Poseidone – Loyalität, Mut und sanfte Kraft

Die Informationen stammen von unseren sardischen Kollegen und Tierärzten vor Ort. Alle Hunde werden/wurden meistens mehrfach von den Vermittlern besucht und auch beurteilt – so gut dies in den jetzigen Lebensumständen möglich ist. Alter, Größen- und Gewichtsangaben können abweichen. Wir können keine weiteren Auskünfte im Umgang mit Kindern und Katzen geben, wenn hier „unbekannt“ angegeben ist. Krankheiten sind nicht bekannt, sofern keine Krankheit angegeben ist. Schlummernde Krankheiten sind natürlich immer möglich.


Was ist mir passiert?

Poseidone, ein Maremmano- mit vermutlich Schäferhund-Anteil, wurde im Juni 2019 geboren. Seine Geschichte begann hinter einem Schloss in Posada, wo er zusammen mit seiner Schwester mutterlos aufgefunden wurde. Während seine Schwester schnell ein Zuhause fand, musste Poseidone einen langen, steinigen Weg gehen.

Zunächst lebte er bei einer Volontärin, gemeinsam mit Kindern und Katzen, doch als er wuchs, reichte der Platz nicht mehr aus. Schließlich landete er in einem provisorischen Gehege bei einer sardischen Tierschützerin im Hinterland – abgeschottet von der Welt, mit nur einer Hündin als Gesellschaft. Die Unterkünfte bestanden aus alten Lattenrosten und umgestürzten Kühltruhen, medizinische Versorgung war spärlich, Parasiten unbehandelt. Anfang November 2024 durfte Poseidone endlich in die Pension von Patrizia umziehen – ein Wendepunkt in seinem Leben.

Wo bin ich?

Heute lebt Poseidone in der Oasi del Cane auf Sardinien, wo er liebevoll betreut wird. Zum ersten Mal erlebt er regelmäßige Fürsorge, Ruhe und Ansprache. Nach den isolierten Jahren braucht er noch Zeit, um sich an Neues zu gewöhnen, doch seine Fortschritte sind deutlich sichtbar.

Wie bin ich?

Poseidone hat eine enorme Entwicklung gemacht. Aus dem zunächst scheuen, unsicheren Hund ist ein freundlicher, gut gelaunter und anhänglicher Begleiter geworden. Er geht zwar nicht auf fremde Menschen zu, zeigt jedoch keine Angst oder Scheu mehr. Bei Menschen, die er kennt, ist er treu, anhänglich und zutraulich – typisch Maremmano eben.

Auch körperlich hat er sich verändert: Er hat die überflüssigen Kilos abgenommen, zeigt nun eine sportliche Figur und sein Fell ist zu einer beeindruckenden Löwenmähne herangewachsen, gepflegt und seidig glänzend. Er läuft mittlerweile gut an der Leine und wirkt sowohl optisch als auch charakterlich stark und ausgewogen.

Poseidone ist ein Hund, der leise spricht: Er fordert nichts, ist nicht aufdringlich, aber immer präsent. Mit Artgenossen kommt er gut zurecht, solange diese nicht zu forsch auftreten. Ein ruhiger Rüde oder eine ausgeglichene Hündin sind für ihn gut geeignet.

Im November 2024 wurde bei ihm ein Herzwurmbefall festgestellt, der derzeit unter tierärztlicher Betreuung behandelt wird. Die Behandlung dauert etwa ein Jahr. Mit der richtigen Therapie ist ein Risiko für andere Tiere oder Menschen ausgeschlossen. Herzwürmer werden ausschließlich durch Mücken übertragen. Weltweit ist kein einziger Fall bekannt, in dem eine Übertragung von Tier zu Mensch oder von Tier zu Tier festgestellt wurde.

Was suche ich?

Poseidone sucht Menschen mit Geduld, Ruhe und großem Herz – Menschen, die ihn in seinem Tempo ankommen lassen und verstehen, dass Vertrauen wachsen muss. Sein ideales Zuhause ist ruhig und ländlich, bietet klare Strukturen und die Möglichkeit, die Welt Stück für Stück zu entdecken.

Er benötigt Menschen, die ihm Sicherheit geben, ohne bedingungslose Unterordnung zu erwarten, und die bereit sind, Vertrauen gegen Vertrauen zu schenken. Poseidone ist kein Anfängerhund: Ein Herdenschutzhund mit selbstständigem Wesen und feinem Gespür für seine Umwelt, der einfühlsame Begleiter sucht, der ihn versteht und respektiert.

