Geschichte bzw. Herkunft

Der Neufundländer stammt ursprünglich von der kanadischen Insel Neufundland, nach der er benannt ist. Diese mächtige und freundliche Rasse wurde zunächst von den dortigen Fischern und Seeleuten genutzt, um Netze einzuholen und Schiffbrüchige zu retten. Ihre Vorfahren umfassen möglicherweise eine Mischung aus einheimischen Hunden und großen europäischen Rassen, die von Entdeckern und Fischern im 15. und 16. Jahrhundert mitgebracht wurden. Die Rasse wurde für ihre Stärke, Schwimmfähigkeit und ihren dicken, wasserabweisenden Pelz geschätzt, der sie ideal für die rauen Bedingungen der nordatlantischen Gewässer machte.

Rassebeschreibung

Der Neufundländer gehört zur FCI-Gruppe 2 (Pinscher und Schnauzer, Molossoide, Schweizer Sennenhunde und andere Rassen), Sektion 2.2 (Molossoide, Berghunde). Die FCI (Fédération Cynologique Internationale) beschreibt die Rasse als kräftig, gut gebaut und muskulös, mit einem majestätischen und wohlwollenden Ausdruck. Neufundländer sind für ihre außergewöhnliche Sanftmut und Freundlichkeit bekannt.

Erscheinungsbild

Neufundländer sind beeindruckend große Hunde; die Rüden erreichen eine Schulterhöhe von 71 cm und wiegen zwischen 60 und 70 kg, während Hündinnen etwas kleiner sind, mit einer Schulterhöhe von etwa 66 cm und einem Gewicht von 50 bis 60 kg. Ihr Fell ist dicht, wasserabweisend und kann in den Farben Schwarz, Braun oder Weiß mit schwarzen Flecken auftreten; aus ihnen wurden auch die Landseer gezüchtet. Die Ohren sind mittelgroß, hängend und liegen flach am Kopf an. Ihre Rute ist lang und kräftig, wird jedoch in der Ruheposition nach unten getragen. Die Augen sind tief und dunkel, mit einem sanften Ausdruck.

Rassespezifische Charakterzüge

Neufundländer sind bekannt für ihren sanften, freundlichen und geduldigen Charakter. Sie sind äußerst menschenbezogen und zeigen eine hohe Loyalität gegenüber ihren Familienmitgliedern. Ihre ruhige und ausgeglichene Natur macht sie zu ausgezeichneten Familienhunden, insbesondere für Haushalte mit Kindern. Sie besitzen einen ausgeprägten Beschützerinstinkt, aber ohne aggressiv zu sein, was sie zu hervorragenden Begleitern und Wachhunden macht. Zudem machen ihr Rettungsinstinkt und ihre Liebe zum Wasser sie auch zu exzellenten Wasserrettungshunden.

Haltungsempfehlung

Die Haltung eines Neufundländers erfordert viel Raum und Bewegung. Ein Haus mit großem Garten ist ideal, da diese Hunde viel Platz brauchen, um sich wohl zu fühlen. Aufgrund ihres dichten Fells sind sie besser für kältere Klimazonen geeignet, im Sommer sollten sie vor Überhitzung geschützt werden. Regelmäßige Bewegung und Schwimmen sind wichtig, um sie körperlich und geistig auszulasten. Neufundländer benötigen eine sorgfältige Fellpflege, um ihr dickes Fell sauber und frei von Verfilzungen zu halten. Ihre freundliche und geduldige Art macht sie ideal für Familien, aber auch ältere Menschen können von ihrer ruhigen Präsenz profitieren. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass sie aufgrund ihrer Größe und ihres Gewichtes eine gewisse körperliche Stärke von ihren Haltern verlangen.