Wir stellen vor: Spitz
Reinrassige Spitze
Geschichte bzw. Herkunft
Der Spitz zählt zu den ältesten bekannten Hundetypen der Welt. Bereits vor Jahrtausenden existierten Hunde mit spitzartigem Erscheinungsbild in verschiedenen Regionen Europas und Asiens. Archäologische Funde belegen, dass sogenannte Torfhunde mit ähnlichen Merkmalen bereits in der Jungsteinzeit in Pfahlbausiedlungen Mittel- und Nordeuropas lebten.
Diese frühen Hunde gelten als die Urahnen vieler moderner Spitzrassen, die sich in unterschiedlichen Klimazonen unabhängig voneinander entwickelten. Besonders in kälteren Regionen wie Skandinavien, Sibirien, dem Alpenraum und Nordasien entstanden verschiedene Formen des Spitzes als Wach-, Jagd- und Begleithunde.
Die spätere systematische Zucht unterschiedlicher Spitzgrößen und -farben begann in Mitteleuropa und verbreitete sich rasch, insbesondere über den Adel, Seefahrer und Händler. Heute sind Spitze weltweit als vielseitige und charmante Begleithunde bekannt.
Spitze zeichnen sich durch ein aufmerksames Wesen, aufgerichtete Ohren, einen dichten Pelz mit Unterwolle und eine über den Rücken geringelte Rute aus. Sie gehören zu den sogenannten „Urtypen“ und haben sich über lange Zeiträume kaum verändert.
Rassebeschreibung laut FCI
- FCI-Gruppe: Gruppe 5 – Spitze und Hunde vom Urtyp
- Sektion: 4 – Europäische Spitze (ohne Arbeitsprüfung)
- FCI-Standard Nr.: 97
- Herkunftsregion: Europa (mitteleuropäischer Raum)
- Verwendung: Wach-, Begleit- und Familienhund
Erscheinungsbild
Spitze wirken kompakt und lebhaft, mit einem charakteristischen, fuchsähnlichen Gesichtsausdruck. Typische Merkmale sind:
- Körperbau: Quadratisch, kompakt und gut proportioniert
- Fell: Dicht, abstehend, mit reicher Unterwolle
- Kopf: Keilförmig mit ausgeprägter Stopp
- Ohren: Kleine, spitze Stehohren
- Augen: Lebhaft, mandelförmig
- Rute: Hoch angesetzt und über dem Rücken eingerollt getragen
Farblich gibt es große Vielfalt, darunter Weiß, Schwarz, Braun, Orange, Creme, Graugewolkt und weitere Schattierungen.
Rassespezifische Charakterzüge
Spitze sind für ihr lebhaftes, wachsames Wesen bekannt. Sie gelten als:
• Intelligent und lernfreudig
• Wachsam – mit ausgeprägtem Mitteilungsbedürfnis (Bellfreude)
• Treu, menschenbezogen und familienfreundlich
• Mutig und selbstbewusst, teils mit eigenem Kopf
• Verspielt, je nach Rasse und Sozialisation auch sehr kinderlieb
Viele Spitze bauen eine enge Bindung zu ihrer Bezugsperson auf und behalten trotz ihrer Anpassungsfähigkeit ein ausgeprägtes Schutz- und Wachverhalten bei.
Haltungsempfehlung
Spitze sind sehr anpassungsfähig. Sie fühlen sich sowohl in einer Wohnung als auch im Haus mit Garten wohl – vorausgesetzt, sie bekommen ausreichend Bewegung und geistige Anregung.
Empfohlen werden:
- Frühe und konsequente Erziehung, besonders zur Kontrolle des Bellverhaltens
- Geistige Auslastung, etwa durch Tricktraining oder Suchspiele
- Tägliche Bewegung, auch bei kleinen Varianten
- Sozialkontakte, um übermäßiges Misstrauen zu vermeiden
- Regelmäßige Fellpflege, da das dichte Fell leicht verfilzt
- Sie eignen sich gut für Familien, Paare oder Einzelpersonen mit etwas Hundeerfahrung.
Welche Spitz-Rassen gibt es?
Der Spitztyp hat weltweit viele unterschiedliche Vertreter hervorgebracht. Im europäischen Raum werden fünf Größenvarianten des sogenannten „Europäischen Spitzes“ unterschieden:
Unterschiede zwischen den Spitz-Rassen:
Rasse | Größe | Temperament und Besonderheiten | Eignung für |
Wolfsspitz | 43 – 46 cm | Ruhiger, gutmütiger Wächter, familienfreundlich | Familien, Aktive |
Großspitz | 42 – 50 cm | Seltene Rasse, wachsam, robust | Ländliche Umgebung |
Mittelspitz | 30 – 40 cm | Vielseitig, freundlich, lernfreudig | Familien, Senioren |
Kleinspitz | 24 – 30 cm | Wachsam, agil, kommunikativ | Wohnung, Paare |
Zwergspitz (Pomeranian) | 18 – 22 cm | Charmant, sensibel, menschenbezogen | Einzelpersonen, Stadtleben |
Daneben gibt es weltweit viele weitere spitzartige Rassen wie den Finnischen Spitz, den Norwegischen Buhund, die Laikas in Russland oder den American Eskimo Dog in Nordamerika. Diese Rassen teilen grundlegende Merkmale wie Stehohren, Fellstruktur und einen eigenständigen Charakter, unterscheiden sich jedoch in ihrer Nutzung und im Temperament.