10.04.2021 – Franchino hat uns heute verlassen

Ungewöhnlicher Charakterkopf mit süßem Überbiss

Ja, das warst du, Paco (STREUNERHerz Franchino/ Unser Mio).
Leider war deine Zeit bei Ute und Fritz viel zu kurz. Im Juni wärst du sieben Jahre geworden. Zweieinhalb Jahre hattest du ein super tolles Zuhause. Wir hätten es uns nicht besser wünschen können. Es sollte leider nicht länger sein.

Ich weiß es noch, als ob es gestern gewesen wäre. Unseren Felix (STREUNERHerz Greto) hatten wir am 21.10.2018 in sein Zuhause gebracht. Ich habe abends noch mit Alex gesprochen und ihr von Felix’ Umzug erzählt. Und dann kam die Frage aller Fragen:
“Du Daggiiiiii, am nächsten Wochenende kommt der erste Landtransport. Könnt ihr ein STREUNERHerz nehmen? ” (Ich glaube ja immer noch, dass Alex es ” riecht”, wenn wir Urlaub haben.)
Puh, da hatten wir uns noch gar keine Gedanken gemacht.
” Kannst du uns schon STREUNERHerzen sagen, die dringend raus müssen?”
” Ich schick dir welche”
Tja, Paco. Du warst dabei. Vier Jahre alt. Seit Welpenalter in der L.I.D.A. Du hattest dir dein linkes Vorderbein als Welpe gebrochen. Niemand wollte dich. In all den Jahren nicht eine einzige Anfrage für dich.
Eine Woche später war es soweit. Am 28.10.2018 bist du mit dem ersten STREUNERHerzen – Landtransport angekommen.
Du warst so hibbelig und aufgeregt, als du aus dem Transporter geholt wurdest. Wir hatten Schwierigkeiten, dir das Sicherheitsgeschirr anzulegen. Als endlich alles erledigt war und du angeleint warst, bist du völlig aufgeregt hin und her gelaufen. Bist an uns hoch gesprungen,wolltest jeden begrüßen.
Zuhause angekommen hast du Lupo, Ketty und Junas kennengelernt. Du wurdest von unserer Bande freundlich aufgenommen und auch du hast sie freundlich begrüßt.
Ganz in Ruhe und freudig hast du deinen Napf geleert. Deine erste Portion Futter ganz für dich allein. Hast anschließend noch das Haus und den Garten erkundet. Du hast dich sofort wohl gefühlt und an meine Fersen geheftet.
Bei der Namensfindung für dich haben wir uns ein bisschen schwer getan. Franchino, zu lang.
Wir haben hin und her überlegt. Irgendwie kam ich auf Mio, der Liebe. Das passte!
Bei den Spaziergängen hätte ich dich vom ersten Tag an frei laufen lassen können. Du bist mir nicht einen Schritt von der Seite gewichen. So war es schwierig, Bilder und Videos für deine Vermittlungsseite zu bekommen.
Du warst vom ersten Tag an verschmust. Hast dich immer an mich gekuschelt, meine Nähe gesucht. Du hast die Ruhe nach über vier Jahren LIDA genossen. Couch, Bett, Sessel- Hauptsache weich.
Teilweise hatten wir Schwierigkeiten, dich und Junas auseinanderzuhalten. Du warst größer und auch dein Fell war dunkler/rötlicher, aber wenn ihr beide nebeneinander gelegen habt, mussten wir schon genauer hinsehen.
&xnbsp; Dann kam der Anruf von Alex: ” Daggiiiiii, könnt ihr nächste Woche mit Mio zu den Aufnahmen für” Tiere suchen ein Zuhause ” fahren?”
Sonntagabend der Anruf: “Duuuuu, Dagggiiiii. Könnt ihr morgen mit Mio zu Familie I. fahren?”
Montagmorgen habe ich dann mit Ute telefoniert und wir haben für abends einen Termin gemacht.
Du hast dich sehr gut benommen, hast alles erkundet. Als wir uns alle unterhalten haben, bist du einfach auf die Bank gesprungen, hast dich zwischen Ute und mich gelegt. Mit deinem Kopf hast du sofort bei Ute angedockt.
Zwischendurch hast du auf die Männerseite zu Fritz und Detlef gewechselt und hast versucht, an die Kekse zu kommen, die auf dem Tisch standen. Du hast versucht, deinen Kopf unter Fritz’ Arm durchzuschieben. Ute hatte Erbarmen mit dir armen verhungerten Hund und hat Hundekekse für dich geholt.
Es war schnell klar, dass du hier dein Forever-Home gefunden hast.
Freitag, am 23.11.2018 haben Ute, Fritz und Oma Hanne dich bei uns abgeholt. Da hast du dich erst nicht von deiner besten Seite gezeigt. Du hast geknurrt und gebellt. Eine Seite, die wir überhaupt nicht von dir kannten. Oma Hanne hat Leckerlis aus der Tasche geholt und du warst schnell wieder der Mio, den wir kannten.
Gerade in deinem Forever – Home angekommen, hast du dich schon zu Ute auf die Couch gelegt.
Oma Hannes 90. Geburtstag Anfang Dezember 2019 hast du auch super gemeistert. Alle waren begeistert von dir. Die Rückmeldungen von Ute waren nur positiv.
Naja, fast. Vom Nachbarn hast du zwar die Leckerlis genommen, aber sobald er sich umgedreht hat, hast du ihn in die Hacken gezwickt. Das war aber auch bald Geschichte.
Schnell hast du deinen Lieblingsplatz im Sonnensessel gefunden, warst immer in der Nähe deiner Menschen.
Nur wenn Fußball lief, hast du Reißaus genommen. Das war dir dann doch zu laut. Da hast du dich nach oben ins Schlafzimmer verzogen.
Im März 2019 haben wir uns auf einer eingezäunten Hundewiese getroffen. Dass du Vivian und mich wiedererkennen würdest, damit haben wir nicht gerechnet. Du hast dich so gefreut, uns zu sehen und dich an uns gekuschelt. Deinen Gehegekumpel Cico aus der LIDA, der inzwischen seit Dezember 2018 bei uns war, hast du bei dieser Gelegenheit auch wieder getroffen. Drei Tage nach unserem Treffen hast du mit Prinz noch einen Hundekumpel dazu bekommen.

