Die Informationen stammen von unseren sardischen Kollegen und Tierärzten vor Ort. Alle Hunde werden/wurden meistens mehrfach von den Vermittlern besucht und auch beurteilt – so gut dies in den jetzigen Lebensumständen möglich ist. Alter, Größen- und Gewichtsangaben können abweichen. Wir können keine weiteren Auskünfte im Umgang mit Kindern und Katzen geben, wenn hier „unbekannt“ angegeben ist. Krankheiten sind nicht bekannt, sofern keine Krankheit angegeben ist. Schlummernde Krankheiten sind immer möglich.
Was ist mir passiert?
Das Ende einer langen Fangaktion ist erreicht. Im Frühjahr 2021 – zwei Jahre lang haben wir uns um die Hunde in dem stillgelegten Fabrikgelände, gemeinsam mit unserem Kooperationspartner, der L.I.D.A. Olbia, gekümmert. Zahlreiche Hunde sind uns in den zwei Jahren in die Falle getappt, aber immer waren noch zwei Hündinnen übrig, die wieder gedeckt wurden. Jetzt konnten wir durch professionelle Hundefänger, gegen Bezahlung, die letzten zwei Hündinnen und einen Rüden fangen. Mit einer Hündin wurden vier Welpen geborgen. Sie hatten das große Glück, mit der Mutter gemeinsam in unser Kooperationstierheim zu kommen.
Wo bin ich?
Leider befindet sich Gaia noch immer in unserem Kooperationstierheim auf Sardinien, Italien. Eine unter 700 Hunden, weggesperrt in eins der zahlreichen Gehege, wartet Gaia immer noch mit ihrem Bruder Gas auf das große Los der Ausreise. Der triste Alltag bestimmt ihr Leben. Auf wenigen Quadratmetern bekommt sie täglich Futter, ihre spärliche Bleibe wird gereinigt und damit hört ihr Lebensinhalt auch schon auf. Wenig Besucher, keine Spaziergänge, keine körperliche oder geistige Auslastung findet hier statt. Es ist lediglich die Rettung vor einem Straßenleben.
Wie bin ich?
Wie immer sind die Tiere im Ausland durchaus eine Überraschung, wenn sie nach Deutschland kommen. Wir können sie nur begrenzt beurteilen, da sie das Gehege niemals verlassen dürfen. Wir wissen, dass Gaia eine neugierige Hündin ist, die aber immer mit Respekt und Vorsicht auf den Menschen zugeht. Durch ihren sehr unsicheren Bruder ist sie die Mutige, die auch Kontakt zu uns Menschen aufnimmt. Wenn wir uns in das Gehege setzen, kommt sie und schnuppert uns vorsichtig und respektvoll ab. Schnelle Bewegungen verunsichern sie noch, da sie uns nicht gut genug kennt. Ich persönlich glaube, dass Gaia einfach ein ungeschliffener Diamant ist. Sie hat alles, um in Deutschland bei guter Eingewöhnung ein glücklicher Hund zu werden und ihre Menschen ebenso glücklich zu machen.
Sie versteht sich mit ihrem Bruder, versucht ihm Mut zu geben, auch Kontakt zu uns Menschen aufzunehmen. Die Hunde in den Nachbargehegen beachtet sie nicht großartig.
Was suche ich?
Für Gaia suche ich einen Platz in ländlicher Umgebung. Sie ist kein Stadthund und wäre komplett überfordert mit viel Lärm und Trubel. Schön wäre ein souveräner, freundlicher Ersthund; dies ist aber keine Bedingung, wenn ihr euch mit der Hundekommunikation auskennt und sie freundlich und klar ins Leben begleitet. Schritt für Schritt macht ihr gemeinsam die ersten Erfahrungen im Haus und im Garten. Nach ein oder zwei Wochen, in denen die hübsche Hündin euch kennenlernen durfte und eine zarte Bande des Vertrauens geknüpft ist, geht es die ersten Schritte in die neue Welt hinaus. Hierbei ist wichtig, dass zu Beginn nur kurze Strecken gelaufen werden, die immer gleich sind. Sie muss Vertrauen auch in die Umgebung aufbauen und kann sich schneller und leichter entspannen, wenn sie die Umgebung kennt. So wird die Eingewöhnung einige Wochen oder Monate dauern, aber es zahlt sich aus.
Was wir mit Sicherheit wissen ist, dass viele Menschen die Hunde aus dem Ausland in den ersten Tagen und Wochen schon maßlos überfordern, da sie menschlich denken und ihnen die Welt zu ihren Pfoten legen wollen. Der Gedanke ist komplett falsch, wenn der Hund Sicherheit erhalten und Vertrauen in euch aufbauen soll.
Zusammengefasst suchen wir:
– Haus mit großem Garten, sicher und hoch eingezäunt,
– Klare Menschen, die in ihrer Kommunikation mit dem Hund konsequent und eindeutig sind,
– Hundeerfahrene Menschen,
– Menschen, die keine Befehlsempfänger suchen, sondern einen Hund, der sehr selbstständig denkt und handelt,
– Menschen, die Vertrauen gegen Vertrauen setzen, um eine intensive Bindung mit dem Herdenschutzhund einzugehen,
– Er sollte als Familienhund gehalten werden und nicht auf dem Grundstück bleiben müssen,
– Tägliche Spaziergänge müssen auf der Tagesordnung stehen,
– Ländliche Umgebung.
Natürlich kennt Gaia noch kein Leben in der Zivilisation. Daher kennt sie kein Autofahren, keine Gänge an der Leine mit Halsband oder Geschirr, kein Alleinbleiben etc. Wie bei einem Welpen fängt man mit dem kleinen Einmaleins an und je nach Reaktion begibt man sich in die nächste Stufe. Daher erwarten wir Geduld und vor allen Dingen Zeit für den Hund und seine Eingewöhnungszeit.
Wir vermitteln bundesweit. Die Koffer sind gepackt und Gaia kann nach Deutschland ausreisen.