08.11.2014 – Lime

Lime fand ihr Zuhause am 08.11.2014   (Happyend-Story)

1000 mal gehofft, 1000 mal ist nichts passiert, 1001ne Nacht und es hat ZOOM gemacht

Liebe Lime,
wie oft waren wir bei dir im Gehege, haben dich beobachtet, dich und deine sanfte, bezaubernde Art. Wie oft haben wir geweint, weil du wieder herhalten musstest, um einem unverträglichen Rüden in einem Minigehege Gesellschaft zu leisten. Wie oft haben wir dir Futter hingehalten, weil die Rüden dich nicht haben fressen lassen. Wie oft haben wir dich verlassen müssen, ohne eine Perspektive für dich zu haben. Es waren viele Jahre…

Das ist nun endlich vorbei! Es war wohl Schicksal, dass du nun genau dort angekommen bist. Die Anfrage deiner Familie galt eigentlich Ennio, der aber zu deinem Glück bereits eine Familie gefunden hatte. Und so begab sich deine Familie wieder auf unsere Homepage, um nach einer anderen Fellnase zu schauen.

Dann kam die Mail, die ich wohl nie vergessen werde – LIME stand im Betreff. Ich konnte es überhaupt nicht fassen und öffnete langsam die Nachricht. Und JA, du solltest es sein – es war kein Traum. Aber endlich ging der Traum für dich und für uns alle in Erfüllung. Endlich solltest du aus deinem Gefängnis befreit werden! Endlich durftest du dein Leben beginnen!

Die Tage bis zu deiner Ausreise telefonierte ich oft mit deiner Familie und alle Vorkehrungen wurden getroffen. Du kanntest ja nichts außer dem reizarmen Leben im Refugio und so mussten wir uns alle auf das Schlimmste gefasst machen.

Am 07.10. war der große Tag endlich da und du bist in Berlin gelandet – schon die letzten Tage vor deiner Ankunft konnte keiner mehr schlafen, weil alle so freudig aufgeregt waren.

Unsicher, aber einfach nur lieb, bist du aus deiner Box geklettert und hast vorsichtig, aber neugierig, dein neues Zuhause inspiziert. Dein Frauchen hast du sofort ins Herz geschlossen, dein Herrchen hatte es nicht so leicht, wie es leider des Öfteren ist, haben es Männer schwerer, aber auch ihn hast du nicht lange warten lassen und dein Herz geöffnet.

Nach nun einem Monat in der Hauptstadt, hast du dich schon so gut eingelebt, dass es für mich jedes Mal eine Freude ist, die Neuigkeiten zu lesen. Damit hätte keiner gerechnet! Deine beiden Hundekumpels findest du klasse und du unterstützt dein Frauchen schon perfekt im Job. Sie ist nämlich Dagwalkerin und ist täglich mit vielen Hunden mehrere Stunden im Freilaufgebiet unterwegs. Die große Hundegruppe gibt dir Sicherheit und du bist mit deiner sensiblen und klaren Kommunikation der Star der Truppe! Wenn es Unruhen gibt, oder auch nur den Hauch einer gesteigerten Energie, bist du diejenige, die viele Situationen perfekt schlichtest. Du bist ein Engel auf vier Pfoten und das haben nicht nur die Zweibeiner, sondern auch die Vierbeiner ganz schnell verstanden.

Lime, ich bin so überglücklich, dass du jetzt genau da bist, wo du bist. Du hast eine wunderbare Familie an deiner Seite, die dich liebt und dir den Himmel auf Erden bietet, nette Hundekumpels und darfst endlich LEBEN!

Aber Lesen Sie selbst, was die Familie schreibt:

Hallo liebe Frau Wilhelm,
ich möchte wenigstens mal ein bisschen berichten, was Elli in ihrem neuen Leben bisher so erlebt hat.

