04.01.2016 – Benvenuto und Giannino

Benvenuto und Giannino fanden ihr Zuhause am 04.01.2016   (Happyend-Story)

Benvenuto und Giannino – aus zwei Einzelschicksalen wurde ein gemeinsames happyend!

Benvenuto kam mit seiner Schwester in unser Partnertierheim in Olbia auf Sardinien. Giannino kam ebenfalls mit seinen zwei Schwestern dort an. Sie mussten beide nur wenige Wochen warten und obwohl sie sich in diesen wenigen Wochen niemals sahen, wartete das große, gemeinsame happyend auf sie.

Am 20.10.2015 bekam ich einen tollen Anruf. Ein Ehepaar wollte gerne einen Herdenschutzhund bei sich aufnehmen. Da sie schon drei Hunde, unterschiedlichster Charaktere, besaßen, war der Wunsch da, diesen neuen Hund erst einmal in Pflege zu nehmen. Sie hatten sich drei Hunde von Pflegestellen in Deutschland ausgeguckt und wollten nun mehr über diese erfahren. Ich musste ihnen nun erst einmal für diese drei Hunde absagen, da wir Pflegestellenhunde nicht auf eine weitere Pflegestelle setzen. Sollte es hier nicht klappen, würden sie erneut umziehen müssen und die Tiere sollten ja nicht zum Wanderpokal werden. Natürlich hatten sie sofort Verständnis. Ich bot ihnen an, einige Hunde vorzuschlagen und ihnen per Mail vorzustellen, die noch auf Sardinien waren und auf ihre große Chance nach Deutschland zu kommen, warteten. Der Familienzuwachs sollte auf jeden Fall ein Rüde sein, da ihre Hündin nicht so kompatibel mit anderen Hündinnen war.

Ich schlug Ihnen zwei Rüden vor: Benvenuto und Giannino.

Die Antwort folgte auf dem Fuße. Es sollten beide Rüden kommen. So fuhr ich am 06.11. los um die Familie zu besuchen. Es war ein schöner Nachmittag, ich durfte alle drei Hunde kennenlernen, das große Haus mit Grundstück und die Koppeln mit den Pferden. Ein Traumplatz für einen Herdenschutzhund. Auch das direkt zwei Hunde gleichzeitig kommen durften, ist bei den STREUNERHerzen nicht üblich. Wir splitten lieber die Hunde und schauen ob der erste Hund gut angekommen ist und sich unkompliziert zeigt, bevor wir den zweiten Wunschhund hinterher fliegen lassen. Doch die umfangreiche Erfahrung mit Angsthunden, schwierigen Hunden, etc… machte es mir leicht die Entscheidung für beide Hunde zu treffen. Sie durften einreisen.

Am 06.12. kamen beide Hunde in Düsseldorf an und die Aufregung war groß. Sie zeigten sich ein wenig unsicher, aber nicht total ängstlich. So wurden sie ins Auto gebracht und das große Abenteuer begann für Beide.

Die erste Nachricht erhielt ich schon bald:

Liebe Frau Richter,

jetzt sind die beiden “Goldstücke” schon 10 Tage bei uns und ich möchte Ihnen einen kurzen Zwischenbescheid geben.

Die Rudelzusammenführung hat gleich am Montag wunderbar harmonisch geklappt – unsere bisherigen 3 haben die beiden “Neuen” ohne viel Aufhebens akzeptiert. Mittlerweile ist auch der Prozess der Rudelbildung mit Rangordnung und Neigungen ziemlich weit vorangeschritten.

Giannino ist vom Natuerell her ja eher zurückhaltend und bei allem Neuen (und davon gibt es viel, angefangen von einer Krähe im Garten bis hin zum Fernsehbild) sehr vorsichtig. Er hat sich gleich an unsere alte Luna gehängt – die ist ja auch durch nichts zu stören und einfach nur froh, dass sie jetzt einen großen Freund hat. Bei Giannino hat es&xnbsp;ein paar Tage gedauert, bis er mit auf die große Hundewiese gekommen ist … dort konnte er dann aber zeigen, dass er durchaus ein großer Läufer ist. Es sieht zwar ein wenig aus, als ob&xnbsp;da ein Eisbär angetappst käme, aber die Geschwindigkeit ist schon beeindruckend.

