16.03.2014 – Nettuno

Nettuno fand sein Zuhause am 16.03.2014   (Happyend-Story)

Nettuno – du hast dich in unsere Herzen geschmust!

Samstag, 22.2., den ganzen Tag über kribbelt es in unseren Bäuchen und wir können es kaum abwarten, bis es endlich Zeit ist, zum Flughafen zu fahren.

Unsere älteste Tochter Lina begleitet mich zum Flughafen und sie ist auch diejenige, die dich zuerst in deiner Box entdeckt. Während Frau Richter und ihre Kollegin noch den Papierkram erledigen, kümmern wir uns um dich und begrüßen dich in deiner neuen Zukunft.

Mit großen, ängstlichen Augen schaust du uns an, aber trotz deiner Vorsicht wagst du dich nach vorne an die geöffnete Boxentür, lässt dich streicheln und schnüffelst in die fremde Welt.

Zu Hause angekommen sind wir erst mal allein, dein neuer Freund Bruno verbringt die Nacht mit meinem Mann im Nachtdienst. Auch hier in deinem neuen Heim bist du neugierig und interessiert und nach einer großen Portion Futter und 2x Nachschlag kommst du wieder ins Wohnzimmer gehüpft; und während ich die erste Nachricht an Frau Richter schreibe, merke ich plötzlich etwas Warmes an meinem Bein und als ich aufsehe, hast du dich neben mich auf den Teppich gekuschelt und schläfst.

Gegen alle Vernunft und reiflicher Überlegung im Vorfeld, war es da schon um mich geschehen und du warst Teil unserer Familie und ich hatte Tränen in den Augen. Du kleiner Kerl hast so viel durchgemacht und leidest unter Schmerzen, aber dennoch hast du dein Vertrauen und dein verschmustes Wesen nicht verloren. Die Nacht haben wir dann zusammen auf der Couch verbracht.

Am nächsten Morgen wurde es dann nochmal spannend, neben Lina gehören ja noch Nimue (5) und Hanna (3) zur Familie, etwas ängstlich und immer noch mit eingezogener Rute hast du die Treppe angestarrt und abgewartet, nur um dann im Wohnzimmer auf der Decke zu sitzen, um dich von allen drei Mädels schmusen zu lassen. Bestärkt durch diese Erfahrung solltest du dann auch endlich Bruno kennenlernen und so ging es nach draußen, wo mein Mann schon auf uns gewartet hat. Tja, was soll ich sagen? Das ist eine Männerfreundschaft auf den ersten Blick, ihr habt euch beschnüffelt, euch zum Spielen aufgefordert und ab da an ging alles zu zweit viel einfacher.

Leider mussten wir uns nach diesem tollen Sonntag schon wieder von dir trennen, aber weil wir ja wussten, dass du Schmerzen hast, haben wir dich gerne nach Pulheim gebracht. In der Klinik wurdest du freundlich willkommen geheißen und trotz großem Kloß im Hals habe ich dich voller Hoffnung dort gelassen. Dienstagabend kam dann endlich der Anruf, dein Bein sei nicht mehr zu retten, es wird amputiert. Mitleid wegen der Amputation hatten wir nicht, wir waren nur glücklich, dass dein Leiden endlich ein Ende hat und du einer schmerzfreien Zukunft entgegen blickst.

Donnerstag ging es wieder nach Hause und auch wenn deine OP-Wunde doch recht wild aussah, haben die Kinder dich so akzeptiert. Du selber hast die Tage in der Klinik super überstanden und jeden im Praxisteam um den Finger gewickelt! Nach der Amputation ging es dir stetig besser, die Medikamente haben angeschlagen und du warst endlich schmerzfrei und als dann endlich das Geschirr für dich geliefert wurde, ging der Spaß im Wald erst richtig los und mehr als einmal haben wir festgestellt, dass man dir dein Handicap absolut nicht anmerkt und du beim Spielen genauso wild tobst wie Bruno. Zu Hause hast du einfach dazugehört, du liegst mit auf der Couch, kommst mir in die Küche hinterher und bist einfach da, du wedelst ununterbrochen mir deiner Rute und deine großen Augen schauen mich frech an, immer bereit, die nächste Scheibe Wurst vom Tisch zu klauen. Sind wir im Garten, klebst du wie eine Klette an uns oder sonnst dich auf der Wiese. Im Gelände – da natürlich nur mit Schleppleine und Geschirr – hörst du aufs Wort und kommst, wenn wir dich rufen, als hättest du das schon immer so gemacht.

Deine Sanftheit und dein großes Kämpferherz haben uns berührt und du hast dir einen festen Platz in unsere Herzen erkuschelt, so dass wir dich nicht mehr hergeben wollen!

Wer über die STREUNERHerzen hinaus noch miterleben möchte, wie Nettuno sich entwickelt, welche Abenteuer wir mit unserer Hundetrainerin erleben und wie sich das Zusammenleben mit uns als großem Rudel gestaltet, der kann uns auf Facebook folgen:

“Bruno Bär und sein kleiner Freund Nettuno”.

Was sollen wir Streunerherzen noch schreiben – nach so einem wundervollen Bericht der Pflege- und nun auch Adoptionsfamilie von Nettuno? Wir sind dankbar, dass wir immer wieder Menschen finden, die unseren Notfällen helfen und sie auf den Weg bringen. Schön, wenn eine der Notnasen dann dort auch sein Zuhause findet. Wir sind uns sicher, dass Nettuno genau das Zuhause gefunden hat, nach dem er sich immer gesehnt hat. Sein Leben vor dem Unfall war sicherlich kein gutes Jagdhundleben und es ist ganz wunderbar, in die großen, aufmerksamen und strahlenden Augen von Nettuno zu schauen. Nettuno bedeutet “Niemand”, das hat nun ein Ende, denn Nettuno ist JEMAND und liegt vielen Menschen am Herzen, besonders aber seiner Familie. Für ihn wird es nie wieder Schattenseiten geben, sondern die Sonne strahlt das ganze Jahr, wenn vielleicht auch nur in seinem Herzen.

Lieben Dank an alle Spender, dass wir Nettuno operativ helfen konnten!

Nettuno hat am 16.03. sein neues Leben in 42651 Solingen angetreten.