate erfolgen. Allopurinol sollte aufgrund einer möglichen Resistenzenbildung nicht länger als 2-3 Jahre gegeben werden. Allopurinol sollte möglichst gering dosiert werden. Als maximale Höchstdosis gilt: 3 x 10mg/kg Körpergewicht am Tag!

Alle Informationen basieren auf Erfahrungen und den derzeit uns bekannten wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Sie erheben keinen Anspruch/ Garantie auf Vollständigkeit und Richtigkeit! – Stand: Juli 2013

Für weitere Informationen sprich uns gerne an!