12.12.2017 – Perpetua 

Perpetua fand ihr Zuhause am 12.12.2017   (Happyend-Story)

Irgendwann wird doch alles gut!!!

Ach Perpetua… bei dir überkommen mich als deine Vermittlerin so unglaublich tiefe Gefühle, dass ich sicher oft einen Kloß im Hals haben werde, wenn ich jetzt dieses Happy End schreibe. Ganz ehrlich, es ist sicher für mich das allerschönste Happy End in meiner Zeit als Vermittlerin. Das hat aber ganz persönliche Gründe, denn du warst eigentlich die Hündin, die an meine Seite gehört hätte. Von der ersten Sekunde an, als ich dich kennenlernte, war ich in dich verliebt. Nicht nur oberflächlich, wie man das schon mal so sagt… nein, da war etwas tief in mir und meinem Herzen. Und wirklich jedes Mal, wenn ich dich in Tortoli besuchen konnte, versteckte ich meinen Kopf in deinem Fell, damit niemand meine Tränen sah.

Deine Tochter, Pierina Nera, war damals als Pflegehund bei uns. Sie war einfach nur toll, aber das war mir klar! War ja deine Tochter 🙂 Doch du, du konntest nie zu uns kommen. Denn niemand konnte sagen, wie du so mit Hündinnen bist. Du teiltest dir deinen kleinen Zwinger mit Orbello, doch Hündinnen…?! Ich konnte es einfach nicht riskieren, denn bei mir leben Hündinnen. Ich konnte es nicht glauben, denn mein Gefühl sagte mir immer, dass du einfach perfekt bist. Doch trotzdem sagte mein Verstand, dass ich das Risiko nicht eingehen darf. Und ich war traurig, so unglaublich traurig…

Und so hocktest du Jahr für Jahr in Tortoli, ich sah zu, wie deine Schnauze immer grauer wurde, dein Gang schwerer. Der Glanz in deinen Augen verlor sich, dein Lebensmut ging mit diesem Glanz. Mein Herz war immer wieder so unendlich schwer, dass ich es nicht in Worte fassen konnte. Niemand zeigte wirklich Interesse an dir, denn realistisch gesehen konnten wir einfach zu wenig über dich sagen.

Aber dann… ja, dann, Herzenshündin, dann ergab sich eine perfekte Pflegestelle für dich: Schäferhunderfahrung, ein Schäferhundrüde im Haushalt, sehr viel Hundeverstand und zur Not auch Durchhaltevermögen. Kleine Kinder waren im Haushalt und eine Katze… das galt es abzuwarten und zu meistern, aber dein Pflegefrauchen war da guten Mutes. Und ich ihr so unendlich dankbar! Meine Freude kann ich hier gar nicht beschreiben, ich fieberte so sehr dem Tag deiner Ausreise entgegen. DEIN Tag war der 22.10.2017! Endlich war sie da, die Freiheit, auf die du so unendlich lang warten musstest. Und ich auch.

Und was soll ich sagen?! Du warst Schäferhund durch und durch. Wir waren alle so begeistert von den ersten Rückmeldungen, denn weder die Kinder noch die Katze waren ein Problem für dich. Du hast dich mustergültig verhalten. Dein Pflegefrauchen taufte dich dann um auf „Pippa“, denn „Perpetua“, das war für die Kinder doch ein wenig zu sehr Zungenbrecher 🙂 Auch das Kennenlernen von Hündinnen und die Spaziergänge mit ihnen verliefen völlig problemlos. Und da dein Pflegefrauchen wusste, wie Schäfis ticken, konnte sie deinem anfangs etwas unkontrolliertem Kontrollwahn sofort Grenzen setzen; die du dann auch sofort annahmst. Anfangs fiel dir das Laufen schwer, hatten die Jahre auf Beton und die Jahre mangelnder Bewegung doch ihre Spuren hinterlassen. Doch tapfer und freudig warst du von Anfang an bei den Spaziergängen dabei und schon bald hieß es: „Zwei Stunden schafft sie locker!“ Mein Traum war wahr geworden. Tatsächlich dachten wir insgeheim alle, dass eine weitere Vermittlung von dir trotzdem eher unwahrscheinlich ist, denn wer will schon eine schwarze, ältere Schäferhündin haben?!

Doch wir wurden schnell eines Besseren belehrt, das Glück war plötzlich wirklich auf deiner Seite! Es kam eine sehr nette Anfrage für dich von einer alleinstehenden Dame. Sie hatte immer Schäferhunde gehabt und war nach dem Tod ihres letzten Hundes nun wieder auf der Suche nach einer älteren Hündin. Sie betreibt eine Pension und einen Campingplatz ganz in der Nähe deines Pflegefrauchens, du könntest den ganzen Tag bei ihr sein. Ein Träumchen!! Und dann ging alles ganz schnell, dein Pflegefrauchen konnte es kaum fassen, hatte sie doch kurz vorher noch gedacht, dass du sicher bleiben wirst… Ein Besuch bei dir zum Kennenlernen folgte sehr schnell und es passte alles!! Dein Pflegefrauchen konnte selber die Vorkontrolle übernehmen und war sehr angetan. Und damit war dein Umzug beschlossene Sache! Am 12.12.2017 bist du dann schon in dein endgültiges Zuhause zu deinem Frauchen nach Deggenhausertal gezogen. Die Rückmeldungen auch dort sind absolut positiv, du bist sehr lieb und Frauchens Schatten!

Tja, Perpetua, Pippa, und nun sitze ich hier und habe, während ich den Text schrieb, wieder einmal einige Tränen vergossen. Doch diesmal einfach, weil es endlich geklappt hat, weil du frei bist, glücklich. Wir konnten dir den Glanz in deine Augen zurückgeben. Und du mir den Glauben daran, dass es Menschen gibt, die auch älteren, großen, schwarzen Schäferhunden ein Zuhause geben möchten! Mach es gut, mein Mädchen, ich werde dich immer, immer, immer in meinem Herzen haben!!