20.07.2016 – Pupolo

Pupolo fand sein Zuhause am 20.07.2016   (Happyend-Story)

Hallo zusammen,

mein Name ist Pupolo. Ich bin zwei Jahre alt und bin aus Sardinien nach Deutschland gekommen. Vom 20.03.2016 bis zum 20.07.2016 durfte ich in Grießheim (bei Darmstadt) bei einer sehr lieben „Pflegemama“ zu Gast sein. Dann wurde ich von meinem jetzigen Frauchen im Internet entdeckt und bin nach Groß-Gerau gezogen.

Ich habe mich bei meinen neuen Menschen auf Anhieb sehr wohl gefühlt und möchte gerne bis zu meinem Lebensende hier bei ihnen bleiben. Deshalb habe ich mir von Anfang an alle Mühe gegeben, mich von meiner besten Seite zu zeigen. Ich bin so lieb, dass meine Menschen mich auf gar keinen Fall mehr missen möchten. Nach zwei Tagen durfte ich bereits allein den Garten erkunden, aber ich bleibe lieber in der Nähe meiner Menschen, damit die mir ja nicht weglaufen oder gar etwas ohne mich unternehmen. Weil ich immer sofort höre und komme, wenn ich gerufen werde, durfte ich schon nach drei Tagen auch im Feld ohne Leine laufen. Es macht mir viel Spaß, ab und zu mal „Vollgas“ zu geben. Dann renne ich wie der Teufel – aber nie zu weit weg von meinen Menschen. Die will ich auf keinen Fall verlieren.

Nachdem ich das Vertrauen meiner Menschen auf meine charmante Art gewonnen hatte, durfte ich sogar schon mit ihnen in den Urlaub nach Norddeutschland fahren. Die lange Autofahrt hat mir gar nichts ausgemacht, ich habe sie einfach verschlafen. Im Urlaub war es toll, obwohl es viel geregnet hat. Aber dafür hatten meine Menschen den ganzen Tag Zeit für mich. Das habe ich natürlich ausgenutzt und die beiden meinerseits ausgiebig beschäftigt. So habe ich ihnen zum Beispiel beigebracht, wie Hunde singen. Das geht so: bei bestimmten Tönen hebe ich den Kopf und fange, an leise zu jaulen. Frauchen und Herrchen stimmen ein und dann sitzen wir zu dritt da und heulen, äh „singen“ in allen Tonlagen. Inzwischen fängt auch mal Herrchen oder Frauchen mit dem „Singen“ an und ich stimme mit ein. Das ist übrigens der Knaller bei Familienabenden. Die anderen Menschen klatschen Beifall und verlangen Zugabe. Ich sitze dann stolz wie Oskar da, drücke das Kreuz durch und strecke die Brust raus.

In den Schulferien durfte ich mein Frauchen einmal an ihren Arbeitsplatz begleiten. Sie arbeitet in einem Schulsekretariat. In Nullkommanichts habe ich dort ihre Kollegin, den Chef und den Hausmeister gleich mit um meine kleinen Pfoten gewickelt. Außerdem habe ich mich nützlich gemacht und für Frauchen den Schlüsselbund getragen, wenn sie aus dem Büro in andere Räume gegangen ist.

Bei unseren Spaziergängen habe ich auf Anhieb neue Hundefreunde gefunden. Besonders mit dem Pekinesenmix Filou und der Yorkshireterriermixdame Maja verstehe ich mich blendend. Die beiden haben praktischerweise etwa die gleiche Größe und Gewichtsklasse wie ich. Wir gehen öfter zusammen Gassi, wobei wir Hunde immer wieder gerne Toben und Ball spielen. Maja ist die Schnellste von uns, Filou und ich haben wegen unserer kürzeren Beine oft das Nachsehen. Deshalb hat Frauchen nun einen zweiten Ball dabei, damit wir beiden Rüden ebenfalls Erfolgserlebnisse haben dürfen und den Spaß nicht verlieren.

Wenn ich mit Herrchen und Frauchen spazieren gehe, passiert es noch dann und wann, dass ich mich wegen unbekannter Geräusche aus dem Gebüsch oder anderen Dingen erschrecke. Frauchen hat dann sehr viel Verständnis für mich. Wenn ich wieder einmal vor Schreck einen Riesensatz zur Seite mache oder mich irgendwo gar nicht ohne ihre Hilfe vorbeitraue, sagt sie beispielsweise ganz mitleidig zu mir: „Du armer kleiner Pupolo, sitzt da wieder ein grausiges Monster im Gebüsch?“ oder „Jaja, ich habe es genau gesehen. Die Mülltonne hat dich ganz böse angefletscht als du völlig ahnungslos und unbefangen an ihr vorbeigehen wolltest.“ Dann tröstet sie mich und lockt mich, bis ich keine Angst mehr habe. Die blöde Mülltonne habe ich übrigens am nächsten Tag voller Verachtung angepinkelt. Das hat sie nun davon!

Beim Gassi gehen an einem frühen Morgen im Spätherbst habe ich einmal einen richtigen großen Feldhasen aufgeschreckt. Er ist sofort losgeflitzt und ich natürlich flugs hinterher. Frauchen hat mich aber schnell aus der Jagd herausgepfiffen. Sie war total stolz auf mich, weil ich sofort zu ihr zurückgekommen bin. Aber mal ganz ehrlich, wie peinlich wäre es gewesen, wenn der Hase mich mit seinen langen Beinen gnadenlos abgehängt hätte? So MUSSTE ich ja gehorchen und habe mich zum Glück nicht blamiert.

Was ich bis heute immer noch nicht gelernt habe, dass Hunde im Fernsehen oder auf Bildern gar nicht echt sind. Dann knurre oder belle ich. Es kann ja wohl nicht angehen, dass ein fremder Hund in MEINEM Wohnzimmer auftaucht. Peinlicher war es beim Tierarzt. Nachdem wir schon eine Weile gewartet hatten, entdeckte ich ein Bild mit einem lebensgroßen schwarzen Stafford-Terrier. Ich dachte, der Kerl fällt bestimmt über mich her, habe mich dementsprechend aufgeregt und war kaum zu beruhigen. Bei der Untersuchung war ich dann aber wieder ganz lieb, so dass alle völlig hingerissen von mir waren. So bin ich halt.

So, nun muss ich mich aber – zumindest für heute – verabschieden. Zum guten Schluss wünsche ich noch vielen, vielen anderen Hunden, dass sie ebenfalls liebe Menschen finden, die ihnen ein tolles Zuhause geben können.

Vielleicht bis bald mal wieder Euer Pupolo

Lieber Pupolo, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Ich wünsche dir und deiner Familie noch viele schöne Jahre.

Pupolo wohnt seit dem 20.07.2016 in Groß-Gerau.