Wer diesen Weg mit Poseidone geht, gewinnt einen treuen, starken, sensiblen Hund – mit Löwenmähne, Herz und Seele.

Speziell für Maremmani empfinden wir folgende Rahmenbedingungen als unabdingbar:

– Möglichst freistehendes Haus mit großzügigem Gartengrundstück, sicher und hoch eingezäunt.
– Klare Menschen, die in ihrer Kommunikation mit dem Hund konsequent und eindeutig sind.
– Hundeerfahrene Menschen
– Menschen, die keine Befehlsempfänger suchen, sondern einen Hund, der sehr selbstständig denkt und handelt
– Menschen, die Vertrauen gegen Vertrauen setzen, um eine intensive Bindung mit dem Herdenschutzhund einzugehen
– Er sollte als Familienhund gehalten werden und nicht auf dem Grundstück bleiben müssen
– Tägliche Spaziergänge müssen auf der Tagesordnung stehen
– Ländliche Umgebung

Schlusswort

Mein Name ist Poseidone, wie der mächtige Gott der Meere – stark, wachsam und beschützend. Auch ich trage diesen stolzen Charakter in mir: Ich bin ein Hund, der seinem Zuhause treu zur Seite steht und für seine Familie da ist, wenn man mir die Chance gibt. Gebt mir die Zeit, mein Vertrauen zu euch aufzubauen und ich werde, wie Poseidon selbst, über euer kleines Reich wachen – stark und mit einem Herzen so tief wie das Meer. Wagt den Schritt, ich warte auf euch.

Wir vermitteln bundesweit. Die Koffer sind gepackt und Poseidone kann nach Deutschland ausreisen.

Geboren

ca. 01.06.2019

Alterskategorie

Erwachsene

Rasse

Pastore Fonnese-Maremmano-Mischling

Schulterhöhe

ca. 59 cm

Gewicht

ca. 30 kg

Geschlecht

Männlich

Kastriert

Nein

Geimpft

Ja

Gechippt

Ja

Mittelmeerkrankheiten

Herzwurm positiv, Rest folgt nach Einreise

Krankheiten

Ja, siehe Mittelmeerkrankheiten

Handicap

Nein

Aufenthaltsort

Hundestation Oasi del Cane, Sardinien

Gesucht wird

Pflegestelle, Zuhause

Hundeverträglichkeit

Ja

Katzenverträglichkeit

Unbekannt

Kinderlieb

Unbekannt

Jagdtrieb

Unbekannt

Garten

Ja

Zweithund

Gerne, kein Muss

Hundeschule

Bedingt

Ansprechpartner

Stefanie Richter


Mitglied des Vorstands
Vermittlung Herdenschutzhunde & Angsthunde

Telefon: (0177) 32 68 50 9
E-Mail: stefanie.richter@streunerherzen.com

Video

Rassebeschreibung 1

Wir stellen vor: Pastore Fonnese

Reinrassige Pastore Fonnese


Geschichte bzw. Herkunft

Die Geschichte der Rasse reicht weit zurück. Es heißt, dass der Pastore Fonnese aus einem kleinen sardischen Dorf namens Fonni stammt. Der am höchsten gelegene Ort in Sardinien, an den Hängen des Gennargentu, im Herzen der Insel und umgeben von jahrhundertealten Wäldern und prähistorischen Funden, ist das sardische Skigebiet schlechthin. Dort soll der sardische Schäferhund seinen Ursprung gefunden haben. Er wurde nicht nur zum Bewachen, Dirigieren und Lenken von Nutztieren, sondern auch im Krieg vom Militär eingesetzt. Mittlerweile sind die Hunde auf der ganzen Insel zu finden und werden ab und an sogar zur Wildschweinjagd eingesetzt. Vom FCI ist die Rasse nicht anerkannt.

Im Jahr 2016 ergab eine genomische Studie, dass der Pastore Fonnese mit Windhund- und Molosser Rassen aus dem östlichen und südlichen Mittelmeerraum in Verbindung gebracht wird.

