13.01.2018 – Mina 

Mina fand ihr Zuhause am 13.01.2018   (Happyend-Story)

Mina – Anstelle über Dein Happy Ends schreibst Du über Dein Happy Landing

Die kleine Mina war meine erste erfolgreiche Vermittlung und ein tolleres Zuhause hätte ich mir für sie nicht vorstellen können. Ich möchte aber vorweg gar nicht viel schreiben und gerne gleich Mina das Wort überlassen, denn sie hat sich selbst an den PC gesetzt und über ihr Happy End bzw. Happy Landing berichtet:

“Als ich erfahren habe, dass die Streunerherzen mein Happy End schreiben wollten, war ich überrascht und dachte mir wieso Ende? Es hat doch gerade erst angefangen und jetzt soll es schon wieder vorbei sein? Nachdem Frauchen mir erzählt hatte was sie genau damit meinen, beschloss ich kurzer Hand Euch über mein Happy Landing zu berichten.

Seit September 2017 saß ich in der L.I.D.A in Sardinien. Ein zu Hause war es zwar nicht, aber ich hatte immerhin ein Dach über dem Kopf und liebe Menschen, die sich so gut es ging um mich gekümmert haben. Warum meine zwei Geschwister (Tommy und Olivia) und ich in die L.I.D.A mussten, verstehen wir bis heute nicht, aber aus irgendwelchen Gründen wollte man uns einfach nicht mehr haben. Im Oktober bekamen wir in der L.I.D.A Besuch von den Damen der Streunerherzen e.V. aus Deutschland. Dass es eine Art Bewerbungsgespräch für meine Zukunft sein sollte, war mir in dem Moment nicht klar, und so zeigte ich mich von der Seite wie es mir wirklich erging. Eingeschüchtert, verängstigt und traurig sitzend in meinem Zwinger. Der viele Lärm war für mich fast nicht auszuhalten. Nur schauen, nicht anfassen war meine Devise, für mehr reichte mein Vertrauen noch nicht aus. Sofort war meinem Besuch klar, dass sie sich auf die Suche nach einem passenden zu Hause machen würden, um mich aus dieser schier nicht aushaltbaren Situation zu erlösen.

Am 10. Januar 2018 war es endlich soweit und ich durfte mit meinem gepackten Köfferchen von Sardinien nach Amsterdam reisen. Dort angekommen ging es für mich in einem VIP Transport nach Dormagen, wo Anke und Emily (meine Pflegemamis) mit ihrer Lucy mich liebevollen in Empfang nahm. Ich sage Euch, nach dem ereignisreichen und anstrengenden Tag war ich sowas von platt und hüpfte erstmal still und leise in Ankes Bett um von einem echten Hundeleben ohne Zwinger und Lärm zu träumen.

Ich verbrachte drei angenehme Nächte und zwei schöne Tage in Dormagen, bis es am Samstagmorgen an der Türe klingelte. Da standen wieder zwei fremde Zweibeiner, die aber den Eindruck machten, als würden wir uns schon kennen. Hatte ich was verpasst? Ich kannte die zwei definitiv nicht! Etwas skeptisch nahm ich meinen Mut zusammen und inspizierte sie erstmal. Ich merkte, dass da was in der Luft lag, aber konnte es noch nicht so richtig einordnen. Keine Stunde später nahmen mich die Beiden mit und setzen mich in ihr Auto. Etwas befremdend war die Situation für mich schon, aber mein Zittern hörte bereits an der ersten Ampel auf. Einige Stunden später fuhren wir von der A5 ab und kurze Zeit später hatten wir unser Ziel erreicht.

Raus aus dem Auto und ab ins Grüne, so startete mein erster Spaziergang im Markgräflerland. Mein Chauffeur, der männliche Zweibeiner, kam mit einem großen Langhaar-Schäferhund namens Anton um die Ecke. Uiuiui, ganz schön groß dachte ich mir beim ersten Anblick und prompt entwichen mir die ersten zarten Töne. Unser Spaziergang endete vor der Terrassentüre eines schönen Hauses und ich merkte sofort, dass gleich was Tolles passieren würde. Nachdem sich die Türe geöffnet hatte und ich Raum durch Raum erkunden durfte, fand ich das Wohnzimmer mit einer Sofalandschaft vor. Da war es um mich geschehen! Ay caramba – da gingen meine Endorphine mit mir durch. Ich schoss blitzartig drauf los, schmiss mich von links nach rechts, rollte mich über die eigene Achse und merkte gar nicht, dass sich die Zweibeiner um mich lachend versammelten hatten. „Willkommen zu Hause kleine Paula“, tönte es aus ihrem Mund.

