Ein erfülltes Leben trotz Leishmaniose
- Erfahrungsbericht -
Wir sind Jaqueline (26 Jahre) & Kevin (29 Jahre) und haben am 08. Juli 2023 unserem Hund Oscar sein erstes richtiges Zuhause schenken dürfen. Oscar ist an Leishmaniose sowie an Herzwürmern erkrankt.
Aber fangen wir von vorne an.
Als wir eine Anfrage für Oscar gesendet haben, war aufgrund von noch ausstehenden Testergebnissen unbekannt, ob er an Mittelmeerkrankheiten leidet. Da wir nicht genau wussten, was hinter den besagten Mittelmeerkrankheiten steckt und ob diese “schlimm” sind, waren wir sehr froh, dass unsere Vermittlerin Stefanie Richter schon ihn ihrem nächsten Satz anfing, uns diverse Informationen über die verschiedenen Krankheiten zu geben.
Die für uns einprägsamsten und wichtigsten Informationen waren zum einen, dass man bis auf die Leishmaniose alle Mittelmeerkrankheiten durch tierärztliche Behandlungen heilen kann. Zum anderen, dass die Leishmaniose zwar eine unheilbare Krankheit ist, die bei entsprechender medikamentöser Behandlung allerdings gut unter Kontrolle gehalten werden kann, wodurch ein erkrankter Hund genauso ein langes und unbeschwertes Leben führen kann, wie ein nicht erkrankter Hund.
Als ein paar Tage später die Diagnose feststand, dass Oscar positiv auf Leishmaniose sowie auf Herz- & Hautwürmer getestet wurde, konnten wir Steffi, aufgrund der wunderbaren Aufklärungsarbeit, direkt mitteilen, dass wir Oscar auch mit seinen Krankheiten gerne adoptieren möchten. Die Freude war auf beiden Seiten groß, denn schließlich kann der Hund am wenigsten dafür – doch viele entscheiden sich gegen einen Hund, der Leishmaniose hat, teilte uns Steffi noch mit.
Das können wir nicht verstehen – auch nach einem halben Jahr zusammen mit Oscar und seinen Krankheiten haben wir unsere Entscheidung nicht eine Sekunde lang bereut. Denn man sollte sich für einen Hund entscheiden, dessen Charakter und Wesen einen anspricht und die Entscheidung nicht davon abhängig machen, ob er gesund ist. Man würde sich ja schließlich auch nicht gegen eine(n) Partner(in) entscheiden, nur weil diese Person bspw. an Diabetes erkrankt ist.
Die Behandlung und der Alltag mit den Krankheiten sind nicht kompliziert. Man muss zwar ein paar Dinge beachten, aber das ist alles kein Hexenwerk. Auch hierüber hat uns Steffi wunderbar informiert und uns vorab Informationen zur Verfügung gestellt.
Oftmals liest man im Internet, dass ein Hund mit Leishmaniose keinem Stress ausgesetzt sein sollte, wodurch manche Menschen falsche Rückschlüsse ziehen. Denn es handelt sich hierbei nur um dauerhaften negativen Stress, der vermieden werden sollte (bspw. Tierheimstress). Positiver Stress (bspw. bei neuen Unternehmungen) ist völlig in Ordnung, solange es nicht überhandnimmt und anschließend eine angemessene Ruhezeit umgesetzt wird. Hierbei gibt es keine merklichen Unterschiede zu einem nicht erkrankten Hund.
Nun aber zu dem schönsten Part.
Da ein Hund, der an Leishmaniose erkrankt ist, einen trotzdem bei so gut wie alle Aktivitäten begleiten kann, nehmen wir Oscar fast überall mit hin und er entdeckt ständig neue Dinge. Beispielsweise sind wir im Sommer mit ihm Motorboot gefahren, wobei er seine Nase in den Wind gehalten und es sichtlich genossen hat. Zudem haben wir uns Surfskates (ähnlich wie ein Skateboard) gekauft und sind mit Oscar durch die Felder und am Deich damit gefahren. Auf langen Fahrradtouren kann er es sich in seinem Fahrradanhänger gemütlich machen oder zwischenzeitlich am Fahrrad laufen. Für den nächsten Sommer haben wir bereits eine Schwimmweste gekauft, damit er mit uns zusammen auf unserem SUP fahren kann. Urlaub in den Niederlanden und Belgien hat er ebenfalls schon mit Bravour gemeistert und ist dort am Strand den Schaumkronen nachgejagt.
Oscar ist ein so lebensfroher Hund, dem man seine Krankheit(en) nicht anmerkt und es ist schön zu sehen, wie er die Welt entdeckt und das Leben genießt. Zudem ist er sehr verspielt und lernt Dinge sehr schnell.
Wir wünschen uns so sehr, dass andere Leishmaniose-positive Hunde ebenfalls ein ganz wunderbares Zuhause bei Menschen bekommen, denen die Krankheit keine Angst macht und ihnen so die Chance auf eine bestmögliche Behandlung und ein eigenes Zuhause schenken.
Hier kommst du zu unseren Vermittlungstieren, die positiv auf Leishmaniose getestet wurden. Sie alle warten sehnsüchtig darauf, endlich gesehen zu werden!
Kostenaufstellung (am Beispiel von Oscar):
Die monatlichen Kosten für einen Leishmaniose-positiven Hund sind nicht so viel höher, als die für einen „gesunden“ Hund, wie man vielleicht befürchten könnte.
Erläuterungen zur Kostenaufstellung:
Um das Immunsystem zu unterstützen (wichtig bei Leishmaniose), haben wir von STREUNERHerzen die Empfehlung bekommen, Krillölkapseln und ein hochwertiges Omega-3-Öl zu füttern. Zusätzlich füttern wir Oscar ein Präparat (GladiatorPlus), welches ebenfalls das Immunsystem vielseitig unterstützt.
Um zusätzlich die Nieren zu unterstützen, füttern wir auf Empfehlung von STREUNERHerzen noch spezielle Nierenkräuter.
Es gibt immer wieder neue Möglichkeiten, die Gesundheit eines Leishmaniose-positiven Hundes zu unterstützen. Wir vom STREUNERHerzen-Team sammeln hier stets neue Erfahrungswerte und beraten euch gerne.
Die Tierarztbesuche sollten zur Überwachung der Leishmaniose eingehalten werden.
Tipp zum Allopurinol: Rezept vom Tierarzt ausstellen lassen und selbst in der Apotheke einlösen – kann deutlich günstiger sein, als wenn man es direkt über den Tierarzt bezieht.