23.03.2014 – Momo

Momo fand sein Zuhause am 23.03.2014   (Happyend-Story)

Was lange währt, wird endlich gut!

Mensch Momo, als ich dich und deinen Zwillingsbruder Mimmo das erste Mal im Gehege sah, war es um mich geschehen. Zwei bildschöne junge Rüden seid ihr und dabei zurückhaltend und freundlich. Ja, ihr ward mir gegenüber skeptisch, abwartend und als ich euch näher kam, vorsichtig aber lieb. Niemals habt ihr aus Angst die Idee gehabt, nach vorne zu gehen, obwohl euch menschliche Nähe suspekt war. Wenn ich ganz langsam und vorsichtig auf euch zuging, konnte ich euch anfassen, vorsichtig und liebevoll streicheln. Ich habe euch damals in die Vermittlung genommen und seitdem habt ihr mich nicht mehr losgelassen.

Dann kam die Anfrage für dich. Du solltest es sein. Lange Gespräche wurden geführt, die Formalitäten erledigt und dann stand deine Reise ins Glück an. Es war der 23. 03.2014. Doch als du in Hamburg gelandet bist und deine neue Familie dich abholte und in die Nähe von Berlin mitnahm, warst du geschockt und hast dich schon am Flughafen keinen Millimeter mehr bewegt. So sollte es auch vorerst bleiben!

Das Leben hatte dich aus deiner gewohnten Umgebung und dir damit den Boden unter den Füßen weggerissen. Dein Bruder war nicht mehr an deiner Seite, es gab keinen anderen Hund in deinem neuen Zuhause. Dich erwarteten ein großer Hof, zwei Kinder und ganz liebenswerte Eheleute. Doch damit konntest du nichts anfangen, warst gefangen in deinen doch so großen Ängsten. Einige Telefonate habe ich geführt, dein Herrchen hat nichts unversucht gelassen, doch lange sah es so aus, als würdest du dich niemals aus der Wohnküche trauen.

Gedanklich gingen dein Herrchen und ich schon auf eine Umsetzung hin. Ein Platz mit Hunden, die dir helfen sollten, dich an das neue Leben zu gewöhnen. Doch deine Familie war auch sehr bemüht, sie wollte dich doch endlich glücklich sehen! Dann, nach zwei Wochen kam der erlösende Anruf: Du bist zum ersten Mal alleine aus der Küche gegangen und hast dein Geschäft draußen verrichtet. Von da an ging es langsam bergauf. Die Familie wollte es weiter versuchen, hatte sie doch deine erste schützende Schale geknackt. Immer mehr positive Meldungen kamen: Du gehst Gassi – okay du hast Angst vor Bussen und Traktoren. Aber bei deinem Herrchen fühlst du dich sicher.

Heute gehst du schon ohne Leine spazieren, folgst treu deinen Menschen. Passt immer gut auf, ob alle beisammen sind. Andere Hunde sind dir oft noch suspekt und du bleibst lieber bei deiner Familie. Du hast nach wie vor schreckhafte Momente und das Autofahren findest du auch nicht sonderlich toll. Aber deine Familie hat dich ins Herz geschlossen und ist dankbar, dass du die ersten Schritte machst, sie will dich behalten und nicht mehr hergeben. Frauchen und Herrchen haben sicherlich noch einiges an “Aufbauarbeit” vor sich, aber in kleinen Schritten nimmst du langsam aber stetig immer mehr am Leben teil. Im Haus bewegst du dich jetzt frei und hast Spaß mit deiner Familie.

Ich hatte mir so gewünscht, lieber Momo, dass es dir schnell gut geht, dass du dein neues Leben in vollen Zügen genießen kannst, nun wird es doch eine längere Reise. Aber du hast starke Menschen und liebe Kinder an deiner Seite und bist aus der Familie schon nicht mehr wegzudenken.

Großer Brummbär, wir wünschen dir von Herzen, dass du dich weiter öffnest, dass du noch mehr Spaß am Leben außerhalb des Rifugio findest. Deine Familie wird immer bei dir sein.

Nun wird bald auch dein Bruder Mimmo auf eine Pflegestelle folgen und in einem großen freundlichem Hunderudel willkommen geheißen. Wir freuen uns für euch beide.

Momo ist am 23.03. in 16356 Werneuchen angekommen und hat die Wohnküche in Beschlag genommen. Mittlerweile kennt er auch den Hof, geht gerne mal eine Runde nach draußen und schaut nach dem Rechten. Lieber Momo, so viele Menschen im Verein haben deine Entwicklung verfolgt! Sie freuen sich, dass es nun aufwärts geht!

Lange hat das Happy End auf sich warten lassen, nun ist es da und ich schreibe es gerne – nur für dich!