17.06.2017 – Silas

Silas fand sein Zuhause am 17.06.2017   (Happyend-Story)

Charmanter Macho findet sein Glück

Als wir von Silas Schicksal erfuhren, waren wir geschockt und setzten alles daran, ihm zu helfen! Nicht nur, dass er auf Sardinien an der Kette gehalten wurde – sein Besitzer hielt es trotz einer schweren Verletzung am Bein nicht für nötig, ihn tierärztlich behandeln zu lassen. Letztendlich wurde er quasi von der Kette mitgenommen. Da er schon Fieber hatte, wurde kurzentschlossen operiert, sogar eine Hauttransplantation musste durchgeführt werden. Silas wäre bei seinem Besitzer kurze Zeit später gestorben – das war Rettung in letzter Minute!

Seine Genesung schritt täglich voran und wir waren alle sehr froh, dass – Dank eines spontanen Pflegestellen-Angebots – seine Weiterbehandlung in unserer Kooperationsklinik in Deutschland erfolgen konnte. Nach einer Woche Klinikaufenthalt konnte Silas in seine liebevolle Pflegefamilie entlassen werden, die ihn fürsorglich päppelte, so dass es ihm schon bald wieder gut ging. Das einst so schüchterte Kerlchen hatte sich zurück ins Leben gekämpft und zeigte seinem Pflegefrauchen immer mehr, dass ein wahrer Macho in ihm steckt! Pöbeleien an der Leine und penetrante „Diskussionen“ standen auf der Tagesordnung. Pflegefrauchens Nerven wurden ordentlich strapaziert und schnell wurde ein kompetenter Hundetrainer kontaktiert.

Andererseits war Silas ein Goldstück, verschmust und absolut liebenswert. Er hatte als Kettenhund niemals gelernt, dem Menschen zu vertrauen – daraus resultierten seine großen Unsicherheiten. Mit der nötigen Zeit, Geduld und Konsequenz würde Silas sich zu einem tollen Begleiter entwickeln, da waren wir uns sicher.

Und eines Tages kam dann eine vielversprechende Anfrage für den wilden Italiener. Neben den üblichen Formalitäten wurden viele Gespräche geführt und schnell war klar, das könnte passen…Der erste Besuchstermin verlief gut und Frauchen ließ sich von Silas Gemecker nicht beeindrucken. Im Gegenteil – nach diesem Tag stand für sie fest: Das ist ihr Hund und sie würde keinen andern haben wollen!

Silas, du hast großes Glück gehabt, denn dein Frauchen wird mit dir durch dick und dünn gehen. Sie hat sich von deinen Unsicherheiten und den bestehenden Problemen nicht abschrecken lassen, sondern insbesondere das Gute in dir gesehen mit dem Ziel vor Augen, dir Sicherheit zu geben, damit du ein unbeschwertes Leben an ihrer Seite führen kannst. Du hast es so sehr verdient, endlich glücklich zu sein und ich bin sehr froh darüber, dass ihr beiden euch gefunden habt!

Silas hat am 17.06.2017 sein Körbchen in Aachen bezogen und entwickelt sich prächtig.

Lesen Sie hier Frauchens Bericht:

„Liebe Beate, liebe Anke,

Silas ist nun seit dem 17.06.17 ein Öcher Jung(hund) und bereichert mein Zuhause genauso wie mein Büro jeden Tag mehr. Sein Zuhause hat er nach einer ausgiebigen Erkundungstour direkt für gut befunden, nur die Sache mit dem Sofa, auf das er nun nicht mehr darf, ist zu Anfang nicht gut angekommen und wurde entsprechend gemeckert. Er hat sich schnell in der Wohnung eingefunden und direkt gesetzte Regeln gut akzeptiert: Küche ist tabu, wenn ich drin bin, aber er schaut dann natürlich immer vom Flur aus zu, ob es nicht doch vielleicht Wurst gibt. Mein Schlafzimmer ist tabu, auch das akzeptiert er ohne Gejammer und mittlerweile haben wir nach zweimal „dollen fünf Minuten“ auch die Sache mit dem Sofa geregelt. Mit anderen Worten: wir lernen uns beide täglich besser kennen und – ich hoffe, das sieht der kleine Kerl auch so – wollen uns nicht mehr hergeben. Er ist ein ziemlich kleiner italienischer Macho an der Leine, wenn andere Hunde in der Nähe sind…dann wird gekläfft und gezerrt. Auch das wird langsam besser. Mit manchen Hunden hat er sogar trotz Leine problem- und vor allem lautlosen Kontakt, bei anderen wird schon pauschal aus der Ferne losgelegt.

Damit wir beide noch besser miteinander umgehen lernen, sind wir direkt in einer Hundeschule. Der erste Termin war nur für uns, da gab es direkt schon umsetzbare Kleinigkeiten, die vieles vereinfachen…ich als Hundeneuling lerne auch gerne dazu. Der zweite Termin war schon heftiger: offenes Hundetraining in der Stadt…..Silas war kaum zu beruhigen mit den ganzen anderen Hunden…man kennt uns nun. Entsprechend geschafft waren wir beide anschließend. Und doch hat es auch wieder viel Neues gebracht und es wurde, auch wenn es kaum so aussah, viel gelernt. Sonntags haben wir nun regelmäßig Hundetraining in der Gruppe, der Termin war der schönste bisher. Nachdem die Hunde an der Leine den Platz erstmal erkundet haben, kamen wir in der Mitte zusammen und durften unsere Vierbeiner loslassen, damit man sich kennenlernt….mir ist das Herz aufgegangen…Silas war mit seinen 45 Zentimetern der kleinste Hund, ganz sicher der lauteste und was unfassbar war: auch der schnellste….es war so eine Freude, ihn mit den anderen Hunden zusammen zu sehen….es wurde beschnuppert, gespielt, gebellt, gerannt….! Also hat Silas gar kein Problem mit Hunden…und von daher vertraue ich ihm täglich mehr.

Auch im Büro, wohin er mich tagtäglich begleitet, ist Ruhe eingekehrt. Es wird nicht mehr überall hintergedackelt, man kann auch mal ruhig liegenbleiben…. morgens wird er ausgiebig von den Kolleginnen geknuddelt und dann liegt er entweder auf dem Balkon in der Sonne, vor dem Fenster, auf seinem Platz oder bei einer Kollegin und ratzt ausgiebig…sein Charme öffnet ihm definitiv Türen.

Er liebt das Autofahren, auch da haben wir feste Rituale, damit nicht soviel rumgezappelt wird. Gleiches, wenn wir Gassi gehen wollen….hier bei uns im Wald sind viele Freigänger, das geht mit Silas natürlich noch nicht…von daher kann ich ihn sogar etwas verstehen, aus der Ferne mal zu meckern – wir gehen dann einfach weiter und er beruhigt sich schnell. Ich bin sicher, das wird sich mit der Zeit mehr und mehr geben.

Silas ist definitiv MEIN Hund….und wir arbeiten stetig daran, ein (noch) tolleres Team zu werden.

Liebe Anke, liebe Beate: Euch beiden ganz herzlichen Dank fürs Kümmern, Fragen beantworten und Geschichten anhören, ich fühle mich super aufgehoben…und dass Silas bei Euch in den besten Händen war, ist sicher das beste, was ihm passieren konnte…erst dadurch wurde der Weg nach Aachen geebnet!

Viele Grüße aus Aachen von Verena und Silas“