Zu Hause? War das jetzt wirklich mein zu Hause? Nicht mehr weiterreisen, endlich angekommen? Hat sich der Traum von einem echten Hundeleben tatsächlich erfüllt? Dankbar kuschelte ich mich in die Arme von Frauchen und schlief erschöpft und zufrieden ein.

Seit zwei Wochen bin ich eine stolze Markgräflerin und genieße jeden Tag in vollen Zügen. Mit viel Liebe, Geduld und Zuneigung zeigt mir meine Familie wie schön ein Hundeleben sein kann. Ich lerne jeden Tag viel Neues. Sitz und Platz verstehe ich schon sehr gut, auch das Laufen an der Leine gibt mir Sicherheit und klappt von Tag zu Tag besser. Autofahren finde ich prima und macht mir keinerlei Probleme. Ich habe sogar eine Hunde-Omi, die mich täglich verwöhnt und mit mir Tricks übt. Den Pfotengruß beherrsche ich schon aus dem „Effeff“ (ff).

Meine erste Begegnung mit Schnee und Schmuddelwetter hatte ich auch schon. Anfangs fand ich das nicht so witzig, immerhin bin ich Wärme gewohnt und das nasskalte Wetter war so gar nicht meins. Frauchen lud mich daraufhin zu einer Shopping-Tour ein, seitdem ich meinen eigenen Mantel habe, macht mir das Wetter nichts mehr aus.

Meine absolute Leidenschaft ist und bleibt das Kampfschmusen! Die Nähe zu meiner Familie ist mir unendlich wichtig und das Schöne daran ist, dass es auf Gegenseitigkeit beruht und wir alle nicht genug bekommen können.

Viele meiner Ängste konnte ich in den zwei Wochen bereits ablegen und bin innerhalb der kürzesten Zeit aufgetaut wie ein Eiswürfel in der Mikrowelle. Ich bin sehr zuversichtlich, dass meine restlichen Ängste zusammen mit meiner Familie auch bald der Vergangenheit angehören werden.

Jetzt liege ich hier vor dem PC, die Schnauze auf dem Tisch und kann mein Glück kaum fassen. Gerne möchte ich mein Happy Landing damit abschließen, den Menschen zu danken, welche dazu beigetragen haben, dass ich hier in diesen Sahnetopf gelandet bin.

Mein Dank geht an erster Stelle an die Mitarbeiter der L.I.D.A in Sardinien, die es mir erst ermöglicht haben eine zweite Chance zu bekommen. Danke auch an meine Vermittlerin, und meine Körbchen-Kontrolleure von den Streunerherzen e.V. Danke auch an alle Mitarbeiter, die bei den Streunerherzen aktiv im Hintergrund arbeiten um meinen Artgenossen und mir ein neues Leben zu schenken. Es sind so viele Menschen ohne die eine solch tolle und ehrenamtliche Arbeit kaum machbar wäre – ihr seid einfach der Hammer! Danke auch an Anke, Emily und Lucy für das Couchsurfing und an meinen Chauffeur des Shuttleservices von Amsterdam nach Dormagen.

Last but not least möchte ich mich bei meiner Familie für die liebevolle Aufnahme bedanken und dafür, dass ich jetzt endlich meinen Hundetraum ausleben darf.

Danke an Alle sagt Eure Paula – ein Herz im Hundeglück!”

Liebe Mina, auch ich möchte mich Deinen Worten anschließen und Deiner Familie von Herzen danken, dass Sie Dich aufgenommen und es geschafft haben Deine Augen wieder zum Leuchten zu bringen.

Durch Verena und Timo und auch durch Deinen „großen Bruder“ Anton von dem Du dich leider schon nach kurzer Zeit verabschieden musstet, da er gezwungenermaßen seine letzte Reise über die Regenbogenbrücke angetreten ist, hast Du bereits in kürzester Zeit an Sicherheit dazugewonnen.

Ich wünsche Dir und Deiner Familie eine tolle gemeinsame Zukunft und freue mich sehr, wenn ihr zwischendurch etwas von euch hören lasst.

Mina heißt nun Paula und hat am 13.01.2018 endgültig ihr Körbchen in 79410 Badenweiler bezogen.