Nonno – Ein Jagdhund-Opa mit großem Herz und neuem Lebensmut

Die Informationen stammen von unseren sardischen Kollegen und Tierärzten vor Ort. Alle Hunde werden/wurden meistens mehrfach von den Vermittlern besucht und auch beurteilt – so gut dies in den jetzigen Lebensumständen möglich ist. Alter, Größen- und Gewichtsangaben können abweichen. Wir können keine weiteren Auskünfte im Umgang mit Kindern und Katzen geben, wenn hier „unbekannt“ angegeben ist. Krankheiten sind nicht bekannt, sofern keine Krankheit angegeben ist. Schlummernde Krankheiten sind immer möglich.


Was ist mir passiert?

Nonno ist ein charmanter Segugio Italiano im besten Seniorenalter, der die Schattenseiten des Lebens nur zu gut kennt. Vermutlich wurde er viele Jahre als Jagdhund eingesetzt, bis er aufgrund seines Alters oder seiner Erkrankung nicht mehr „brauchbar“ war. Sein ehemaliger Besitzer hat ihn seinem Schicksal überlassen – und so kämpfte sich Nonno alleine durch, bis er im April 2024 auf Sardinien völlig erschöpft aufgegriffen wurde.

Als man ihn fand, war er nur noch ein Schatten seiner selbst: abgemagert bis auf die Knochen, übersät mit Zecken und ohne jegliche Kraft. Doch Nonno gab sich einfach nicht auf – vielleicht in dem Wissen, dass er von nun an nur gewinnen konnte.

Wo bin ich?

Nonno lebt seitdem in unserem Kooperationstierheim, der L.I.D.A. in Olbia. Hier wurde er medizinisch versorgt, aufgepäppelt und liebevoll umsorgt. Seine Leishmaniose und die Filarien (Herzwurm) werden konsequent behandelt, und die Therapien schlagen gut an: Nonno hat sich seit seiner Ankunft beeindruckend erholt. Sein Fell ist nachgewachsen, sein Gang deutlich kräftiger und seine Lebensfreude ist spürbar zurückgekehrt. Dennoch wartet er sehnsüchtig auf ein eigenes Zuhause, denn das Tierheim – so hilfreich es auch ist – bleibt für ihn nur eine Zwischenstation.

Wie bin ich?

Nonno ist ein freundlicher, menschenbezogener Rüde, der den Kontakt zu Zweibeinern sucht und jede Streicheleinheit sichtlich genießt. Trotz seines geschätzten Alters von fast 14 Jahren wirkt Nonno erstaunlich jung: Seine Bewegungsfreude und sein Interesse an der Umwelt sind beeindruckend. Er liebt Spaziergänge, bei denen er neugierig seine Umgebung erkundet, und seine Nase ist dabei ständig im Einsatz – typisch für einen Segugio Italiano mit Jagdhund-Genen.

Sein Handicap an der Hinterhand, das auf eine alte Verletzung durch einen Strick zurückzuführen ist, scheint ihn dabei kaum zu stören. Nonno zeigt sich aktiv, agil und voller Lebensfreude, als hätte er die schwierigen Jahre hinter sich längst vergessen.

Mit Hündinnen ist Nonno verträglich, bei Rüden haben wir noch keine abschließenden Erfahrungen gesammelt. Sein Jagdtrieb ist, wie bei seiner Rasse üblich, ausgeprägt und sollte mit Geduld und Training gelenkt werden. Die Arbeit mit der Schleppleine wird hier sicher nicht nur notwendig, sondern auch eine wunderbare Gelegenheit sein, die Bindung zwischen dem Menschen und dem Hund zu stärken.

Was suche ich?

Nonno sucht ein liebevolles Zuhause, das ihm seinen Lebensabend so schön wie möglich macht. Seine neuen Menschen sollten aktiv sein, denn trotz seines Alters braucht Nonno Bewegung und Beschäftigung. Auch der Besuch einer Hundeschule oder gemeinsames Training wären sinnvoll, damit er sich weiter entwickeln kann und die Mensch-Hund-Bindung gestärkt wird.

Ein ruhiges, eher ländliches Zuhause mit einem eingezäunten Garten wäre ideal, damit Nonno auch einmal entspannt in der Sonne liegen kann. Dabei ist Geduld und Einfühlungsvermögen gefragt, denn er muss sich an ein Leben im Haus erst gewöhnen. Ein stabiles Umfeld ohne Stress ist für seine Leishmaniose ebenso wichtig wie regelmäßige Blutuntersuchungen, gute Ernährung und seine notwendigen Medikamente. Hier beraten wir seine neuen Menschen natürlich umfassend und stehen mit Rat und Tat zur Seite.

Nonno träumt davon, seinen Lebensabend nicht hinter Tierheimgittern verbringen zu müssen, sondern bei Menschen, die ihn lieben, fördern und schätzen. Gib dem liebenswerten Rüden eine Chance – er wird es dir mit seiner Lebensfreude und tiefen Dankbarkeit danken.

Nonno wartet auf dich!

