Anaplasmose
Allgemein
Bei der Anaplasmose handelt es sich um eine parasitäre Infektionserkrankung, die durch Anaplasma Arten hervorgerufen wird.
Übertragung
Der Überträger:
Anaplasma phagocytophilum: Schildzecken der Gattung Ixodes
In Europa: Holzbock (Ixodes ricinus)
Anaplasma platys: Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus)
Die Übertragung:
Ab 24 Stunden nach Beginn des Saugaktes
Inkubationszeit:
5-20 Tage
Wirte:
Anaplasma phagocytophilum: Mensch, Hund, Schaf, Ziege, Katze, Rind, Pferd
Anaplasma platys: Hund, Katze, Ziege
Verbreitung
Anaplasma phagocytophilum: Zwischen dem 40. und 65. Breitengrad, Deutschland, Schweden, Norwegen, England, Holland, Polen, Ungarn, Österreich, Schweiz, Tschechien, Slowenien, Kroatien, Bulgarien, Frankreich, Nordspanien, Norditalien, Nordrumänien
Anaplasma platys: Nordafrika, Süd- und Zentralportugal, Südspanien, Italien, Griechenland, Gibraltar, Bulgarien, Kroatien, Südrumänien
Mögliche Symptome
Akute Phase (1-3 Wochen): Fieber, Apathie, Lethargie, gastrointestinale Störungen, Splenomegalie, Lymphadenopathie, Thrombozytopenie, Nasenbluten, Zahnfleischbluten, Petechien, Lahmheit, Polyarthritis
Chronische Phase: Panzytopenie, Uveitis, Lahmheit, Polyarthritis, neurologische Störungen
Die Symptome ähneln oft denen der Ehrlichiose.
Typisch ist eine Abnahme der Blutplättchen (Thrombozytopenie) mit Neigung zu Blutungen, die in 80% der Fälle auftritt.
Behandlungsempfehlung
Eine Eliminierung des Erregers wird bei Anaplasma platys häufig nicht erreicht. Das alleinige Vorhandensein eines Titers ist keine therapeutische Indikation. Bei akuten Symptomen mit entsprechenden Veränderungen im Blutbild wird mit einem Antibiotikum behandelt.
WICHTIG: Es wird nur behandelt, wenn eine akute Symptomatik vorliegt! Die Behandlung darf nur erfolgen, wenn die Erreger aktiv sind, da Doxycyclin nur dann wirksam helfen kann. Eine Behandlung bei inaktiven Erregern hilft nicht, sondern schadet, da sich Resistenzen bilden können.
Zu Problemen kann es durch Eiweißbelastung aufgrund der Immunkomplexe (Titer) kommen – diese können meist im Alter die Nieren belasten. Also frühzeitig die Niere unterstützen und Immunmodulatoren verwenden (Leisguard/Impromune).
Sollte das Tier Symptome zeigen, oder das Blutbild Veränderungen aufzeigen, behandelt man die Symptome 3 Wochen lang mit Doxycyclin.
Dosierung: 5 mg pro kg Körpergewicht alle 12 Stunden – also zweimal täglich
Alle Informationen basieren auf Erfahrungen und den derzeit uns bekannten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Sie erheben keinen Anspruch/ Garantie auf Vollständigkeit und Richtigkeit! Das Tier ist immer individuell zu betrachten. – Stand: Juli 2024
Für weitere Informationen sprecht uns gerne an!
Quelle: https://parasitosen.de