03.06.2013 – Perpetua

Perpetua fand ihr Zuhause am 03.06.2013   (Happyend-Story)

Hallo Welt, ich bin Feli …

… geboren bin ich auf Sardinien und dort habe ich auch die ersten Wochen meines Lebens verbracht. Leider nicht am Strand und in der Sonne, wie ihr jetzt vielleicht denken mögt, sondern in einem Tierheim. Die erste Zeit war noch meine Schwester bei mir, als diese jedoch ein neues Zuhause auf Sardinien gefunden hatte, blieb ich allein in meiner Box. Damals hieß ich noch Perpetua.

Zum Glück kamen dann irgendwann die netten Mädels von Streunerherzen e.V. und nahmen mich mit.

Dass mich ein großes Abenteuer erwartete, war mir gleich klar. Und wirklich: Die erste Übernachtung außerhalb des Tierheims – mit einem Menschen neben mir, ein Flug und ich war plötzlich in Deutschland. Alles war total spannend!

Ich kam zu einem Pflegefrauchen und dessen Hund – ein älterer Rüde, der zwar wenig mit mir toben wollte, an dem ich mich aber orientieren konnte. Hach, ich liebe andere Hunde – und diesen ganz besonders! Erst hatte ich ein wenig Angst, etwas falsch zu machen und habe gaaaanz genau darauf geachtet, was er macht, und ob den Menschen gefallen könnte, was ich tue. Schließlich war es vollkommen neu für mich, mich frei bewegen zu können – und Menschen hatte ich sonst ja auch nur gesehen, wenn sie mir mein Fressen brachten oder meine Box säuberten – zu kurz, um sie einschätzen zu können.

Aber ich konnte sehr schnell feststellen, dass Menschen nicht nur spannend sind, sondern auch nützlich und sooo nett! Nicht nur, dass Pflegefrauchen mir immer Fressen gegeben und mit mir gespielt hat; ich habe auch ganz schnell erkannt, dass ich Leckerchen abgreifen kann, wenn ich mich ganz besonders gut verhalte oder neu gelernte Befehle ausführe. “Sitz” und “Platz” zu beherrschen war das reinste Kinderspiel! Mit der Sicherheit eines Zweibeiners hinter mir habe ich mich dann auch getraut, das erste Mal auf dieses grüne Zeug, das sie Wiese nennen, zu machen. Und das Zeug lässt sich auch noch anknabbern – das hat mir mein Hundefreund gezeigt!

Egal, wo ich hinkam, die Menschen haben mich gekrault und mich beschmust – was für ein tolles Leben! Nur beim Tierarzt, da war es gruselig: die vielen Gerüche und Geräusche! Und dann wurde ich auch noch mit einer Nadel attackiert! Wenigstens hat die Tierärztin ihr Fehlverhalten eingesehen und mir zum Abschluss Leckerchen gereicht, darum lasse ich ihr das nochmal durchgehen.

Pflegefrauchen hat gesagt, ich würde alle um den Finger wickeln, was immer das bedeuten mag.

Und all die neuen Hundekumpel, die ich kennengelernt habe -mit ihnen toben, spielen, schnüffeln, rennen, schmusen… damit hätte ich den lieben langen Tag verbringen können.

Außerdem habe ich komische andere Tiere kennengelernt, Katzen und Nager, aber die fand ich alle eher langweilig. Keine Ahnung, warum das die Menschen so gefreut hat.

Nach einem spannenden Tag voller neuer Erlebnisse habe ich mich dann am liebsten auf den Schoß von Pflegemutti zurückgezogen und bin glücklich eingeschlafen, während sie mich gekrault und gestreichelt hat.

Unter all den Menschen, die ich in der ersten Zeit getroffen habe, war mir einer am allerliebsten. Nachdem diese Menschenfrau mich das erste Mal zusammen mit ihrer Familie bei Pflegefrauchen besucht hatte, hatte ich sie schon in mein Herz geschlossen. Und sie kamen wieder und wieder. Diese drei Menschen hatte ich nun besonders gern.

Dann ging es ganz schnell. Nur eine Woche nachdem ich in Deutschland angekommen war, wurden plötzlich all meine Sachen gepackt. Ich war entsetzt – würde ich zurückmüssen nach Sardinien, zurück ins Tierheim, zurück in die Box?

Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie froh ich war, als die Reise stattdessen zu der tollen

Menschenfamilie ging….. Und sie freuten sich genauso, mich zu sehen!

Nachdem ich die neue Umgebung erkundet hatte, legte ich mich glücklich auf Pflegefrauchens Schoß schlafen. Ich hörte, wie Papiere hin und her geschoben wurden und döste zu den mittlerweile bekannten Stimmen ein.

Als ich wach wurde, gab Pflegefrauchen mir einen Kuss auf die Stirn, setzte mich auf den Boden, flüsterte etwas wie “Mach´s gut, kleine Maus” und ging… einfach so, ohne mich. Ich habe ein wenig geweint, das muss ich sagen.

Aber dank meiner neuen Familie hatte ich gar keinen Grund, lange traurig zu sein. Sie sind einfach super!

Frauchen Fanni ist mir am liebsten – es verwöhnt mich so richtig und ich fühle mich so sicher wie nie zuvor. Aber auch die anderen Familienmitglieder sind klasse: Ich werde bespielt, gefüttert, gestreichelt und beschmust, darf toben und spazieren … es ist einfach herrlich! Jetzt heiße ich übrigens Feli!

Sogar in die Hundeschule gehe ich nun – und ich schlage mich richtig gut!

Hin und wieder besuchen wir zusammen mein ehemaliges Pflegefrauchen. Dann freut es sich so doll, dass ich mich gleich mitfreue und es am liebsten überall abschlecken würde. Auch mit meinem Pflegebruder gab es ein Wiedersehen … da hat er sogar mit mir getobt, obwohl er das ja eigentlich nicht so mag.

Ich freue mich, wenn ich die beiden wiedersehe – aber zurück möchte ich nicht mehr. Ich habe meine Familie gefunden – ich bin so glücklich, wie ich es mir nie vorstellen konnte und hier möchte ich nie wieder weg!

 

Am 3. Juni 2013 hat Feli alias Perpetua ihr endgültiges Zuhause in 50321 Brühl gefunden.