Wir stellen vor: Hovawart

Reinrassige Hovawarts
Geschichte bzw. Herkunft

Der Hovawart ist eine sehr alte deutsche Gebrauchshunderasse. Der Name stammt aus dem Mittelhochdeutschen: Hova = der Hof und wart = der Wächter. Seit 1922 wurde diese Rasse unter Verwendung von typmäßig ähnlichen Hunden, die man auf Bauernhöfen noch vorfand, neu herausgezüchtet. Außerdem wurden Einkreuzungen von Deutschen Schäferhunden, Neufundländern, Leonbergern und weiteren Hunderassen in den ersten Jahren der Zucht vorgenommen. Durch starke Selektionsmaßnahmen wurde der ursprüngliche Gebrauchshundetyp wieder erreicht. Daher ist der Hovawart als Rasse noch sehr jung.

Jedoch findet man bereits im 13. Jahrhundert Gesetzeswerk, in dem der „hovewart“ erwähnt wird.

Rassebeschreibung
  • FCI-Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer – Molosser – Schweizer Sennenhunde
  • Sektion 2: Molossian type
  • Größe: Rüden: 63-70 cm, Hündinnen: 58-65 cm
Erscheinungsbild

Kopf – Der Nasenrücken ist gerade und bildet eine Parallele zum Oberkopf. Fang und Schädel sind etwa gleich lang. Die Kopfhaut liegt straff an.

Oberkopf – Schädel: Der kräftige Kopf hat eine breite, gewölbte Stirn. Stop: Gut erkennbar

Gesichtsschädel – Die Nasenlöcher gut ausgebildet. Bei schwarzmarkenen und schwarzen Hunden ist die Pigmentierung schwarz; Pigmentierung bei blonden Hunden: schwarz, Wechselnase zulässig. Der Fang ist kräftig; sowohl von der Seite als auch von oben gesehen verjüngt er sich wenig. Die Lefzen liegen gut an.
Der Hovawart hat ein vollständiges, kräftiges Scherengebiss mit 42 Zähnen gemäß der Zahnformel. Die Zähne stehen senkrecht im Kiefer. Zangengebiss ist zulässig.
Die Augen sind oval, weder hervortretend noch tiefliegend. Ihre Farbe ist dunkel- bis mittelbraun. Die Augenlider liegen dicht an. Die locker anliegenden dreieckigen Hängeohren sind hoch und weit auseinanderliegend angesetzt, den Oberkopf optisch verbreiternd und reichen in ihrer Länge bis mindestens zum Lefzenwinkel. Ihre Spitze ist leicht abgerundet. In Ruhestellung liegen sie flach, bei Aufmerksamkeit können sie etwas nach vorne gerichtet getragen werden. Die Vorderkante liegt etwa auf der Mitte zwischen Auge und Hinterhauptbein. Der kräftige Hals ist mittellang und die Kehlhaut liegt straff an.

Körper – Der Rücken ist gerade und fest. Die Lende ist kräftig und etwas länger als die Kruppe. Die Kruppe ist leicht abfallend und mittellang. Die Brust ist breit, tief und kräftig.

Rute – Die buschig behaarte Rute reicht bis unterhalb des Sprunggelenkes, aber nicht bis zum Boden. Sie wird je nach Stimmungslage des Hundes über den Rücken hochgeschwungen oder gesenkt getragen.

Pfoten – Die Pfoten sind rundlich, kräftig und kompakt. Die Zehen sind gewölbt und eng aneinander liegend. Afterkrallen sind zu entfernen, ausgenommen in den Ländern, in denen solches durch gesetzliche Bestimmungen verboten ist. Die Zehennägel bei schwarzmarkenen und schwarzen Hunden sind schwarz pigmentiert. Die Zehennägel bei blonden Hunden können weniger pigmentiert sein.

Gangwerk – Der Hovawart bewegt sich in allen Gangarten von vorne und hinten gesehen gradlinig und raumgreifend. Der Trab ist weit ausgreifend mit gutem Schub aus der Hinterhand.

Haarkleid – Das kräftige Langhaar ist leicht gewellt und anliegend, mit wenig Unterwolle. Es ist länger an der Brust, am Bauch, der Rückseite der Vorderläufe, an der Rückseite der Oberschenkel und der Rute. Am Kopf, an der Vorderseite der Vorderläufe, an der Vorderseite der Hinterläufe ist das Haar kurz. Das Haarkleid ist geschlossen.

Farbe – Den Hovawart gibt es in drei Farbschlägen: Schwarzmarken, Schwarz und Blond.

Rassespezifische Charakterzüge

Der Hovawart ist ein starker und selbstbewusster Hund, der klare Strukturen von seinem Besitzer erwartet. Er ist ein intelligenter, selbstständiger und ausgesprochen mutiger Hund mit Wachtrieb. Er ist Fremden gegenüber eher misstrauisch, aber nicht aggressiv. Absolut loyal verhält er sich gegenüber seinen Menschen. Er liebt die Familienzugehörigkeit.

Erziehung

Konsequenz, Geduld und viel Einfühlungsvermögen sind gefordert. Wichtig ist es, Vertrauen zu schaffen und zu erhalten. Ein Hovawart wird in aller Regel austesten, wer denn nun die Position als Rudelchef einnimmt.

Hier darf es keine Kompromisse geben: Antiautoritäre Erziehung ist – in der Hundeerziehung an sich immer -, aber besonders bei einem so großen und kräftigen Hund, völlig unangebracht! Eine hervorragende Möglichkeit für den Hovawart-Besitzer mit seinem Hund „zusammenzuwachsen“, bietet der Hundesport. Egal ob beim Hundesport oder bei der Ausbildung zum Gebrauchshund, Fährten- oder Rettungshund, überall wird der Hovawart seine ausgeprägte Arbeitsfreude und Intelligenz einsetzen und seine ihm als Gebrauchshund gegebenen Anlagen nutzen können.

Haltung & Pflege

Der Hovawart ist ein pflegeleichter Hund. Abgesehen vom Fellwechsel muss er durchaus nicht jeden Tag gebürstet werden, weil sein Fell wegen des geringen Anteils an Unterwolle nicht zum Verfilzen neigt. Ansprüche stellt er allerdings an die Bewegung und die Beschäftigung, die man ihm verschafft: täglich mindestens eine Stunde zusammenhängender Lauf, dazu drei bis vier „Entsorgungsrunden“. Radfahren oder Joggen ist eine tolle Sache für Mensch und Hund. Besonders wichtig ist das tägliche Spielen mit dem Hund, wobei sich dabei wunderbar eine Beziehung zu ihm aufbauen lässt. Ihn nur im Garten laufen zu lassen, ist für einen so arbeitsfreudigen Hund viel zu wenig.

Der Hovawart ist ein Familienhund. Er entwickelt eine starke Bindung an sein „Rudel“ und muss am Familienleben teilnehmen können und bringt grundsätzlich eine große Toleranz Kindern gegenüber mit.

Hovawart Mischlinge