Rassebeschreibung
  • Größe: Zwischen 52cm und 60cm
Erscheinungsbild
  • Fellfarben: Grau, schwarz, gestromt, braun oder weiß.
  • Wetterfestes, eher rauhaariges Fell mit kräftiger Unterwolle. Das Haar an Kopf und Hinterteil ist typischerweise kurz, während das im Gesicht um die Augen herum länger ist und um die Schnauze und das Kinn eine bartartige Länge hat. Rüden haben ein längeres und dickeres Fell um den Hals, das eine Mähne bildet.
  • Ein typisches Merkmal der Rasse ist der feurige Ausdruck der Augen, deren Position im Gegensatz zu anderen Hunderassen völlig frontal ist, was dem Hund ein einzigartiges Aussehen verleiht.
Rassespezifische Charakterzüge

Der Pastore Fonnese gilt als sehr charakterstark. Er hat ein lebhaftes und aktives Temperament und zeigt Mut und Intelligenz. Weil er territorial und wachsam ist, hält er stets seine Umgebung aufmerksam im Blick. Mit Misstrauen begegnet er Fremden und zeigt sich abwartend. Seinem Besitzer gegenüber ist er absolut treu, liebevoll und gehorsam, sofern dieser den starken Charakter und die Würde des Hundes respektiert und die freundliche, partnerschaftliche Kooperation fördert. Der Pastore Fonnese neigt dazu, sich einer bestimmten Person eng anzuschließen. Es wird berichtet, dass die Hunde verschiedene Lautäußerungen, die an Knurren erinnern können, und spontanes Pfote geben benutzen, um ihrem Besitzer ihre Wahrnehmungen mitzuteilen. Es heißt, dass der Hirte daran ablesen kann, welches Tier oder welche Gefahr sich in der Nähe befindet. Auch richten viele dieser Hunde sich gerne spielerisch oder freundschaftlich auf die Hinterbeine auf.

Haltungsempfehlung

Wer Freude an aktiver Freizeitgestaltung mit seinem Hund hat und offen für verschiedene Beschäftigungsmöglichkeiten ist, findet in einem Pastore Fonnese den richtigen Partner. Neben aktiver Bewegung kann man mit dem Pastore Fonnese auch Mantrailing, Longieren oder ähnliche Arbeiten durchführen. Er schätzt sowohl die körperliche als auch die geistige Auslastung sehr. Untätigkeit und Langeweile liegen ihm überhaupt nicht.

Zu beachten ist aber auch, dass diese Hunderasse als Wach- und Schutzhund und zur Wildschweinjagd dient. Die Hunde verfügen über sehr feine Sinne und können im falschen Umfeld überempfindlich auf Umweltreize reagieren. Es liegt nicht in ihrer Natur, offen auf Fremde zuzugehen oder sich ständig neuen und wechselnden Situationen zu stellen.

Deshalb ist ein ländliches Zuhause ideal. Im städtischen Umfeld würde der Hund aufgrund der Reizintensität und vieler fremder Menschen und Artgenossen überfordert werden. Hundeerfahrung und Sensibilität sind ein Muss, um die Signale des Hundes richtig deuten und für die Ausbildung nutzen zu können.

Das Wach- und Schutzverhalten, das sich darin äußern kann, sowohl den Besitz als auch den Besitzer zu verteidigen, sollte im besten Fall geschätzt, respektiert und in akzeptable Bahnen gelenkt werden. Es sollte aber zumindest nicht als übermäßig störend empfunden werden und es sollte keinesfalls, bewusst oder unbewusst, gefördert werden.


Pastore Fonnese Mischlinge

Rassebeschreibung 2

Wir stellen vor: Cane da Pastore Maremmano-Abruzzese

Reinrassige Maremmani


Geschichte bzw. Herkunft

Die Herdenschutzhunde sind eine sehr alte Rasse und kamen aus dem Mittleren Osten über Griechenland nach Italien. Von den Römern wurde der Herdenschutzhund schon im ersten Jahrhundert vor Christus beschrieben. Der Maremmano kommt aus der Maremma (eine Landschaft in Mittelitalien, zu der die gesamte südliche Toskana und Teile des nördlichen Latiums gehören) und den Abruzzen (eine Region Italiens mit Grenzen im Norden an die Region Marken, im Westen an die Region Latium, im Süden an die Region Molise und im Osten an die Adria; obwohl sie geographisch eher zu Mittelitalien gehören, werden sie offiziell zu den Regionen Süditaliens gezählt). Sein offizieller Name lautet daher Maremmano-Abruzzese und ist eine der großen weißen Hirtenhundrassen ursprünglicher Art.