Die letzten Wochen waren für uns alle aufregend. Bewegend war Ellis Ankunft in Berlin. Wir hätten nie gedacht, dass uns das so mitnimmt. Wir waren völlig angespannt und als dann endlich die Flugbox auftauchte und wir Elli sahen, war´s dann völlig vorbei mit der Beherrschung. Tränen flossen und wir haben uns sofort in sie verliebt. Elli ist ein Schatz! Sie hat die ersten Wochen in Deutschland bis jetzt wirklich toll gemeistert. Wenn man bedenkt, dass sie kaum etwas kannte und jahrelang in einer reizarmen Umgebung gelebt hat. Sie ist im Bezug auf Menschen noch sehr unsicher. Frauen gegenüber fasst sie schneller Vertrauen als zu Männern. Wenn wir draußen sind, läuft sie ohne Probleme neben ihrem neuen Herrchen. In der Wohnung, wo die Ausweichmöglichkeiten eingeschränkter sind, weicht sie manchmal noch zurück. Es wird von Woche zu Woche besser. Sie kommt immer mehr an und merkt, dass sie nicht mehr auf Besuch ist, sondern nun zu uns gehört. Am liebsten liegt sie neben meinem Schreibtisch und schläft, während ich Büroarbeit mache. Mit den Geräuschen von Haushaltsgeräten und auch mit dem Drucker hat sie überhaupt keine Probleme. Den Staubsauger findet sie aber immer noch etwas befremdlich. Nach wie vor isst Elli separat von unseren beiden Hunden und möchte, dass einer von uns in der Nähe bleibt. Danke an Sie, Frau Wilhelm, dass sie uns den Tipp gegeben haben und uns erzählten, dass sie im Tierheim nicht an das Fressen durfte. Wenn wir mit Elli an der Straße laufen, hat sie mit Autos und öffentlichen Verkehrsmitteln keine Probleme, nur wenn jemand eine Autotür zumacht, schreckt sie zurück. Dennoch ist sie an der Straße angespannt und das Lösen fällt ihr nach wie vor schwer. Aber auch das hat sich im Vergleich zu den Anfängen verbessert. Wir haben festgestellt, dass Elli stressbedingt immer mal wieder Durchfall hat. Die Verdauung schwankt noch häufig, je nach Erlebnissen. Zur Zeit bekommt sie abgekochtes Huhn mit Reis, pürierten Möhren und Trockenfutter für einen empfindlichen Magen. Damit kommt sie gut klar und daher bleiben wir erst mal dabei. Mit unseren beiden Hunden Cassy und Tito kommt Elli sehr gut klar. Sie orientiert sich stark an beiden und es hilft ihr sehr, dass beide Hunde entspannt durch den Alltag gehen. Ich glaube, ohne unsere Hunde würde es deutlich länger dauern, bis Elli ruhiger wird. Viele Dinge können einfach nur andere Hunde vermitteln. Unsere Miss Elli ist ja nun beruflich ein Dogwalker-Hund. Dass bedeutet für sie, dass sie morgens mit mir zusammen im Auto Hunde abholt, im Hundeauslaufgebiet 2,5 Stunden spazieren geht, und danach alle wieder mit mir zusammen nach Hause bringt. Da es sich um einen festen Kunden- und Hundestamm 🙂 handelt, kennt Elli mittlerweile alle Hunde sehr gut und steht morgens, wenn ich mich für die Tour zurecht mache, bereits im Flur und wartet, das es losgeht. Im Auslaufgebiet erlebe ich dann eine völlig andere Elli. Sie ist kein bisschen schreckhaft und Hunden gegenüber habe ich sie bisher noch nicht devot erlebt. Sie hat eine ausgezeichnete Kommunikation mit ihren Artgenossen. Sie erkennt, wenn unsichere Hunde Hilfe benötigen uns stellt sich souverän vor sie bzw. splittet auch schon mal. Wir fahren mehrmals die Woche zu einem eingezäunten Auslauf, der sich bei uns in Berlin am Tierheim befindet, damit Elli sich auch mal richtig auspowern und ohne Leine rennen kann. Dort kann sie sich, je nachdem, auf welchen Hund sie trifft, auch mal ganz jagdhundmäßig verhalten und rempeln bzw. bolzen. Also bisher sind wirklich keine unterwürfigen Anzeichen gegenüber Hunden bei Elli festzustellen ;-). Am schönsten ist, wenn sie sich freut. Selbst Elli kneift beim Freuen die Augen zusammen, da ihr ganzer Körper in Bewegung ist und die Rute ihr dabei ins Gesicht schlägt :-).

Ach, wir finden Elli große Klasse, freuen uns auf die nächsten Jahre mit ihr und geben sie auf keinen Fall mehr her.

Wir danken Ihnen, Frau Wilhelm, für diese ganz tolle und herzliche Vermittlung. Man merkt, dass Sie den Tierschutz mit Herz leben. Sehr hilfreich für uns waren auch die vielen und wichtigen Informationen vorab zum Thema Mittelmeerkrankheiten und Medikamente. Natürlich werden Sie weiterhin über Ellis Entwicklung auf dem Laufenden halten.

Ganz liebe Grüße von Matthias, Sabine, Cassy, Elli & Tito

Mach’s gut meine kleine, zarte Maus und ich freue mich weiterhin an deinem Leben teil haben zu dürfen!

Lime, die nun liebevoll Elli genannt wird, hat am 08.11.2014 endgültig ihr Körbchen in der Hauptstadt 13189 Berlin bezogen!