13.08.2018 – Amico 

Amico fand sein Zuhause am 13.08.2018   (Happyend-Story)

 

Volltreffer ins Glück!

Amico lernten wir 2014 in der L.I.D.A. kennen. Sicherlich war er einst ein stattlicher Boxer und nun stand ein viel zu dünnes, struppiges Häufchen Elend vor uns. Er wurde positiv auf Leishmaniose getestet und entsprechend behandelt und erholte sich im Laufe der Zeit zunächst sehr gut. Wenn wir ihn besuchten, freute er sich wie verrückt und rannte uns aufgeregt entgegen. Er wusste nicht, wohin mit seiner ganzen Energie und sprang fröhlich umher, dabei wackelte sein komplettes Hinterteil unaufhörlich. Immer, wenn wir uns von Amico in der L.I.D.A. verabschiedeten, hofften wir so sehr darauf, ihn bei unserem nächsten Besuch nicht mehr dort anzutreffen – er sollte endlich sein Ticket ins Glück einlösen und sein Herz für immer verschenken dürfen.

Anfang April 2018 besuchten wir Amico wieder und wir waren zutiefst schockiert, als wir ihn auf der Piazza des Tierheims vorfanden. In einem Gartenhäuschen lag in einem Plastikkörbchen ein abgemagerter, zitternder Boxer-Rüde und ich wollte einfach nicht glauben, dass dies Amico sein sollte! Er war nur noch ein Schatten seiner selbst und ich konnte meine Tränen nicht zurückhalten! In diesem Moment sah ich in Gedanken den lustigen Clown vor mir, wie er damals in seinem Gehege herumtollte, einer Kollegin den Zollstock stibitzte und nicht mehr herausrücken wollte. Er hatte einen Riesenspaß und tauschte den Zollstock am Ende nur gegen ein gut gefülltes Schälchen Frischkäse ein.

Unglaublich, dass dieses arme Wesen unser Spaßvogel Amico sein sollte. Er wedelte zaghaft und sein Blick ging tief unter die Haut. Ich wusste, wenn nicht schnell etwas geschieht, würde Amico bald sterben. Und so schrieb ich einen Aufruf für den einst so fröhlichen Rüden – es musste doch möglich sein, ihn zu retten! Es durfte einfach nicht sein, dass er einsam in einem Plastikkorb von dieser Welt geht, ohne jemals eine liebevolle Familie gehabt zu haben, die sich um ihn sorgt und um ihn kümmert!

Und dann kam endlich der langersehnte Anruf, der Amicos Schicksal zum Guten wenden und sein Leben wieder lebenswert machen sollte! Amico wusste noch nichts von seinem Glück. Während ich – mit einem dicken Kloß im Hals vor lauter Freude – mit seinem Frauchen telefonierte, wurde in der L.I.D.A. um sein Leben gekämpft. Amico war in einem schrecklichen Zustand und hatte zudem einen schlimmen Leishmaniose-Schub. Die Bedingungen im Tierheim waren natürlich nicht optimal, aber es war zu riskant, ihm in dieser schlechten Verfassung den Reisestress zuzumuten. Es dauerte einige Wochen, bis Amico wieder zu Kräften kam – sein Flug wurde zweimal verschoben und währenddessen wartete seine Familie geduldig, sehnsüchtig und voller Sorge auf ihren neuen Freund!

In Deutschland angekommen, entdeckte Amico gleich am ersten Tag seine Vorliebe für das Planschbecken und hatte große Freude daran, den darin schwimmenden Ball vor seinem vierbeinigen Mitbewohner zu retten.

Lieber Amico, du hast keine Ahnung, wie viele Menschen um dein Leben gebangt und auf dieses Happy End gehofft haben. Deine Familie hat es möglich gemacht, dass ich hier nun sitze und diesen Text für dich schreibe, während du längst dein neues Leben in vollen Zügen genießt. Wir hätten uns kein besseres Zuhause für dich wünschen können, denn ich bin ganz sicher, du wirst an jedem einzelnen Tag geliebt und deine Menschen werden dafür sorgen, dass es dir immer gut gehen wird. Mach‘s gut, kleiner Clown – jetzt hast du allen Grund, glücklich zu sein!

Amico ist offiziell am 13.08.2018 in sein Zuhause nach 71394 Kernen gezogen und hat in Nullkommanichts alle Herzen im Sturm erobert.

Lesen Sie hier, was Amico dazu sagt:

“Hallo ich bin´s, Amico… Ich bin so froh, dass ich endlich bei meiner Familie bin. Hat ja ganz schön lange gedauert. Zweimal wurde mein Ausreistermin verschoben, weil ich durch den Leishmaniose-Schub noch nicht so fit war. Mama und Papa sind fast durchgedreht und hatten schon Angst, dass ich gar nicht mehr komme…der Schub war ja schon ganz schön heftig.

Am 16. Juni war es dann endlich soweit. Spät in der Nacht haben sie mich in Köln abgeholt und dann sind wir noch eine ganze Weile nach Hause gefahren. Um 4:00 Uhr morgens waren wir dann endlich zu Hause und in der Garage haben schon Oma, Opa und mein Onkel Mücke auf mich gewartet. Ich war so aufgeregt!! Oben wartete dann mein unglaublich kuscheliges Hundebett auf mich, ich bin vor Freude fast durchgedreht. Naja, mittlerweile schlaf ich lieber in Mama und Papas Bett. Papa wollte erst nicht, dass ich im Bett schlafe, aber nach vier Tagen war er derjenige, der mich ins Bett gelockt hat. 😉 Mama begleite ich jeden Tag in die Arbeit, ist zwar bisschen langweilig, aber alleine bleiben ist ja auch doof.

Tja, was soll ich sagen, mir geht‘s hier super und von meinen ganzen Krankheiten merkt hier auch keiner was. Wenn es um meine Spielsachen geht, bin ich leider etwas komisch. Die darf keiner haben außer mir. Da bin ich auch öfters mal blöd zu meinem Onkel Mücke. Eigentlich habe ich ihn ja sehr lieb, aber ich bin eher ein Einzelgänger und will deshalb auch nicht so wirklich mit ihm spielen. Mama und Papa sagen, dass ich sonst ein super unkomplizierter und lieber Hund bin. Sie lieben mich über Alles, deshalb ist es auch nicht schlimm, wenn ich manchmal ein kleines bisschen frech bin.

Ach so… ich soll euch noch was von meiner Mama ausrichten!! Sie sagt, dass die Menschen nicht immer nur kleine süße Hundebabys nehmen sollen, sondern auch mal nach uns kranken oder alten Opis schauen sollen. Wir sind nämlich auch gaaaaaanz tolle Hunde!!

Und natürlich auch ein großes DANKE an das STREUNERHerzen-Team!!

Euer Amico”