Damals unterschied man in Maremmano und Abruzzer, welche leichte Unterschiede z.B. in Körperbau und Felldichte aufwiesen. Anfang der 50er Jahre wurden sie als eine Rasse erkannt und seitdem in einem gemeinsamen Zuchtbuch geführt. Der Maremmano war schon immer ein Arbeitstier und somit blieb er verschont von züchterischen “Verschönerungen”, die leider so oft zu Überzüchtungen und somit zu Anfälligkeiten, Krankheiten oder Behinderungen führen. Wird der Maremmano artgerecht gehalten ist er so gut wie nie krank. Hinzu kommt, dass diese Rasse keine züchtungsbedingten Erbkrankheiten hat und somit erreicht der Maremmano oft ein hohes Alter.

In Deutschland war diese Rasse lange unbekannt. Außerhalb Italiens gab es Bestände in England, Schweden, den Niederlanden und den USA. Mittlerweile findet der Maremmano auch langsam immer mehr Freunde in der Schweiz und auch in Deutschland. Die wenigen hiesigen Tiere stammen alle direkt aus Italien.

Rassebeschreibung
  • FCI Standard: Nr. 201
  • Gruppe: 1. Hüte- und Treibhunde (ohne Schweizer Sennenhunde)
  • Sektion: 1. Schäferhunde
  • Herkunft: Mittelitalien
  • Körper: Ein rustikaler, kräftiger und großformatiger Hund, dennoch wirkt er nicht schwerfällig, sondern elegant und würdevoll.
  • Ohren: Hoch angesetzt und hängend (V-förmig)
  • Augen: Dunkel, mandelförmig, klein
  • Rute: Locker getragen bei gesteigerter Aufmerksamkeit aufgestellt, aber nicht über den Rücken gerollt.
  • Haarkleid: Langes üppiges Haar, Kragenbildung bis zur Brust, Rücken bis zu 8 cm lang mit geschlossener Decke, dichte Unterwolle, an Schnauze, Ohren, Schädel, sowie Vorderseite Gliedmaßen kurz. Die Farbe ist reinweiß, elfenbein oder Falb an den Ohren zulässig.
  • Gangwerk: Raumgreifende, majestätische Bewegungen
  • Widerristhöhe: Rüden: 65-73 cm, Hündin: 60-68 cm
  • Gewicht: Rüden 35-45 kg, Hündin 30-40 kg
Arbeitseinsatz

Maremmani wurden schon immer und werden heute noch als Hüte- und Hirtenhund hauptsächlich in Schafherden eingesetzt, d.h. sie treiben die Herde und helfen dem Schäfer bei ihrer Bewachung und Verteidigung. Nachts bleiben die Schafe draußen in mobilen Gehegen und während der Schäfer nach Hause geht, kümmert sich der Hund allein um die Herde. Neugeborene Lämmer werden in den ersten Tagen (besonders von der Hündin) nicht aus den Augen gelassen. Sie scheint dann fest davon überzeugt zu sein, dass das Lamm ohne ihre Bewachung überhaupt nicht klarkommen kann. Man konnte schon erleben, dass die Hunde bellend zu ihren Schäfern kamen, wenn ihrer Meinung nach etwas nicht in Ordnung war. Meistens war es dann auch tatsächlich so. Der Maremmano arbeitet auch als Bewacher und Beschützer der Landhäuser und der Familien. Er ist dabei außerordentlich aufmerksam und zuverlässig. Er scheint genau zu wissen, was wirkt. Die Hunde stellen sich am Zaun oder am Tor vor dem fremden Eindringling auf und machen sich so groß, wie sie können. Sie sträuben die Nackenhaare, richten den Schwanz auf und verbellen mit möglichst tiefer Stimme jeden, den sie nicht kennen. Sollte der dann tatsächlich auf die Idee kommen, weitergehen zu wollen, kann man ja noch erschreckend knurren. Sie lassen sich dabei überhaupt nicht beirren, ganz egal, wie lange es dauern sollte. Geht der Fremde wieder, sehen sie das offensichtlich ganz und gar für sich zufrieden als Erfolg und gehen wieder auf ihren Beobachtungsposten zurück. Wenn der Herr da ist und den Besucher begrüßt, hören sie sofort mit ihren “Vertreibungsversuchen” auf und verhalten sich freundlich, aber eher zurückhaltend. Bestimmt meinen sie, jetzt sei ich wohl für alles weitere verantwortlich. Der Maremmano wurde stets als Arbeitstier benutzt.

