07.10.2014 – Sheila

Sheila fand ihr Zuhause am 07.10.2014   (Happyend-Story)

Ein Zufallsprodukt?

Ja, so kann man es fast sagen, denn Sheila haben wir nicht bewusst in die Vermittlung aufgenommen! Ich war im Mai 2014 in unserem großen Partnertierheim und studierte mal wieder die Hunde. Die Auswahl, wen wir in die Vermittlung aufnehmen, unterliegt unterschiedlichsten Kriterien. Meist ist es aber auch einfach nur so, dass man einen Hund wahrnimmt, fotografiert und beurteilt. Im Gehege von Sheila war ich bereits einige Male, da es hauptsächlich ein Welpen- und Junghundgehege ist. Dort habe ich neue Welpen und Junghunde für die Vermittlung aufgenommen. Sheila kam zwischendurch zu mir, stupste mich mal an und lief dann aber wieder zum Gitter und schaute, was sich draußen auf den Gängen so abspielte. Ich habe sie nicht fotografiert.

Ein paar Tage später war ich gerade in der Nähe dieses Geheges, als mich ein sardischer Helfer am Arm fasste und mich vor das Gehege zog. Er zeigte auf Sheila, ging hinein und knuddelte und drückte sie und machte mir klar, dass sie ein Zuhause braucht. Ich ging ins Gehege und machte Fotos von der Hündin, danach erkundigte ich mich bei der Tierärztin über die Geschichte von Sheila. Alles, was sie wusste, war, dass sie vor einiger Zeit ins Refugio kam. Sie war in einem üblen Zustand, kaum Fell und furchtbar dürr – aber immer freundlich zum Menschen und ein ausgeglichenes Wesen zeichnete sie aus. Sie hatte Milben, welche unter Therapie langsam abstarben und das Fell begann wieder zu wachsen. Aus dem hässlichen Entlein wurde eine hübsche Segugia.

Mit der Geschichte im Kopf und den Bildern im Fotoapparat machte ich mich im Juni auf den Nachhauseweg und Sheila bekam tatsächlich endlich ein Gesicht, das auch schon bald die richtigen Menschen ansprechen sollte.

Wie immer im Leben kreuzen sich manchmal Wege von Menschen oder auch von Menschen und Hunden. Ich bekam am 10.09. eine ganz wunderbare Mail von einer Familie für Sheila. Ein trauriger Hintergrund, denn wie es so oft ist, musste ein Hund im hohen Alter gehen und ein Hund blieb alleine zurück, der trauerte, genauso wie die Familie selbst. Es sollte wieder ein Hund in den Haushalt kommen, den vorhandenen Hund Taps wieder aufmuntern. Sie hatten sich noch für einen Welpen beworben aus einer anderen Organisation. Die Mail war offen und ehrlich, erzählte ein wenig über die Lebenssituation, was ich sehr schätzen gelernt habe in den Jahren als Vermittlerin.

Für Sheila sollte das Glück andauern, denn der Verein von dem besagten Welpen gab keinerlei Rückmeldungen, obwohl man hier am Ball blieb. So wurde einige Zeit später beschlossen, dann soll es in jedem Fall Sheila sein! Mein Herz machte einen Sprung. Das Prozedere verlief reibungslos und schnell. Es war klar, so versierte Segugi-Fans haben wir selten erlebt, sodass Sheila endlich ein Zuhause gefunden hatte.

Am 07.10. durfte Sheila endlich nach Berlin reisen, was dann passiert ist, beschreibt Sheilas Familie mit eigenen Worten:

SHEILA im Glück

Nach gefühlten 3 Stunden Wartezeit auf dem Flughafen konnten wir endlich unsere Sheila in den Arm nehmen. Sie ist eine reizende, zarte, kleine Maus. Noch in der Box wurde der künftige Hundekumpel Taps beschnüffelt und mit der Nase angestupst. Segugio-typisch war die Sympathie gleich von beiden Seiten da.

Unsere Sheila ist freundlich zu allen Menschen und Hunden. Katzen interessieren Sheila und unsere Katzen sind erstmal auf der Flucht, ohne dass Sheila einen erkennbaren Anlass dazu gibt. Das klassische Kommunikationsproblem Hund-Katze, da werden wir daran arbeiten müssen.

Täglich zwei Spaziergänge mit je anderthalb Stunden Dauer verlaufen bisher absolut stressfrei. Wie zu erwarten ist Sheila eine aktive Segugia mit starkem Jagdtrieb (sie kaut die Luft auf der Spur!!!) – na das kennen wir ja schon. Ein wohl lebensmüder Hase im Graben neben dem Weg wurde deutlich verbellt und mehr ging wegen der beiden Leinen zur Sicherheit (glücklicherweise) nicht.

Mit Taps entwickelt sich ein freundliches Zusammenleben – Segugi unter sich halt eben. Sonnenbaden ist wie auch bei Taps sehr beliebt.

Sheila stellt sich auf die Hinterbeine und hat somit die optimale Höhe, um auf den Tisch und in die Töpfe gucken zu können, sie schaut gern nach etwas zu Fressen. Dies müssen wir ihr abgewöhnen, zumal sie z. Z. noch Probleme mit dem Stuhlgang hat. Deshalb gibt es leider im Moment nur Trockenfutter mit Reis – wo wir sie doch so gerne mit Hühnchen, Käse und vieeeeeeeelen Leckerlis verwöhnen würden. Aber auch diese Zeit wird kommen und die Zaubermaus kann sich auf Schmeckerchen freuen.

Die nächsten Wochen werden aufregend und spannend für alle Zwei- und Vierbeiner. Wir freuen uns auf jeden Fall über unser neues Familienmitglied.

Unser Dank für diese wunderbare Segugia geht an alle, die Sheila geholfen haben und sie zu uns gebracht haben und weiterhin jeden Tag ihre Zeit und ihr Herz für all die vielen Hunde, die noch nicht ein passendes Zuhause gefunden haben, einsetzen.

 

Was sollen wir dazu noch schreiben? Wir sind glücklich, dass diese Wege sich gekreuzt haben und Sheila nun ein artgerechtes Leben führen darf. Menschen, die Jagdhunde, insbesondere die Segugi kennen und lieben, werden sie ein Leben lang begleiten. Wie in allen Beziehungen wird es Höhen und Tiefen geben, aber eins ist sicher, Sheila hat ihren Platz gefunden im Herzen und im Leben dieser Familie.

Sheila hat am 07.10. ihr Jagdgebiet in 04463 Großpösna bezogen und wir sind voller Spannung, wie sich die agile Hündin weiterhin entwickelt. Bei unserer nächsten Reise dürfen wir dann die happyend- Bilder dem netten Helfer überreichen, der Sheila ein Gesicht gegeben hat. Wir sind uns sicher, er wird sich sehr freuen! Mach’s gut kleine Schnecke!