30.12.2017 – Manolo

Manolo fand sein Zuhause am 30.12.2017   (Happyend-Story)

Manolo lernten wir bereits im Frühjahr 2015 kennen, als wir unsere Kooperation mit dem Canile in Tortoli begannen. Der schwarze Mischlingsrüde war in einem katastrophalen Zustand: sein Fell war stumpf und schuppig, er war völlig abgemagert und seine Gelenke waren teilweise offen, kurzum, ein Bild des Jammers. Wir erfuhren, dass er hochgradig Leishmaniose positiv ist, das Tierheim aber leider nicht über die finanziellen Mittel verfügt, ihm die dringend notwendigen Medikamente zu bezahlen.

Dieses Bild konnte wir nicht vergessen und so entschieden wir, Manolo muss in die Vermittlung.

Am 28.02.16 war es dann soweit. Manolo konnte auf seine Pflegestelle reisen.

Leider hatte er seit dieser Zeit keine einzige Anfrage. Umso überraschter war ich, als ich dann kurz vor Weihnachten eine E-Mail vom Pflegefrauchen bekam, dass ich einen Weihnachtswunsch erfüllen soll. Die Pflegestelle von Manolo hatte einen großen Weihnachtswunsch, sie wollten Manolo und Edvige für immer bei sich behalten.

Die Freude darüber war sehr groß, wenn auch getrübt dadurch, dass wir jetzt eine tolle Pflegestelle verlieren bzw. verloren haben.

Sein ehemaliges Pflegefrauchen schreibt uns:

“Was lange währt, wird endlich gut – oder: Never change a winning team …

Manolo kam im Februar 2016 als Notfall zu uns in Pflege – mit im Gepäck hatte er so ziemlich jede Mittelmeerkrankheit, die man als Hund so haben kann. Sein Körper war entsprechend ausgemergelt, aber er hat sich sofort vertrauensvoll mir und meiner jüngsten Tochter zugewandt – mein Mann und auch die beiden größeren Töchter blieben ihm lange Zeit suspekt und sie mussten auch damit klar kommen, dass er in Schrecksituationen nach ihnen schnappte. Aber die Zeit heilt alle Wunden, so sagt man, und Manolo erholte sich, zwar langsam, aber stetig von den Strapazen des Tierheimlebens.

Was kaum einer für möglich gehalten hätte – Manolo entwickelte sich zu einem Weltmeister im Schmusen: keine Hundeschnauze kam öfter und legte sich auf unsere Beine oder in unsere Hand – und hörte man mit Kraulen auf, hob sich sofort die Pfote und der flehende Blick sagte: Weitermachen, bitte, bitte, bitte…! Trotz des schwierigen Starts eroberte er immer mehr unser aller Herzen, doch schoben wir den Gedanken einer Adoption weit von uns weg, denn eigentlich waren wir gar nicht auf einen Hund seiner Größe eingestellt. Noch dazu sollte ja auch immer Platz sein für einen neuen Pflegi. Die Monate/Jahre vergingen, ohne dass jemals eine Anfrage für Manolo kam. Manolo war dabei, als wir unseren geliebten STREUNERHerzen-Hundeopi über die Regenbogenbrücke gehen lassen mussten und auch das Kommen und Gehen unseres Pflegis Benedetto hat er miterlebt. Ja, und dann kam im Oktober unsere zweite Pflegehündin Edvige mit in die Familie. Obwohl Edvige nicht mein Beuteschema war, hat sie mein Herz im Sturm erobert. Wir hatten auf einmal ein tolles Hundeteam beieinander und es verlief alles sehr friedlich und harmonisch.

Je mehr ich über unsere Situation nachdachte, desto mehr erkannte ich, dass einfach alles passte – so wie es war – mit diesen drei Hunden. Unsere Hündin Sally, die nicht jeden gleich in ihrem Reich akzeptiert, harmonierte mit den beiden und ein jeder für sich wirkte zufrieden und ausgeglichen. Und nicht nur bei den Hunden – auch bei uns Menschen kehrte eine wohltuende Ruhe und Entspannung ein. Warum sollte ich daran etwas ändern?

Ich hätte mir zum Ende des Jahres 2017 kein schöneres Happy End für uns alle vorstellen können, denn, wie schon gesagt, “Never change a winning team” und so haben Manolo und Edvige am 30.12.2017 ganz offiziell ihr Zuhause in Petersdorf gefunden, aus dem sie schon längst nicht mehr wegzudenken waren.

Leider muss ich nun mit dem Makel leben, eine doppelte Pflegestellenversagerin zu sein – aber ich glaube, damit kann ich ganz gut leben 🙂

Für das Jahr 2018 würde ich mir wünschen, dass der ein oder andere sich ein Herz fasst und das “Wagnis Pflegestelle” eingeht – ich habe es nie bereut und die Tiere danken es Euch von ganzem Herzen.”

Ja, mein lieber Manolo, du hast dein großes Glück gefunden, darüber freue ich mich so sehr. Ich wünsche dir noch viele schöne Jahre in deiner Familie.

Manolo hat – wie Edvige – sein Körbchen am 30.12.2017 in 86574 Petersdorf bezogen und die Freude ist groß.