21.07.2013 – Luce

Luce fand ihr Zuhause am 21.07.2013   (Happyend-Story)

Unsere Luce hatte das Leben hart getroffen, wie so viele Ihrer Art auf Sardinien. Wo und wie sie lebte, wird für uns immer mit Fragezeichen behaftet sein. Eigentlich ist nur klar, dass Luce mit ihren Welpen ausgesetzt wurde. Wie lange sie draußen überleben mussten – wir wissen es nicht! Aber die Welpen waren viel zu dünn, ausgetrocknet und schwach, so dass schlussendlich die Kollegen aus dem Partnertierheim den Kampf um einige Kinder von Luce verloren. Nur die kleine Mirella überlebte.

Als wir die tragische Geschichte hörten und Luce und Mirella sahen, war uns klar: Diese kleine Familie soll ihre Chance in Deutschland bekommen. Und so gehörten Luce und Mirella zu den ersten Hunden, die von STREUNERHerzen e.V. nach Deutschland auf eine Pflegestelle geholt wurden. Die Beiden stehen stellvertretend für so viele Hündinnen mit ihren Welpen oder mutterlose Welpen, die in unserem Partnertierheim landen und versorgt werden müssen. Die Vermittlungschancen sind oft aussichtslos.

Für Luce und Mirella jedoch sollte genau an diesem Punkt ihr Leben neu beginnen. Mirella fand sehr schnell eine Familie, in der sie jeden Tag mehr aufblüht und vermutlich die Anfangsstrapazen längst vergessen hat. Die Familie hat sie gut aufgefangen und schenkt ihr ein Leben wie es nicht schöner sein könnte.

Luce brauchte ein wenig länger, um die geeignete Familie zu finden. Aber ihre Geduld hat sich gelohnt. Als wir den ersten Kontakt zur Familie hatten, war schon fast klar, dass, wenn der Funke überspringen würde, auch Luce einen 6er im Lotto ziehen würde. Als alle Formalitäten zur Adoption erledigt waren, galt es nun für Luce, beim Kennenlernen zu punkten. Alles verlief prima. Nicht nur die neuen Frauchen waren vom ersten Moment an in sie verliebt, auch der Rüde Floyd fand sofort Zugang zu Luce. Nach einem wunderschönen Nachmittag bei den Pflegeeltern verabschiedeten sich alle ganz herzlich und ein Termin zur Abholung wurde ausgemacht. Doch Luce dachte gar nicht an irgendwelche Verabredungen, denn schließlich ging es doch um sie! Sie hatte längst die Zuneigung und Wärme der neuen Familie gespürt und entschloss sich kurzerhand, in den Kofferraum zu Floyd zu springen und so auch ihre Unterschrift unter die Adoption zu setzen. Schweren Herzens hoben wir Luce wieder aus dem Kofferraum und versprachen ihr, dass es nur noch wenige Tage bis zum Umzug dauern würde.

Die Übergabe verlief glücklich, obwohl Luce sich eine Magenverstimmung zugezogen hatte. Nein, warten kam für niemanden hier mehr in Frage, und während wir Luce in freudige Hände und strahlende Gesichter übergaben, standen schon die nächsten traurigen Streunerherzen in den Startlöchern, um den Platz von Luce auf der Pflegestelle zu besetzen.

Hier sei einmal ein Dank an die Pflegestellen ausgesprochen, die sich aufopfernd um die Hunde kümmern und ihnen den Weg in die Zukunft ebnen. Kein Abschied eines Pflegehundes ist einfach, aber genau das zeigt, dass die Hunde mit ganzem Herzen aufgenommen werden und wie ein Familienmitglied behandelt werden. Wir wünschen uns viele Familien, die unseren Streunerherzen helfen wollen.

Nun gilt es, Luce ein wunderschönes Leben zu wünschen und die Rückmeldungen sind durchweg positiv! Aber lesen Sie selbst:

Luce – jetzt ist sie da!

Spätestens, nachdem wir die kleine Schönheit in Köln in der Pflegestelle getroffen haben (Liebe Grüße, Claudia 😉 ), war klar: Ja, sie ist es! Floyd (5 Jahre, Labrador- Retriever Mix) und Luce haben sich auf Anhieb gut verstanden, und wir beide fanden sie ganz bezaubernd.

Nun hieß es warten auf den Tag des Umzugs…

Seit sie nun bei uns wohnt, entdeckt sie langsam und vorsichtig Haus und Garten. Sie hat ihre Ecken und Plätze gefunden, kennt die ersten Rituale und sucht ganz lieb und sanft immer wieder Kontakt und Zuwendung. Auch Carly, unsere Katze (14 Jahre), findet Luce angenehm. Neulich fanden wir die beiden gemeinsam ruhend auf dem Bett!

Es ist spürbar: Sie kommt langsam an!

Luce orientiert sich deutlich an Floyd, der ihrem zunehmenden Eifer und Wagemut gelassen Stand hält. Sie taut langsam auf, wird immer vorwitziger, hält uns stetig auf Trab und bringt uns zum Lachen. Luce tobt mittlerweile was das Zeug hält, rangelt mit dem Rüden und trägt stolz wie Bolle ihre Spielzeuge durch die Gegend!

Sie begleitet mich täglich zur Arbeit und hat bereits das ganze Team erobert! Das scheint ihr noch ein wenig ungeheuer, alle bemühen sich um ihre Aufmerksamkeit und sind entzückt! Wir sind sicher, auch hier wird sie sich gut einleben!

In zwei Wochen machen wir den ersten gemeinsamen Urlaub in den Bergen! Wir werden wieder neue Seiten an ihr entdecken, wir werden uns über- und miteinander freuen, trösten, spielen, kuscheln bei Bedarf und uns sicher sein:

Wir sind komplett!

Sylvia Emde und Chris Bauer