Tancau – Auf dem Pfad des Vertrauens: Struppig, weiß und Handicap-Fuß

Alle Angaben entsprechen den Angaben der Pflegestelle. Alle Hunde wurden einmalig einem Tierarzt vorgestellt zur Blutprobenabnahme für den Mittelmeercheck. Hier erhält der Hund einen Erstcheck (Ohren, Augen, Zähne, etc.). Alter und Größen- sowie Gewichtsangabe können abweichen. Krankheiten sind nicht bekannt, sofern keine Krankheit angegeben ist. Schlummernde Krankheiten sind immer möglich. Sie adoptieren Second-Hand-Hunde, die vorher kein Familienleben kannten und auf den Straßen ums Überleben gekämpft haben, dies hinterlässt oft psychische Spuren und körperliche Defizite.


Was ist mir passiert?

Ich bin Tancau, und an einem der Strände Sardiniens fand man mich – abgemagert bis auf die Knochen, ohne Rute und mit einem Vorderfuß, der falsch abgewinkelt ist. Mein Weg bisher war geprägt von Angst, Misstrauen und Schmerzen. Seit dem 04.09.2022 befand ich mich im Canile Tortoli. Im Tierheim konnte ich auch noch nicht richtig Vertrauen fassen und traute mich nur selten aus meinem geschützten Innenbereich.

Wo bin ich?

Seit dem 30.09.2023 befinde ich mich auf einer Pflegestelle in 47661 Issum, Deutschland. Hier erlebe ich ein neues Zuhause, doch vieles muss ich noch kennen und vertrauen lernen.

Wie bin ich?

Ich bin ein mittelgroßer Kerl, schneeweiß mit einem struppigen Fell, das ziemlich wenig haart und einem niedlichen Stummelschwanz. Vermutlich bin ich ein Pastore Fonnese-Mischling, aber so genau kann man das nie sagen. Gezeichnet von Schmerzen, kann ich auf meinem Fuß auftreten, jedoch ist der Winkel nicht normal. Mein Wesen ist zart und gebrechlich, sensibel für die Liebe, die ich so dringend benötige. Aber auch Konsequenz ist bei mir sehr wichtig, da ich durchaus aufpasse auf Haus und Grundstück. Fremde werden gemeldet und ihr könnt euch sicher sein, dass ich alles im Blick habe.

Im Haus bin ich unkompliziert, stubenrein und kann auch allein bleiben, wenn meine Hundedame dabei ist (allerdings denke ich, dass ich auch allein eine gewisse Zeit aushalten würde). Fremden gegenüber bin ich noch sehr misstrauisch und belle, lasse mich jedoch immer beruhigen. Mit meiner haarigen Freundin verstehe ich mich gut, wir spielen viel zusammen, und ich freue mich über ihre Hundegesellschaft. Altersgemäß würde ich gerne mehr rennen, spielen und toben, als es meine Pfote derzeit zulässt. Autofahren finde ich nach wie vor nicht so toll, aber ich ertrage es. Hundebegegnungen hatte ich noch nicht viele, aber in der Nachbarschaft gibt es einen aggressiven männlichen Hund, den ich anbelle, wenn wir ihn von Weitem sehen. Zum Thema Jagdtrieb kann man noch nicht viel sagen; ich finde unsere Kaninchen im Außengehege spannend, lasse mich jedoch zurückrufen. Bestimmte Haushaltsgeräusche finde ich immer noch gruselig, wie das Schieben von Stühlen über den Boden oder plötzliche Geräusche. Streicheln und Kraulen finde ich toll, freue mich über jede Zuwendung und komme inzwischen auch von selbst, wenn ich gestreichelt werden möchte. Beim Essen habe ich immer noch Angst, dass man es mir wegnimmt; ich esse schnell, höre aber sofort auf, wenn in meiner Nähe plötzliche Bewegungen oder Geräusche auftauchen.

Was suche ich?

