08.08.2015 – Ikito

Ikito fand ihr Zuhause am 08.08.2015   (Happyend-Story)

Ikito – 1.000 Anfragen und trotzdem ließ das happyend auf sich warten!

Als wir Ikito in unserem Partnertierheim, der L.I.D.A. Olbia sahen, waren wir sofort von dem Wesen begeistert. Doch was soll so ein Hund auf Sardinien? Ein Hund aus dem Norden im heißen Süden? Wir fragten die Tierheimleitung ob wir sie schnell in die Vermittlung aufnehmen können, damit sie schnell ausreisen kann. Die Tierheimleitung stimmte zu und so schrieb ich noch am gleichen Tag den Text für die wunderschöne und freundliche Malamute-Mischlingshündin.

Ich wurde ganz schnell überhäuft von Anfragen. Manche weniger gut, aber viele sehr gut. Es war schwer zu entscheiden, wer Ikito in Zukunft ein gutes Leben schenken sollte. Ich entschied mich für ein Ehepaar, die bereits drei Hunde besaßen, Erfahrung mit den nordischen Hunden aufweisen konnten und alle Hunde nach ihren Bedürfnissen sehr gut ausgelastet werden. So schrieb ich einige Absagen und erhielt nicht immer freundliche Antworten daraufhin. Es tat mir leid und hier hätte ich mir fast gewünscht, ich hätte auf ähnliche Hunde verweisen können. Aber es gab eben nur die eine Ikito in unserem Partnertierheim.

Der Flug wurde geplant für Februar 2015.

Was dann folgte war für alle Beteiligten eine unglaubliche Belastung der Nerven.

Kurz nachdem ich das Ausreisedatum, wie üblich, an die Tierheimleitung geschickt hatte, kam die Antwort, dass Ikito noch einen Besitzer hat, der sie bisher nicht freigegeben hatte. Ich verstand nicht und darum setzte ich mich direkt mit dem Tierheim in Verbindung. Tatsächlich gab es eine Besitzerin von Ikito auf Sardinien, die die Hündin von einer Züchterin gekauft hatte. Zu dieser Hündin gehörten noch mehrere Hunde und die Dame war nicht unbekannt. Sie kaufte sich ständig Hunde, obwohl sie nicht mal einen festen Wohnsitz hatte und überließ die Hunde schnell sich selbst oder brachte sie sogar ins Tierheim, weil sie kein Geld und keine Lust mehr hatte. Bereits 5 weitere Hunde saßen in der L.I.D.A. Olbia fest. Gut, wie konnte es weitergehen, so dass Ikito reisen konnte?

Das Gesetz besagt, dass wenn ein Hund einen Besitzer hat, muss dieser seine Unterschrift bei der Behörde abgeben, dass er den Hund übereignet und er weiter vermittelt werden kann. Doch diese Frau kam nicht zu der Behörde, weder für Ikito noch für einen der anderen Hunde. So vergingen Wochen. Das Ehepaar wurde zu recht unruhig, war das eine seriöse Vermittlung? Ich erklärte immer und immer wieder, dass die Tierheimleitung selber auf der Suche nach der Frau war.

Im Mai / Juni war ich dann selber vor Ort. Ich versuchte täglich etwas zu erreichen. Schlussendlich fuhr ich im Juni nach Deutschland zurück mit der Information, dass man die Tochter ausfindig machen konnte.

Was soll ich sagen? Es gab Wochen, da hörte ich dreimal nach und bekam keine Antwort. Es war für alle Beteiligten eine schwierige Situation, die Sarden mussten sich um ihr großes Tierheim mit 650-700 Hunden und 200 Katzen kümmern, tägliche Notfälle meistern und parallel noch hier an dieser Frau dranbleiben und sie bitten nach Olbia zur Behörde zu kommen und zu unterschreiben. Im Juli endlich, kam diese Dame und unterschrieb nur für Ikito. Die anderen Hunde sitzen immer noch in dem großen Tierheim und wenn sie sich nicht irgendwann entscheidet auch sie freizugeben, werden sie sterben müssen dort, alleine, im Dreck, ohne Ansprache und Liebe.

Für Ikito jedoch erfüllte sich unser und ihr Traum am 08.08.2015.

Sie durfte reisen und wurde von ihrer neuen Familie freudig begrüßt. Keiner konnte fassen, dass sie es nach über 6 Monaten geschafft hatte, das Tierheim endlich verlassen zu dürfen

Heute geht es ihr blendend. Sie hat direkt Freundschaft geschlossen mit dem Rudel und sich integriert. Ihr Frauchen liebt sie über alles und auch Herrchen hat sie schnell lieben gelernt. Sie fährt nun Fahrrad, erlebt lange Spaziergänge und darf artgerecht mit drei weiteren Hunden im Rudel leben.

Diese Geschichte ist sicherlich eine besondere Geschichte und wir haben eins gelernt. So sehr es uns auch schmerzt, wir nehmen keine Hunde mehr in die Vermittlung, die nicht frei sind! Mittlerweile kennen wir 8 Hunde in der L.I.D.A., die Besitzer weltweit haben, die sie auf der Insel zurückgelassen haben. Keiner von Ihnen, trotz Bemühungen der Tierheimleitung, hat seinen Hund bisher freigegeben. Es lebt eine alte Hündin aus Serbien dort, eine alte Hündin aus Schottland, etc… Jeden Tag schaue ich mir die Hunde an und warte, dass sie sterben, keine Hoffnung für ein liebevolles Leben, obwohl vielleicht schon eine Familie auf sie wartet. Es ist unendlich traurig und unfassbar.

Aber Ikito hat es geschafft und dieses kleine Licht brennt auch für die anderen Hunde. Wir bleiben dran, fragen nach und drängen nach einer Lösung für die Tiere. Ikito darf ihr Leben in 63477 Maintal nun sichtlich genießen und wir wünschen ihr und ihrer Familie eine tolle sorgenfreie Zeit. Danke, dass Sie festgehalten haben an Ikito!