25.05.2017 – Pero

Pero fand sein Zuhause am 25.05.2017   (Happyend-Story)

Kleiner Herzensbrecher im großen Glück

Lieber Pero, ich erinnere mich noch genau an den Tag im Dezember 2015, als wir dich in deinem Zwinger entdeckten. Eigentlich war es ja umgekehrt, du entdecktest uns und nicht wir dich, denn plötzlich hörten wir dich schreien. Du hast gemeinsam mit einigen Artgenossen in deinem kleinen Gefängnis gesessen und hast ohrenbetäubend laut geschrien. Offenbar beschwertest du dich lauthals über dein Leben hinter Gittern, das du – seit du ein kleiner Welpe warst – führen musstest. Dein herzzerreißendes Jammern und deine traurigen Blicke gingen mir tief unter die Haut.

Zu Hause angekommen schrieb ich deinen Vermittlungstext und hoffte, deine Familie würde dich schnell finden. Leider geschah jedoch monatelang nichts und es machte mich sehr traurig, denn deine Schwester hatte zwischenzeitlich ein so tolles Zuhause gefunden.

Dann kam der langersehnte Anruf für dich – dein Frauchen hatte dich endlich gefunden und auch wenn es erst einmal ein Pflegestellen-Angebot war – egal, Hauptsache du konntest raus aus deinem Gefängnis und das Leben kennenlernen! Sie liebte dich vom ersten Tag, nur dein Herrchen galt es noch zu überzeugen (und das war wahrlich nicht leicht), aber auch das hast du geschafft! Du bist seit dem 25.05.2017 nun auch offiziell ein vollwertiges Mitglied der Familie und hättest es nicht besser antreffen können!

Mach es gut mein kleiner Schreihals – genieße dein Leben in Aalen weiterhin und lass ab und zu was von dir hören.

Der Geschichte deines Frauchens ist nichts mehr hinzuzufügen:

„Liebe Beate,

zuerst einmal Danke für all das, was Du für uns getan hast und für alle anderen Zweibeiner und Vierbeiner. Ich fühlte mich von Anfang an sehr gut aufgehoben und Du standst jederzeit mit Rat und Tat zur Verfügung. Das was ihr macht, ist kein Job, es ist Berufung und das merkt man auch. Ich kann den Verein STREUNERHerzen zu 100% weiterempfehlen. Und Du hast mir diesen Verein in erster Linie repräsentiert, neben Frau Wiener und ihrer Tochter, die sich rührend um die Vierbeiner am Flughafen gekümmert haben. Ihr macht das echt so toll!!!

Nun aber zu unserer Geschichte mit Pero:

Wir haben seit fast neun Jahren eine Golden Retriever Dame, die sehr wohlerzogen ist und recht zuverlässig. Unsere Familie besteht aus meinem Mann, der größtenteils auf Montage ist, meiner Tochter, die bald 17 wird, mir und meiner Goldie Dame, jetzt gehört auch Pero dazu.

Jedoch war mein Mann bis zum 25.05.2017, der Tag, an dem Pero Geburtstag hatte, der Meinung, dass wir in unserem Haushalt nur einen Vierbeiner “benötigen”. Ich dagegen hatte schon länger das Gefühl, ich möchte so einem armen Geschöpf ein schönes Zuhause bieten. Aber jeder Versuch prallte bei meinem Mann leider ab. Bis zu dem Tag, als ich Pero und seine Geschichte auf Eurer Facebookseite fand, ließ ich mich immer wieder von meinem Vorhaben abbringen.

Aber seine Geschichte berührte mich zutiefst… Sein Text war einfach soooo schön geschrieben und ich kann mir nur schwer vorstellen, wie das sein muss, zwischen all diesen vielen Hunden einige Glückliche auszuwählen!

Bei Pero kann ich es so gut verstehen – wenn er mir hinterher jammert, schießt bei mir die Milch ein, hahaha…

Ich wollte Pero unbedingt zu uns holen, jedoch mein Mann war dagegen. Was soll ich sagen, ich nahm Kontakt zu Euch auf und der Gedanke festigte sich. Es kam zum Vorbesuch und dann war der Tag der Ankunft, der 23.10.2016, am Flughafen Stuttgart. Mein Mann war immer noch dagegen, jedoch hatte ich einen Pflegeplatz mit der Option auf Endstelle, somit war es keine endgültige Entscheidung.

Was wir am Flughafen in Empfang nahmen, war ein kleines Häufchen Elend, verunsichert und geschafft von den Strapazen. Die einstündige Fahrt meisterte er ganz gut, nur ins Haus wollte er ganz und gar nicht hinein… und am nächsten Tag nicht heraus… Er kannte kein Halsband, kein Gassi gehen, keine Streicheleinheiten und besonders vor meinem Mann hatte er Angst. Meine Ersthündin ignorierte ihn und mein Mann wollte ihn eigentlich nicht – Wie sollte das weiter gehen?

Zu allem Unglück wurde meine Goldie Dame noch krank und es war schon eine schwierige Zeit.

Es dauerte jedoch nicht lang und ich konnte ihn ohne Leine laufen lassen, denn wir hatten eine gute Bindung aufgebaut.

Kurz vor Weihnachten dann dein Anruf – da wollte jemand “meinen Hund” adoptieren. Meine Tochter und ich heulten Rotz und Wasser. Sollten wir vernünftig sein und ihn abgeben? Wir waren über Weihnachten weggefahren und als wir nach Hause kamen, stand Pero schwanzwedelnd vor unserer Haustür. Er freute sich auf “sein” Zuhause! Glücklicherweise hatten sich die Interessenten für ihn nicht wieder gemeldet – puh!

Pero ist ein unglaublich lebensfroher Rüde mit unheimlich viel Charme. Er hat uns Mädels von Anfang an verzaubert. Bei meinem Mann sollte es noch eine Weile dauern…

Leider entwickelte Pero mit der Zeit einen Jagdtrieb, aber wir haben uns mit dieser Situation arrangiert.

Wir lieben unseren Sonnenschein so wie er ist und sind sehr glücklich, dass er zu unserer Familie gehört. Am 25.05.2017 hatte Pero Geburtstag und an diesem Tag wurde er offiziell in der Familie aufgenommen. Meine Tochter erfuhr es am Telefon und konnte sich vor Glück kaum beruhigen. Bei meinem Mann war es halt Liebe auf den zweiten Blick.

Was interessieren all die Designerschals, Telefonkabel, die Pero in Einzelteile zerlegt hat? All das bedeutet nichts, wenn man ihm in seine hübschen Augen schaut!

Pero ist in seinem “Für immer Zuhause” angekommen. Er liebt es, in der Sonne und am Pool zu liegen.

Diese Erfahrung gemacht zu haben, wie ein so eingeschüchtertes Wesen jeden Tag mehr Vertrauen aufbaut, das ist so unglaublich schön.

Liebe Grüße, Ines und Familie