20.12.2016 – Lalla

Lalla fand ihr Zuhause am 20.12.2016   (Happyend-Story)

Die Zeit des Wartens ist vorbei

Mehr als zwei Jahre musstest du auf dein großes Glück warten, liebe Lalla. Jahre der Tristesse und Langeweile, in denen du dich zu einem kleinen Angsthasen entwickelt hattest. Der seltene Kontakt zum Menschen und der permanente Tierheim-Stress hatten dich geprägt.

Irgendwann kam dann endlich eine tolle Anfrage für dich. Dein Frauchen machte schon bei unserem ersten Telefonat einen ruhigen und ausgeglichenen Eindruck auf mich und schnell war klar, dass sie die nötige Geduld für dich aufbringen würde und dir das schöne Leben zeigen wird!

Da bereits ein Hund in der Familie lebte, durftest du zunächst als Pflegehund einziehen und wenn alles gut funktionieren und die Chemie auch zwischen den Vierbeinern stimmen würde, wäre dein Zuhause gefunden! Dein Frauchen schickte mir von Anfang an schöne Bilder und berichtete zufrieden von den noch so kleinen Erfolgen deiner Entwicklung. Ihr habt in den ersten Wochen unglaublich viel erreicht, sie hat dein Verhalten offenbar stets richtig gedeutet und dich geduldig und ohne zu zweifeln auf den richtigen Weg gebracht. Darauf könnt ihr beide sehr stolz sein.

Lalla ist am 20.12.2016 offiziell in ihr Zuhause nach Kassel gezogen. Frauchen wird noch einen etwas holprigen Weg mit dir vor sich haben, aber ich bin mir sicher, dass ihr das schaffen werdet! Ich möchte mich an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich bei Lallas Frauchen für ihr Vertrauen bedanken und dass sie nie daran gezweifelt hat, mit Lalla die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Einen ängstlichen und so unsicheren Hund aufzunehmen, ist eine Herausforderung, jedoch ist es andererseits auch ein unbeschreiblich schönes Gefühl, sich an den noch so kleinen Fortschritten zu erfreuen, die man gemeinsam realisiert.

Ich wünsche Lalla, die nun auf den Namen Abeni hört, viele wunderschöne Jahre an der Seite ihrer tollen Familie!

Lesen Sie hier, was Frauchen nach den ersten Wochen berichtet:

„Zum ersten Mal habe ich LALLA im Oktober 2015 entdeckt und es hat noch ein Jahr gedauert, bis ich mich entschieden hatte, einen zweiten Hund aufzunehmen und auch, dass SIE es sein sollte. Jedenfalls habe ich dann im Herbst diesen Jahren zum ersten Mal Kontakt mit Ihnen aufgenommen und nach einigen Gesprächen war klar – LALLA kommt am 22.11. nach Düsseldorf.

Dann habe ich mich an die Namensfindung gemacht, weil ich nicht „Lalla“-schreiend durch die Gegend laufen wollte. Da unser Ridgeback einen afrikanischen Namen hat und ich damals festgestellt habe, dass diese Namen meist sehr schöne Bedeutungen haben, suchte ich auch auf Seiten für afrikanische „Mädchennamen“. So fand ich den Namen ABENI, was soviel heißen soll wie: „Die, um die wir gebeten haben“ oder: „Wir haben um sie gebeten und jetzt ist sie unser.“ Das fand ich schön und äußerst passend und wahrscheinlich wird man kaum einem Hund gleichen Namens begegnen.

Was dann am 22.11. in Düsseldorf ankam, war ein gut Zweidrittel kleinerer Hund, als ich vermutet hatte und sie saß völlig verängstigt in ihrer Flugbox – zusammen mit ihrer Schwester Milli und sie war soooooo dünn und zart. Wie würde das mit dem riesigen Ridgeback zusammen funktionieren?

Sie hatte noch in Olbia am Flughafen einen solchen Panikanfall bekommen, dass sie vorsichtshalber mit der Box zu unserem Auto gebracht wurde. Die Fahrt verlief dann zwar problemlos, aber dieser Hund war ein einziges Bündel Angst. Viel schlimmer als erwartet. Sie hatte einfach NUR Panik und das wirklich vor allem. Auch der GROßE konnte ihr zunächst nicht helfen, denn auch ihn hat sie nur ängstlich und misstrauisch gemieden.

Die ersten Tage waren entsprechend schwierig, weil man sie einfach nur „mitziehen“ konnte, da sie von sich aus keinen Schritt machte. Zumindest nicht in der Wohnung. Draußen war es etwas besser. Aber sie kannte ja auch nichts von alledem, was ihre neue Welt jetzt ausmachte.

Der einzige Pluspunkt bis dahin, sie fraß , sie trank, sie machte ihr Geschäft und sie ging mit spazieren, was in dem Moment das Wichtigste war. Es war unendliche Geduld angesagt, immer wieder gut zureden, beruhigen, aber nicht bemitleiden. In den ersten Wochen taute sie dann gaaaanz langsam ein wenig auf. Sie blieb im Büro auf ihrem Platz liegen, wenn ich arbeiten musste und war – was mich betrifft – schon relativ umgänglich. Sie ließ sich aber von niemandem außer mir anfassen.

Ansonsten haben die letzten vier Wochen alles übertroffen, was ich erhoffen konnte. Nach den ersten Tagen hatte ich mit bis zu sechs Monaten gerechnet, um da zu sein, wo wir heute sind. Sie ist inzwischen viel kräftiger und die Spaziergänge sind wahre Entdeckungsreisen. Sie rennt dem Ball hinterher und bringt ihn zum Teil auch schon zurück. Sie rennt und läuft (dazu hatte sie vorher gar keine Kraft). Zu Hause überwiegt inzwischen die Neugierde. Ab und zu wird sich noch versteckt, sie erschrickt wegen fast jedem Geräusch oder auch nur einer Bewegung. ABER! Sie sucht mehr und mehr unsere Nähe. Sie liegt abends bei uns im Wohnzimmer und nicht mehr verängstigt auf ihrem Hundeplatz zwei Zimmer weiter. Sie kommt sogar, wenn wir Besuch haben dazu und legt sich mit dem Ridgeback zusammen neben den Tisch. Das wäre noch vor zehn Tagen undenkbar gewesen. Schon gar nicht, dass jemand direkt an ihr vorbei geht.

Anfangs waren es viele kleine Schritte – und jetzt!!! Sie erobert die Welt in Riesenschritten und wird langsam sogar richtig frech. Also wird ihr noch etwas Zeit gegeben und dann geht es zum Lernen und Trainieren in die Hundeschule.

Die Angst vor anderen Menschen wird sie auch noch ablegen. Keiner verlangt, dass sie sich von jedem krabbeln lassen muss. Ich bin aber inzwischen guter Dinge, dass wir in kurzer Zeit einen viel ausgeglicheneren, entspannteren und selbstsichereren Hund haben werden. Eben hoffentlich einen GLÜCKLICHEN Hund.

Frau Roeder und allen, die sich für STREUNERHerzen engagieren, einen ganz tief empfundenen Dank für Ihren unglaublichen Einsatz, für Beratung und Hilfestellung in der ganzen Vorbereitungszeit und auch als ABENI bei uns angekommen war.

Es gäbe noch unendlich viel mehr zu erzählen, denn jeden Tag passiert hier ein kleines Wunder.

Regine G.-K.