Ich suche nach Menschen, die mir ein Leben ohne Schmerzen und voller Liebe ermöglichen können. Spender werden gebraucht, um einen Fachtierarzt aufzusuchen und meine Leiden zu untersuchen. Die erste Untersuchung habe ich nun hinter mir, Röntgenaufnahmen inklusive einer möglichen Operation stehen bevor, um zu entscheiden, wie man mir helfen kann. Eine Familie wird gesucht, die mich adoptiert, um mir die Chance auf ein neues Leben zu geben. Geduld und klare Kommunikation sind wichtig, damit ich Vertrauen fassen kann; ich würde mich auch über einen souveränen Zweithund freuen, an dem ich mich orientieren kann. Ein freistehendes Haus mit einem sicheren Garten, liebevolle Menschen, die meine Eigenständigkeit schätzen, und tägliche Spaziergänge in einer ländlichen Umgebung sind, wonach ich suche.

Wir wünschen uns für Tancau:

– Möglichst freistehendes Haus mit großzügigem Gartengrundstück, sicher und hoch eingezäunt
– Klare Menschen, die in ihrer Kommunikation mit dem Hund konsequent und eindeutig sind
– Hundeerfahrene Menschen
– Menschen, die keine Befehlsempfänger suchen, sondern einen Hund, der sehr selbstständig denkt und handelt
– Menschen, die Vertrauen gegen Vertrauen setzen, um eine intensive Bindung mit dem Herdenschutzhund einzugehen
– Er sollte als Familienhund gehalten werden und nicht auf dem Grundstück bleiben müssen
– Tägliche Spaziergänge müssen auf der Tagesordnung stehen
– Ländliche Umgebung

Natürlich wird die ggf. anstehende Operation von STREUNERHerzen e.V. bezahlt.

Wir vermitteln bundesweit, wenn du dazu bereit bist, Tancau auf der Pflegestelle kennenzulernen und abzuholen.

Geboren

ca. 01.09.2021

Alterskategorie

Erwachsene

Rasse

Pastore Fonnese Mischling

Schulterhöhe

ca. 66cm

Gewicht

ca. 32kg

Geschlecht

Männlich

Kastriert

Ja

Geimpft

Ja

Gechippt

Ja

Mittelmeerkrankheiten

1. Test:, Babesiose vogeli positiv, Rest negativ

Krankheiten

Keine bekannt, siehe Handicap

Handicap

Versteiftes Vorderbein

Aufenthaltsort

47661 Issum

Bundesland

Nordrhein-Westfalen

Gesucht wird

Zuhause

Hundeverträglichkeit

Ja

Katzenverträglichkeit

Unbekannt

Kinderlieb

Ja, ab ca. 12 Jahre

Jagdtrieb

Unbekannt

Garten

Ja

Zweithund

Ja

Hundeschule

Bedingt

Ansprechpartner

Stefanie Richter


Mitglied des Vorstands
Vermittlung Hunde

Telefon: (0177) 32 68 50 9
E-Mail: stefanie.richter@streunerherzen.com

Video

Rassebeschreibung

Wir stellen vor: Pastore Fonnese

Pastore Fonnese Mischlinge


Geschichte bzw. Herkunft

Die Geschichte der Rasse reicht weit zurück. Es heißt, dass der Pastore Fonnese aus einem kleinen sardischen Dorf namens Fonni stammt. Der am höchsten gelegene Ort in Sardinien, an den Hängen des Gennargentu, im Herzen der Insel und umgeben von jahrhundertealten Wäldern und prähistorischen Funden, ist das sardische Skigebiet schlechthin. Dort soll der sardische Schäferhund seinen Ursprung gefunden haben. Er wurde nicht nur zum Bewachen, Dirigieren und Lenken von Nutztieren, sondern auch im Krieg vom Militär eingesetzt. Mittlerweile sind die Hunde auf der ganzen Insel zu finden und werden ab und an sogar zur Wildschweinjagd eingesetzt. Vom FCI ist die Rasse nicht anerkannt.