Am 03.10.2020 haben wir uns wieder getroffen. Terrassenhundetreffen. Sechs Hunde- Du, Prinz, Lupo, Ketty, Junas und unsere damalige Pflegehündin Nilla (Seit 11.10.2020 in ihrem Forever -Home).
Du hast Vivian und mich wiedererkannt und dich so gefreut, uns zu sehen. Ich weiß nicht, wer sich mehr gefreut hat, wir oder du. Du warst die meiste Zeit bei mir, bist auf meinen Schoß gesprungen, hast dich an mich gekuschelt. Es war unglaublich- als wir gefahren sind, hast du gefiept.
Ich war mit Ute ständig in Kontakt und bekam tolle Bilder und Videos von dir.
Du und Prinz wurdet verwöhnt. Tolle Urlaube an der holländischen Nordsee, du hast die Strand-Sprints genossen, die Freiheit und Weite. Du hast dein Leben genossen.

Am 24.03.2021 schrieb Ute mir, dass dir an der Zunge ein Tumor entfernt werden musste. Es sah gut aus. Der Tierarzt war optimistisch- alle waren optimistisch. Eine Woche später war der Tumor wieder da. Am 10.04.2021 kam von Ute abends die Nachricht, dass sie gerade vom Tierarzt kommen und dich gehen lassen mussten.

An diesem Tag war alles wie immer. Du hast die Spaziergänge genossen. Bist über die Wiese gesprintet, hast gefuttert. Abends kam Oma Hanne zum Fußball gucken. Du bist ihr auf den Schoß gesprungen. Schon nach kurzer Zeit fiel ihr auf, dass etwas nicht stimmt, du hast dein Maul nicht mehr zu bekommen. Ute hat sofort beim Tierarzt angerufen. Privat. Sie konnten sofort in die Praxis kommen. Leider konnte er nichts mehr für dich tun. Der Tumor war innerhalb kürzester Zeit explodiert. Ute musste dich gehen lassen. Wir haben am Abend nur kurz telefoniert. Zu groß war der Schock. Die Trauer.

Sie wollten noch viele Jahre mit dir verbringen.
Sie wollten noch viel Zeit mit dir und Prinz an der holländischen Nordsee verbringen.
Sie wollten noch viel über dich lachen.
Sie wollten dich noch oft sprinten sehen.
Unser Terrassenhundetreffen war in Planung.

Bisher habe ich nur Happy Ends für unsere Pflegehunde geschrieben.
Obwohl es uns immer unheimlich schwer fällt, “unsere” Hunde in ihre Familien gehen zu lassen, sind die Happy Ends immer fröhlich, weil unsere Pflegehunde immer von tollen Familien gefunden wurden.
Heute ist alles anders. Heute habe ich die traurige und schwierige Aufgabe, deinen Abschied zu schreiben.
Habe ich dich richtig beschrieben?
Habe ich nichts vergessen?
Habe ich die richtigen Worte gefunden?
Ich weiß es nicht. Aber ich hoffe es.

Für uns wirst du immer unser Mio, unser Mio – More bleiben.

Für Ute, Fritz, Stefan und Oma Hanne wirst du immer ihr Paco, Paci und Pacobertie bleiben.

Du fehlst unheimlich.