Natürlich wäre ein „Für-immer-Zuhause“ sein größter Traum, aber auch eine erfahrene Pflegestelle würde ihm schon sehr helfen. Hast du Zeit, Geduld und die Freude, einem Senior wie Nonno ein Zuhause zu schenken? Dann melde dich – wir freuen uns, dich zu beraten!

Wir vermitteln bundesweit. Die Koffer sind gepackt und Nonno kann nach Deutschland ausreisen.

Geboren

ca. 01.01.2011

Alterskategorie

Senioren

Rasse

Segugio Italiano Mischling

Schulterhöhe

ca. 49 cm

Gewicht

Liegt nicht vor

Geschlecht

Männlich

Kastriert

Folgt vor Ausreise

Geimpft

Ja

Gechippt

Ja

Mittelmeerkrankheiten

Herzwurm positiv, Leishmaniose positiv, Rest folgt nach Einreise

Krankheiten

Ja, siehe Mittelmeerkrankheiten

Handicap

Ja, lahme linke Hinterpfote

Aufenthaltsort

L.I.D.A. Olbia, Sardinien

Gesucht wird

Pflegestelle, Zuhause

Notfall

Ja

Hundeverträglichkeit

Ja

Katzenverträglichkeit

Unbekannt

Kinderlieb

Unbekannt

Jagdtrieb

Ja

Garten

Ja

Zweithund

Gerne, kein Muss

Hundeschule

Ja

Ansprechpartner

Stefanie Richter


Mitglied des Vorstands
Vermittlung Herdenschutzhunde & Angsthunde

Telefon: (0177) 32 68 50 9
E-Mail: stefanie.richter@streunerherzen.com

Video

Rassebeschreibung

Wir stellen vor: Segugio Italiano

Segugio Italiano a pelo raso (kurzhaariger Laufhund)
Segugio Italiano a pelo forte (drahthaariger Laufhund)

Reinrassige Segugi Italiani

 


Geschichte bzw. Herkunft

Der Segugio (Plural: Segugi) ist ein italienischer Laufhund, der speziell zur Jagd auf Hasen und Wildschweine gezüchtet wurde. Seine Herkunft reicht bis weit in die Antike zurück, es gilt als sicher, dass sie die Nachkommen von Jagdhunden sind, die bereits von phönizischen Kaufleuten nach Italien eingeführt wurden. Zahlreiche Zeichnungen belegen das Vorkommen von Hunden in Ägypten, die dem heutigen Segugio sehr ähnlich waren. Die typischen Hängeohren dieses Laufhundes sind ein Zeichen von fortgeschrittener Domestikation. Es ist also anzunehmen, dass dieser Hund nach Italien kam, aus ihm der heutige Segugio entstand und dort über die Jahrhunderte fast unverändert erhalten blieb. Hunde dieses Typs stehen neben den Statuen der “Jagenden Diana” im Museum von Neapel und der “Bogenschießenden Diana” im Vatikanmuseum.

Eine zweite Theorie ist, dass es sich beim heutigen Segugio um einen Nachfahren der alten Keltenbracke handelt.

Die Glanzzeit des italienischen Laufhundes fällt in die Renaissance, wo, wie auch in Frankreich, der Adel aufwändige Jagden veranstaltete, bei denen Jagdhunde in der Meute Hasen, Füchse und Kaninchen jagten. Der Niedergang der Segugi-Zucht begann in Italien mit der Französischen Revolution, mit der der Adel seine jagdlichen Privilegien verlor. Darüber hinaus war die Jagd mit Laufhunden durch den Einsatz von Feuerwaffen überflüssig geworden. In Folge dessen wurden Bastarde in die Rasse eingekreuzt, die reinrassige Zucht ging verloren.

Der Segugio Italiano verdankt sein Überleben einigen engagierten Jägern, die sich für den Wiederaufbau der Zucht einsetzten. 1948 wurde bei der ENCI (nationaler italienischer Verband für das Hundewesen, entspricht dem VDH in Deutschland) 120 Segugi registriert, bis 1990 war die Anzahl der eingetragenen Tiere auf etwa 5000 angewachsen. Die Hunde werden heute auch in Arbeitstests geprüft, um ihre Gebrauchseigenschaften zu erhalten, der Segugio Italiano wird heute fast ausschließlich zur Hasenjagd eingesetzt.

Rassebeschreibung

Die folgende Beschreibung gilt für den kurzhaarigen und drahthaarigen Segugio, Unterschiede beim Drahthaar werden extra hinzugefügt.

