05.07.2016 – Moncherie

Moncherie fand sein Zuhause am 05.07.2016   (Happyend-Story)

Ein Traum wird wahr!

Seit dem ersten Moment als ich Moncherie sah, wusste ich, dass es ein Traumhund ist. Vielleicht mein Traumhund? Doch bei uns war klar, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt keinem neuen Hund ein Zuhause bieten können und so musste ich mich an den Vermittlungstext setzen und hoffen, dass jemand diesen liest und sich schnell meldet.

Moncherie kam als gebrochener Hund in unser großes Partnertierheim. Eine dicke Kette war in seinem Hals fest eingewachsen. Er musste in Narkose gelegt werden, damit man diese Kette entfernen konnte. Er sah schlimm aus. Er roch nach Schaf und hatte auch entsprechend Schafskot in seinem stumpfen Fell. Doch wann immer ein Mensch in seine Nähe kam, begannen seine Augen zu strahlen, sie strahlten vor Freude und Liebe. Ein so ausgeglichener, sanftmütiger Kerl, der nun alleine in einem kleinen Zwinger saß – und es sollte noch schlimmer kommen. Während er zu Beginn seiner Zeit im Tierheim in einem kleinen Zwinger im Eingangsbereich saß, wo er noch einige Aufmerksamkeit abgreifen konnte, von Menschen, die kamen und gingen, wurde er kurze Zeit später in einen winzigen Zwinger in den hintersten Teil des Tierheims verbannt. Man brauchte die vorderen Zwinger für die Neuzugänge. Hierhin verirrte sich kein Mensch, nur die Pfleger kamen einmal am Tag, spritzen die Zwinger aus und stellten neues Futter und Wasser den Tieren zu Verfügung.

Es war grausam und ich konnte Tag für Tag sehen, wie sehr Moncherie darunter litt. Die Freude einen Menschen zu sehen, war unglaublich groß. So ging ich oft mit Tränen in den Augen am Ende meines Tages im Tierheim zu seinem Zwinger und versprach ihm, mich zu kümmern. Aber wie? Ein großer Herdenschutzhund, erwachsen und mit Vorgeschichte. Wer würde meiner Beurteilung trauen, wer würde diesem Hund eine Chance geben?

Ich überlegte bereits, wie ich meinen Mann bearbeiten könnte, doch jetzt schon eine Entscheidung zu treffen – aber ich wusste, dass es zur Zeit unvernünftig und viel zu früh war.

Als ich von einer Pflegestelle die Nachricht bekam, dass sie Interesse an Moncherie hat, gingen bei mir alle Lampen an und ich hatte die Nummer schon gewählt, bevor ich einen weiteren Gedanken verlieren konnte.

Diese Pflegestelle hatte damals bei uns mit Welpen begonnen und sie ins Leben und in ihre Familien geführt. Eine großartige Stelle. Als sie sich dann für einen Herdenschutzhund-welpen, eine Hündin, entschied und sich bei mir informierte, wusste ich, sie wird ihr Herz an diese Rasse verlieren. So war es dann auch! Moana war nur wenige Wochen dort, dann stand fest, sie wird nie wieder gehen. So wollte die Pflegestelle jetzt Moncherie einen Pflegeplatz mit Option auf Übernahme bieten, wenn sich alle Hunde untereinander verstehen würden.

Für mich war es ein wunderbarer Tag. Ein Tag, der sich bei mir fest verankert hat, denn es war der Beginn eines schönen Lebens für Moncherie!

Und schon wenige Stunden nach Ankunft am 28.06. erhielt ich Fotos und Nachrichten, die nicht schöner hätten sein können. Ich weiß noch, wie die Tränen über meine Wangen liefen, als ich ihn frei im Garten -, verspielt mit anderen Hunden – und fröhlich sehen durfte. Es war genauso, wie ich es mir immer vorgestellt habe. Gute Nachrichten folgten auch die Tage darauf und am 05.07. stand fest, dass Moncherie sein Zuhause gefunden hatte. Er durfte bleiben.

Nun lesen Sie, was die Adoptivmama heute schreibt:

Alle lieben Moncherie…

In Düsseldorf angekommen, kam da ein großer Maremmano-Rüde aus der Box, und er war genauso freundlich, wie Steffi ihn beschrieben hatte. Es gab dann auch keinen Grund, ihn mit der Box zum Auto zu bringen, er wollte sofort mit uns mitlaufen! Wenn man sich überlegt, ein 2-jähriger Rüde, der bisher nur eine Schafsherde und den Zwinger in Olbia kannte, der stapfte jetzt ganz tapfer mit mir durch die Hallen des Flughafens, über die Straße zum Auto, immer hinter meinem Mann her. Unglaublich!

Die Reise verlief genauso entspannt. Seinen Kopf neben mir, ließ er sich genüsslich kraulen und ist dann eingeschlafen. Zu Hause angekommen, präsentierte sich Moncherie wieder vorbildlich: hallo Mädels, ich bin der Neue und finde euch toll!

Mir blieb inzwischen die Spucke weg, denn nach etwa 3 Stunden im Garten hatte Moncherie unsere nicht ganz einfache Leit-Hündin bereits um die charmante Pfote gewickelt! Diesen Vorgang habe ich wirklich mit Tränen in den Augen verfolgt, denn so schnell, so freundlich und instinktsicher habe ich in meinem langen Leben noch keinen Hund erlebt. Neben seinem tollen, tollen Charakter hat Moncherie eine ganz gesunde&xnbsp;Instinktsicherheit, die dem modernen Rassehund verloren gegangen ist.

Ab Tag eins läuft Moncherie hier lediglich mit Halsband und ID-Marke und er genießt eins: die&xnbsp; FREIHEIT! Der große Garten, das Wäldchen und die Weide, inzwischen ist das gemeinsam mit Moana “sein” Gelände, auf das er ganz souverän und ruhig aufpasst. Alle Menschen und Tiere hat Moncherie in sein großes Herz geschlossen und sie werden verstehen, dass ich mich ganz schnell bei Steffi gemeldet habe, denn ein Pflege-Vertrag war für Moncherie gar nicht nötig, er fühlt sich hier bei uns ganz zu Hause und wir werden die Zeit mit ihm hoffentlich lange genießen können. Steffi hatte wirklich mit keinem Wort übertrieben, als sie mir von diesem außergewöhnlichen Rüden erzählt hat, denn alle lieben Moncherie!

Ich bin dankbar für diese schnelle Wende für Moncherie. Und doch sitzen noch zahlreiche Hunde, die einen besonderen Charakter haben, in diesem Tierheim. Für jeden dieser Hunde werde ich alles geben, um eine Familie richtig zu beraten und den passenden Hund zu finden. Es soll immer ein glückliches Team werden, welches viele Jahre miteinander verbringen soll.

Moncherie hat am 05.07. den Schlüssel für sein Zuhause in 55595 Münchwald übergeben bekommen. Und ich bin nie glücklicher gewesen als in diesem Moment!