Charakter

Der Charakter des Maremmano kann nur vor dem Hintergrund seiner jahrtausendelangen Aufgabe im Herdendienst und als Wachhund verstehen. Er bewacht und beschützt das ihm Anvertraute ohne Kompromisse mit größter Hingabe. Das hält er für seine Pflicht, und dann kann man sich doch als ordentlicher Hund nicht einfach abbringen lassen. Es kann doch nicht richtig sein, dass sich in der Nähe des Zauns etwas bewegt oder sogar Krach macht, ohne dass ein verantwortungsbewusster Maremmano nachschaut, was da sein könnte… oder zumindest erst einmal warnend bellt, bevor es noch schlimmer kommt. Es geht natürlich auch nicht an, dass man einfach so, nur weil Frauchen aus dem Fenster gerufen hat, glaubt, dass das alles ungefährlich sei. Wenn man schon selbst nicht durch den Zaun bis dahin gehen kann, dann ist es doch das Mindeste, das sie sofort hierher kommt und sich auch das einmal anschaut! Überhaupt gibt es unverständliche Dinge wie zum Beispiel immer dieses Rufen “komm!”. Als Maremmano sucht man sich einen guten Beobachtungspunkt, möglichst hoch und in der Nähe des Zauns, damit man jede Gefahr möglichst früh erkennt. Es wäre ja geradezu fahrlässig, nur wegen “komm” ohne sichtbaren Grund, ohne erkennbare wichtigere Aufgabe einfach wegzugehen – da muss ja was passieren! Auf Spaziergängen muss man als Maremmano natürlich darauf achten, dass Frauchen nichts passiert. Aber wie soll man eine Gefahr früh erkennen, wenn man direkt neben ihr bleibt? Da muss man doch in großem Abstand vor und neben ihr laufen, damit erst gar nichts herankommen kann. Dieser ausgeprägte Schutztrieb bezieht sich abhängig von der Haltung auf alles, wofür sich der Hund verantwortlich fühlt: die Schafe, das Grundstück, das Haus, die Familie, die Kinder. Das ist dann jeweils sein “ein und alles”!

Der Maremmano ist also sehr eigenwillig und bestimmt kein Hund für Jedermann. Wer einen unterwürfigen “Befehlsempfänger” sucht, ist an der falschen Adresse. Die Hunde sind sehr robust, mutig und durchaus gutmütig. Sie sind selbständig und zuverlässig, richtig gute Kumpels. Sie sind freundliche, zuverlässige Freunde, die aber auch so behandelt werden wollen und müssen. Maremmani treiben die Herde und helfen den Schäfern bei der Bewachung und Verteidigung.

Erziehung

Es ist an sich recht einfach und macht sehr viel Spaß, junge Maremmani zu erziehen. Sie sind regelrecht lernbegierig und dabei sehr feinfühlig. Wenn man ihnen etwas gezeigt hat und sie auch noch kräftig dafür gelobt hat, sind sie völlig begeistert und wollen es gleich noch einmal machen. Nach wenigen Wiederholungen innerhalb einiger Tage “sitzt” die Übung schon. Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass sie immer versuchen, alles richtig zu machen. Man hat es schon oft erlebt, dass die Hunde, wenn sie etwas Neues tun, zuerst zu ihrem Herrn schauen, um zu sehen, was er wohl sagen wird. Wenn dann ein Tadel kommt, hören sie eigentlich sofort auf. Die Tiere haben ein ausgezeichnetes Gedächtnis. Das gilt natürlich auch für zu harte und ungerechte Strafen. Je nach Charakter reagieren sie dann, als sei die Welt untergegangen. Es ist angebracht, Maremmani freundlich ruhig und geduldig und sehr konsequent zu zeigen, was von ihnen erwartet wird. Schläge oder Gebrüll führen bestenfalls zu nichts, meist zu Verschüchterung oder Auflehnung. Die Rasse ist vom Hause aus sehr selbständig und somit eigenwillig, was eine klare Rangordnung zwischen Herr und Hund wichtig macht. Der Maremmano wird sich, wie gesagt, nicht unterwerfen, aber er akzeptiert vom “Rudelführer” gesetzte Grenzen und Verbote. Das setzt freilich voraus, dass absolut klar ist, wer der Chef ist. Darauf ist insbesondere während der Pubertät der Rüden zu achten. Durch freundliche, geduldige Konsequenz erreicht man so gut wie alles. Viele sagen “Der Maremmano hört aufs Wort, nur nicht aufs erste.” Maremmani halten sich gerne draußen auf.