Im Jahr 2016 ergab eine genomische Studie, dass der Pastore Fonnese mit Windhund- und Molosser Rassen aus dem östlichen und südlichen Mittelmeerraum in Verbindung gebracht wird.

Rassebeschreibung
  • Größe: Zwischen 52cm und 60cm
Erscheinungsbild
  • Fellfarben: Grau, schwarz, gestromt, braun oder weiß.
  • Wetterfestes, eher rauhaariges Fell mit kräftiger Unterwolle. Das Haar an Kopf und Hinterteil ist typischerweise kurz, während das im Gesicht um die Augen herum länger ist und um die Schnauze und das Kinn eine bartartige Länge hat. Rüden haben ein längeres und dickeres Fell um den Hals, das eine Mähne bildet.
  • Ein typisches Merkmal der Rasse ist der feurige Ausdruck der Augen, deren Position im Gegensatz zu anderen Hunderassen völlig frontal ist, was dem Hund ein einzigartiges Aussehen verleiht.
Rassespezifische Charakterzüge

Der Pastore Fonnese gilt als sehr charakterstark. Er hat ein lebhaftes und aktives Temperament und zeigt Mut und Intelligenz. Weil er territorial und wachsam ist, hält er stets seine Umgebung aufmerksam im Blick. Mit Misstrauen begegnet er Fremden und zeigt sich abwartend. Seinem Besitzer gegenüber ist er absolut treu, liebevoll und gehorsam, sofern dieser den starken Charakter und die Würde des Hundes respektiert und die freundliche, partnerschaftliche Kooperation fördert. Der Pastore Fonnese neigt dazu, sich einer bestimmten Person eng anzuschließen. Es wird berichtet, dass die Hunde verschiedene Lautäußerungen, die an Knurren erinnern können, und spontanes Pfote geben benutzen, um ihrem Besitzer ihre Wahrnehmungen mitzuteilen. Es heißt, dass der Hirte daran ablesen kann, welches Tier oder welche Gefahr sich in der Nähe befindet. Auch richten viele dieser Hunde sich gerne spielerisch oder freundschaftlich auf die Hinterbeine auf.

Haltungsempfehlung

Wer Freude an aktiver Freizeitgestaltung mit seinem Hund hat und offen für verschiedene Beschäftigungsmöglichkeiten ist, findet in einem Pastore Fonnese den richtigen Partner. Neben aktiver Bewegung kann man mit dem Pastore Fonnese auch Mantrailing, Longieren oder ähnliche Arbeiten durchführen. Er schätzt sowohl die körperliche als auch die geistige Auslastung sehr. Untätigkeit und Langeweile liegen ihm überhaupt nicht.

Zu beachten ist aber auch, dass diese Hunderasse als Wach- und Schutzhund und zur Wildschweinjagd dient. Die Hunde verfügen über sehr feine Sinne und können im falschen Umfeld überempfindlich auf Umweltreize reagieren. Es liegt nicht in ihrer Natur, offen auf Fremde zuzugehen oder sich ständig neuen und wechselnden Situationen zu stellen.

Deshalb ist ein ländliches Zuhause ideal. Im städtischen Umfeld würde der Hund aufgrund der Reizintensität und vieler fremder Menschen und Artgenossen überfordert werden. Hundeerfahrung und Sensibilität sind ein Muss, um die Signale des Hundes richtig deuten und für die Ausbildung nutzen zu können.

Das Wach- und Schutzverhalten, das sich darin äußern kann, sowohl den Besitz als auch den Besitzer zu verteidigen, sollte im besten Fall geschätzt, respektiert und in akzeptable Bahnen gelenkt werden. Es sollte aber zumindest nicht als übermäßig störend empfunden werden und es sollte keinesfalls, bewusst oder unbewusst, gefördert werden.


Reinrassige Pastore Fonnese

Handicap