  • FCI Gruppe 6: Lauf- und Schweißhunde
  • Sektion 1.2: Mittelgroße Laufhunde
  • Herkunft: Italien
  • Körper: Kräftiger Körperbau, gute Muskulatur, ohne die geringste Spur von Fett
  • Ohren: Herabhängend, so gedreht, dass es nach vorne zeigt, von dreieckiger Form
  • Rute: Hoher Rutenansatz, dünn an der Wurzel und auf ihrer ganzen Länge, so lang, dass ihre Spitze den Fersenhöcker berührt, die Rute der drahthaarigen Variante ist im Ansatz kräftiger
  • Haare: Kurzes Haar auf dem ganzen Körper, harsche Textur, dicht, engstehend, gleichmäßig glatt;
    Das Haar der drahthaarigen Variante ist unverkennbar rau, ausgenommen auf Kopf, Behang, Rute und Fang, die Haarlänge soll 5cm nicht überschreiten, unter den Lefzen bildet das Haar einen sogenannten Bart
  • Farben: Umfassen das ganze Spektrum von einfarbigem Falb und schwarz/lohfarben, die roten Abzeichen befinden sich am Fang, an den Augenbrauen an der Brust und an den Gliedmaßen, weiß darf an Fang und Schädel auftreten, auch erlaubt als “Stern” auf der Brust, es ist jedoch nicht sehr erwünscht, je weniger vorhanden, desto besser; der der schwarz/lohfarbene Hund darf einen weißen Bruststern tragen (tricolor Segugio); braun (kaffee-, leberfarben ) ist nicht zulässig;
    Beim Drahthaar umfassen die Farben das ganze Spektrum von einfarbigem Falb, von dunkelrotem und berußtem Falb bis hin zum hellen Falb, sowie Schwarz und Loh.
  • Widerristhöhe: Rüden: 52 – 60cm, Hündin: 50 – 58cm
  • Gewicht: Je nach Größe zwischen 18 und 28kg
Charakter

Wie die meisten Jagdhunde ist der Segugio Italiano im Haus eher ruhig, fast unauffällig, im Freien aber ein Vollblutjagdhund, der dazu tendiert, seine Nase ununterbrochen am Boden zu haben. Hat er einen interessanten Geruch entdeckt, so tut er das durch den ihm eigenen Jagdlaut kund. Bei der Jagd ist er ein harter und ausdauernder Hund, der sich an unterschiedliche Gelände anpasst, er besitzt extreme Widerstandsfähigkeit und Schnelligkeit.

Fremden gegenüber zeigt sich der Segugio Italiano manchmal etwas reserviert, besonders die rauhaarige Variante, die als eher zurückhaltend, weniger überschwänglich, folgsam, ruhig und nachdenklich bei der Arbeit gilt.

Mit Artgenossen hat er als typischer Meutehund im Allgemeinen kein Problem.

Haltung

Als Meutehund eignet sich der Segugio Italiano gut für die Mehrhundehaltung. Wie jeder andere Hund auch, muss er mit Geduld und Konsequenz erzogen werden. Er eignet sich jedoch eher für erfahrene Hundehalter, die mit seinem Jagdtrieb umgehen können. Da seine Jagdpassion ausgesprochen stark ausgeprägt ist, kann er u.U. überhaupt nicht abgeleint werden und muss daher ausreichend bewegt und auch geistig ausgelastet werden. Idealerweise sollte ihm eine Alternativbeschäftigung angeboten werden, bei der er seiner Passion nachgehen und seine exzellente Nase einsetzen kann. Aktivitäten wie Mantrailing oder Fährtenarbeit nimmt er mit Begeisterung an.

Er sollte unbedingt einen gut gesicherten Garten zur Verfügung haben, in dem er sich frei bewegen kann. Zu beachten ist hierbei, dass manche Vertreter dieser Rasse wahre Kletterkünstler sind.

Erziehung

Die Erziehung des Segugio Italiano ist mit der nötigen Erfahrung sichtlich einfach. Der ruhige Laufhund hat von Natur aus das Bedürfnis seinem Menschen zu folgen und zeigt einen hohen Grad an Gehorsam. Er lässt sich leicht für ein Training begeistern, wobei er nie hektisch oder unruhig wirkt, aber dennoch hochkonzentriert bei der Sache ist. Neue Dinge lernt er schnell und geht mit wachsamer Neugier gerne voran, wobei er immer ein Ohr offen hat für die Befehle seines Besitzers.

Dennoch ist der Segugio Italiano kein Anfängerhund und sollte mit einer klaren, aber dennoch liebevollen Hand geführt werden. Auf eine harte Hand reagiert der durchaus empfindliche Hund schnell mit Unsicherheit und Angst.

Sicherlich ist es ratsam mit dem Italiener eine Hundeschule oder einen Hundeverein zu besuchen, denn gerade sein Jagdtrieb sollte besonders im Auge behalten werden. Hier hilft es erfahrene Trainer um Rat fragen zu können.

Passt ein Segugio Italiano zu mir?

Ein Segugio Italiano passt perfekt zu dir, wenn:

  • du einen ruhigen und sanften Hund suchst, der gleichzeitig einen hohen Arbeitswillen besitzt
  • du gerne in der Natur bist und einen Hund mit großer Ausdauer suchst
  • du Hundeerfahren bist und weißt, einen möglichen Jagdtrieb positiv umzulenken
  • du einen Zweithund suchst, denn der Segugio lebt am liebsten im Rudel
  • du einen im Haus eher ruhigeren Partner suchst
  • du gerne mit positiver Bestärkung arbeitest, denn der Segugio ist ein recht sensibler Hund
  • du ein Haus mit gut gesichertem Garten besitzt.

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