Haltung

Maremmani sind sehr anpassungsfähig an unterschiedlichste Klimate: In ihrem Verbreitungsgebiet wurden die Herden im Winter in trockenen, niedrigen Gebieten, im Sommer auf grünen Bergwiesen geweidet. Sie halten sich gerne ständig draußen auf. Selbst bei schlechtestem Wetter suchen sie erst sehr spät eine geschützte Ecke. Man kann sie sehr gut in das Haus lassen: Sie sind schnell stubenrein, sind immer vorsichtig, sodass trotz ihrer Größe nichts kaputt geht und akzeptieren, dass trotz geöffneter Tür manche Räume nicht betreten werden dürfen. Interessanterweise riechen Maremmani bei noch so feuchten Wetter überhaupt nicht. Das sollte aber Niemanden auf die Idee bringen, diese Hunde in einer Stadtwohnung halten zu wollen. Sie brauchen viel mehr Bewegung und Freiheit, als auch noch so regelmäßige und ausgedehnte Spaziergänge bringen können. Und vor allen Dingen: Sie brauchen unbedingt eine Aufgabe. Nur da sein und gestreichelt werden, findet ein Maremmano zwar auch ganz prima, aber doch nicht den ganzen Tag…

Nach dem bisher Gesagten, versteht es sich wohl selbst, dass diese Hunde weder Ketten vertragen, noch in einem Zwinger gehören. Beides bedeutet eine unverhältnismäßige Beschränkung ihrer natürlichen Verhaltensweise. Ihr Fell ist zwar weiß und lang und dicht, bedarf aber keiner großen Pflege. Einmal wöchentliches Kämmen genügt, um Verfilzungen zu vermeiden. Nach Ausflügen im Herbst kommen die Hunde manchmal eher braun als weiß nach Hause – aber keine Aufregung: Sobald der Hund wieder getrocknet ist, fällt fast aller Schmutz von allein ab. Den Rest kann man leicht auskämmen. Diese schutzabweisende Eigenschaft des Fells schadet man durch Shampoo nur, weshalb Baden nicht zu empfehlen ist. “Wir lassen unsere Hunde den ganzen Tag frei auf einer Fläche von mehr als einem Hektar laufen!” Man kann immer wieder beobachten dass die Hunde am liebsten auch noch das benachbarte Ackerland mit in Besitz nehmen würden. Sie haben hier die Aufgabe auf das Haus und das Grundstück zu achten.

Der Maremmano frisst im Vergleich mit anderen Rassen ähnlicher Größe relativ wenig. Es besteht oft der Fall, dass sie ab und zu ihre Mahlzeiten von sich auslassen. Diese Hunde überfressen sich nicht. Es scheint auch keine überwichtigen Tiere zu geben. Ihre Zucht ist nicht einfach, weil die Hunde mit geringem Geschlechtstrieb problemloser arbeiten, so dass im Laufe der Zeit eine quasi natürliche Selektion in dieser Beziehung stattfand. Es findet sich eine gewisse Unregelmäßigkeit der Hitze bei Hündinnen. Es sind männliche und weibliche Tiere beschrieben, die keinerlei Decklust zeigen.

Wir weisen darauf hin, dass dies nur eine oberflächliche Beschreibung ist und jedes Tier individuell zu betrachten ist.

Teile der Rassenbeschreibung stammen aus der Quelle: “Tierwelt”, Hans-Peter Blättler.

Voraussetzung für eine Adoption eines Maremmano-Mischlings

Da keinerlei Tiere, die von uns vermittelt werden, in Tierheimen enden sollen, haben wir klare Bedingungen zur Adoption von den Herdenschutzhunden aufgestellt. Unverzichtbar ist hierbei:

  • Großes Grundstück
  • Mindestens eine Zaunhöhe von 1,60 m
  • Haus im Grünen
  • Familienanschluss
  • Keine Zwinger-, Außen- oder Kettenhaltung
  • Hundeerfahrung

Wir bitten hier um Verständnis, auch wenn wir Ausnahmen kennen, die sich in Wohnungen wohl fühlen.


Maremmano Mischlinge