31.03.2018 – Prudenzia

Prudenzia fand ihr Zuhause am 31.03.2018   (Happyend-Story)

Nele (ex-Prudenzia) – Gute-Laune-Bombe im Lummerland

“Eigentlich sollte es ja „nur“ eine Pflegestelle sein – und das nicht einmal für diese Dame! Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt.

Prudenzia durfte nach zwei schrecklichen Jahren im sardischen Tierheim Anfang 2018 den Flug nach Deutschland antreten – zunächst auf eine Pflegestelle in NRW. Doch das Hundeglück währte nicht lange. Frauchen erhielt eine neue Stelle und hatte damit keine Zeit mehr, sich adäquat um das schwarze Energiebündel zu kümmern. Also kam Frau Hund wieder auf die Seite der „STREUNERHerzen“.

Zufällig (?) gab es da jemand südlich des Weißwurst-Äquators, der schon so eine kleine Bretonin hatte und zudem auch noch eine Pflegestelle anbot. Und welch noch größerer Zufall – er wollte eigentlich einen süßen Cocker-Spaniel aufnehmen, doch dieser erhielt kurzfristig eine dauerhafte Aufgabe an der Elbe. Also bot er sich – frei nach dem Motto: Ein Bretone kommt selten allein – an, Prudenzia (die inzwischen in Nala umbenannt worden war) vorübergehend ins Mensch-Hund-Team aufzunehmen.

Einige Telefonate und 48 Stunden später erfolgte dann ein Übergabetreff auf halbem Weg zwischen Rheinischem Braunkohlerevier und Lechfeld. Kalla, ebenfalls aus einem italienischen Canile und seit drei Jahren Nachbarin der Puppenkiste, kam selbstverständlich mit – ebenso wie eine stabile Transportbox für eventuelle Antipathien. Doch kaum hatten sich die beiden Hundedamen ausgiebig beschnüffelt, war klar, dass sie sich sehr sympathisch fanden. Also drei Stunden gemeinsamer Heimweg im Kofferraum – von den Hunden war nicht das Geringste zu hören oder zu sehen.

Das neue Zuhause wurde dann unter sachkundiger Führung der neuen Partnerin im Handumdrehen erkundet – offensichtlich spricht man die gleiche Sprache und Kalla erklärte sich auch umgehend bereit, Sofa, Körbchen und Spielzeug gemeinsam zu nutzen.

Was natürlich nicht ging, war der Name. Prudenzia? Bis Herrchen das gerufen hat, ist man längst über den Brenner. Nala? Wer ist nun gemeint? Kalla oder Nala ? Das könnte man sich ja nach Belieben aussuchen. Also wurde man kurzerhand in Nele umgetauft – zünftig-bayerisch mit einer Weißwurstpelle. Und schon nach drei Tagen hatte Frau Hund begriffen, dass sie damit gemeint ist. Überhaupt diese Veränderungen: Haus mit mehreren Etagen statt Zwinger – Gras statt Sand – gutes Futter (wollte man zuerst nicht, schmeckte ja so komisch) – eigenes Spielzeug – merkwürdige Tiere beim Spaziergang (ist eine Kröte gefährlich?) – Hundeschule (ein Mordsspaß, der Grundkurs wurde gleich übersprungen) – Freilauf über die Felder mit Kalla – Mäuse buddeln (mit Kalla natürlich im gleichen Loch; Herrchen platzt fast vor Wut).

Aber man lässt sich gut abrufen, fährt gern Auto, lässt sich die Details des bayerischen Hundelebens von Kalla zeigen und hat sich ganz, ganz dicke mit ihr angefreundet. Streicheleinheiten, Schlafplätze, sogar das Futter wird schwesterlich geteilt. Und man hat immer jemanden zum Spielen, auch wenn die Wohnung zu Herrchens Verdruss manchmal wie ein Schlachtfeld wirkt.

Der regt sich aber ganz schnell wieder ab. Man braucht sich nur vor ihn hinzustellen, mit dem Stummelschwanz zu wedeln und ihn treuherzig anzuschauen – schon gibt es eine dicke Portion Streicheleinheiten. Und irgendwie hat man es dann auch in weniger als einem Monat geschafft – natürlich mit Kallas tatkräftiger Unterstützung – das Herrchen JA gesagt hat, als er zum hundertsten Mal gefragt wurde: „Darf ich bleiben?“ Zwar meint der, Nele sei ein absoluter Anfängerhund ( gehorcht gut, kommt mit allen Hunden, Pferden, Kleinkindern, Radlern und sonstigen Merkwürdigkeiten klar) und wäre besser zu einer Familie mit Kindern gekommen, aber hier fühl sie sich einfach hundsgemein wohl und denkt gar nicht daran, nochmal umzuziehen. Und Herrchen darf sich jetzt endlich PSV (Pflegestellenversager) nennen…”

Diesem schönen Happy End Text ist kaum noch etwas hinzuzufügen. Prudenzia hat ihr neues Leben als Nele in Augsburg begonnen und am 31.03.2018 ist ihr Herrchen zur großen Freude der beiden Hundedamen zum „Pflegestellen-Versager“ geworden.

Wir freuen uns von Herzen für dich, liebe Nele, dass du nach den vielen einsamen Jahren im Canile, eine Volltreffer gelandet hast! Mach es gut, kleiner Wirbelwind!