13.06.2015 – Sem

Sem fand sein Zuhause am 13.06.2015   (Happyend-Story)

Lieber Sem,

du und dein Bruder Sam wurdet im Alter von nur zwei Wochen an einem Fluss ausgesetzt, ein typisches Welpenschicksal auf Sardinien…

Doch hattet ihr das große Glück, von einer lieben Engländerin gefunden zu werden. Sie nahm sich euch beiden hilflosen Babys an und päppelte euch auf. Als ihr über den Berg wart, musste sie euch Beiden schweren Herzens in unser Kooperationstierheim, der L.I.D.A. in Olbia, bringen.

Dort saßt ihr in einem kleinen Käfig und konntet die Welt nicht mehr verstehen. Es war laut, eng, kalt, und nass zu der Zeit im Winter… Beide habt ihr euch so sehr die menschliche Zuwendung gewünscht, die nun so selten war…

Als meine Kollegin bei euch vorbeischaute und Fotos machte, war dieser kurze Moment so wichtig für euch, denn ihr bekamt ein Gesicht und einen Namen auf unserer Homepage und im Forum. Und ganz bald wurdet ihr gesehen. Du, Sem, entsprachst eigentlich gar nicht so den Suchvorgaben, aber als Frauchen dich sah, war es um sie geschehen: Du und nur du solltest es sein.

Sie war auch bereit, dich direkt auf Sardinien abzuholen und weitere Fellnasen mitzunehmen, aber dann hieß es erst einmal, Geduld zu haben, denn die neuen EU-Ausweise, die zu Beginn des Jahres 2015 eingeführt wurden, waren aus und es sollte – so die italienische Veterinärbehörde – Wochen dauern, bis neue Pässe für die Region Olbia eintreffen.

Als dann die Pässe da waren, wurde alles schnellstens eingestielt und Frauchen flog selber nach Olbia um dich, sowie eine weitere zukünftige Berliner Schnauze und eine Samtpfote mit zurück in die Hauptstadt zu nehmen.

Dort war alles organisiert, der Hundetrainer war vorbereitet, so dass gleich richtig reagiert werden konnte:

„Ja, unsere Herren hier sind dabei sich zu arrangieren….aber natürlich dauert das länger als nur ein paar Tage. Beide sind eifersüchtig aufeinander, aber auch das wird mit der Zeit weniger werden.

Sem möchte nicht gerne “allein” sein. Sobald man aus seinem Blickfeld verschwindet fängt er an zu fiepen – und das kann er wirklich gut! Es war im Tierheim wahrscheinlich die einzige Chance etwas mehr Aufmerksamkeit zu bekommen.

So weh wie uns das tut…wir müssen das ignorieren, damit er lernt es bringt nichts. Ich muss sagen, die Intensität hat schon nachgelassen und die Dauer auch.

Wir haben mit unserer Hundetrainerin ein gutes Programm erarbeitet. Das ist zwar anstrengend, aber jeder Einsatz lohnt sich. Unser Billy versucht immer uns zu kontrollieren aber mit einfachen Trainingsmaßnahmen hat es schon etwas nachgelassen und wir bleiben dran.

Um das Verhältnis von Billy und Sem zu stabilisieren, beachten wir in allem was wir machen die Rangfolge im Rudel. Das geht richtig gut und so ist es mit der Hundetrainerin abgesprochen. Inzwischen hat Sem das Essen “entdeckt”… es schmeckt ihm und seiner Meinung nach könnte es ruhig mehr sein. So viel erst mal für heute.“

Aber das waren Anfangsschwierigkeiten, die sich dank der Konsequenz deines Frauchens schnell legten. Inzwischen seid ihr beiden Männer ein eingespieltes Team, das sich auch mal das Körbchen teilt. Billy orientiert sich inzwischen an dir, was ihn entlastet – so ist alles in bester Ordnung! Aus dem anfangs zappeligen Junghund ist ein echter Charmeur geworden, dein Frauchen ist ganz glücklich, dass du bei ihr bist. Du lernst schnell, bist intelligent und beeindruckst eure Hundetrainerin immer auf´s Neue. Auch den Besuch beim Hundefriseur hast du vorbildlich über dich ergehen lassen.

Was sollen wir uns mehr wünschen für euch?

Sem fand am 13.06.2015 in 12351 Berlin sein Zuhause und ist nun eine echte Berliner Schnauze, von der zu hören mich immer wieder freut!