Benvenuto ist mit seinen 10 Monaten eher ein neugieriger “Raufbold”. Er hat sein Herz an Ella gehängt, die seine Aufmerksamkeit genießt (und nebenbei Luc damit entlastet … der war sonst immer ihr bevorzugter Partner zum Spielen – ob er wollte oder nicht). Aktuell gönnt er Luc noch seine Rolle als Nr. 2 (hinter mir!)&xnbsp;im Rudel – so langsam müssen wir uns aber bei ihm doch Gedanken über eine Kastration machen. Wenn Giannino in die Geschlechtsreife kommt könnte es zwischen den beiden ansonsten ziemlich funken. Benvenuto ist zwar der Ältere und ja quasi schon “erwachsen” (zumindest in seiner Selbstwahrnehmung), Giannino ist aber nun mal deutlich größer und wohl auch stärker. Nur weil er ein so genügsamer Teddybär ist, kommen sie aktuell ganz gut miteinander aus.

Besonders beliebt sind&xnbsp;momentan die “Seilziehen-Spielchen”. Am besten: Alle auf der einen Seite gegen Frauchen auf der anderen Seite 😉 (o.k., manchmal hilft Luna auch auf Frauchens Seite aus, damit es gerecht zugeht)

Der Erstkontakt mit den Ponys ist auch hergestellt … ziemlich respektvoll und aus einigem Abstand wurden diese “riesigen” Vierbeiner beäugt. Mittlerweile helfen mir die beiden aber schon ganz gerne beim abendlichen “in den Stall treiben”. Die Spaziergänge (selbstverständlich an der Leine!) werden auch schon zur geliebten Routine, wobei es tatsächlich keinen Unterschied mehr macht, wer jetzt mit wem geht (ich wechsele die Pärchen ständig, um keine Cliquenbildung zu fördern).

Liebe Frau Richter, wir sind uns jetzt sicher, dass wir gerne BEIDE Hunde bei uns behalten möchten (ich wüsste nicht, auf wen ich eher “verzichten” könnte) und würden deshalb gerne die Übernahme bald “amtlich” machen. Wie sind die nächsten Schritte?

Mit freundlichem Gruß Klaus F

Ein tolles erstes Feedback. Ich habe noch ein wenig Zeit verstreichen lassen und am 04.01. wurde es dann amtlich, dass Giannino, heute Balou, und Benvenuto, heute Linus, in 53506 Lind ihr Zuhause gefunden haben.

Zum happyend schreibt die Familie mir:

Generationsübergreifende Integration in ein Multi-Kulti-Rudel ist geglückt! Benvenuto und Giannino leben seit Anfang Dezember 2015 in einem Rudel mit einer alten deutschen Schäferhündin, einem ausgewachsenen griechischen Hütehund und einer jungen quirligen Hündin aus Spanien zusammen. Während Giannino anfangs alles noch mit dem ihm eigenen Argwohn eher beobachtet, mischte Benvenuto das neue Rudel gleich vom ersten Tag an auf. Würde solch eine Integration doch auch bei den Menschen funktionieren… vielleicht sind sie ja ein gutes Beispiel für die aktuelle Flüchtlingsdiskussion.

Mittlerweile fühlen sich beide sichtlich wohl in ihrer neuen Umgebung und haben sich zudem schon an die beiden Ponys gewöhnt, die zwar etwas groß sind und sich überhaupt nicht zum Spielen auffordern lassen – dafür kann man die aber abends schön in den Stall treiben.

Ganz liebe Grüße vom Ponyhof und der „Lindner Meute“, Klaus F.

Wir freuen uns natürlich sehr über das happyend und ich darf verraten, dass immer noch auf unserer Seite geschaut wird und scheinbar ein neuer Kandidat gefunden wurde. Diesmal ein alter Hund, der das Gnadenbrot erhalten soll und sich auf ein tolle letzte Zeit freuen darf. Sind wir gespannt ob es ein weiteres happyend für ein STREUNERHerz geben wird!