Wir stellen vor: Bernhardiner

Reinrassige Bernhardiner

Der Bernhardiner – auch St. Bernhardshund genannt – vereint Stärke und Sanftheit. Sein freundliches Wesen macht ihn zu einem guten Familienhund, der aufgrund seiner Größe jedoch ein spezielles Anforderungsprofil mit sich bringt.

Geschichte bzw. Herkunft

Der Bernhardiner oder auch Sankt Bernhardshund gehört zu den wohl bekanntesten Hunderassen der Welt. Ursprünglich kommt diese Rasse aus der Schweiz. Uralten Überlieferungen zufolge, sollen sie zu den direkten Nachkommen der römischen Molosser gehören, welche vor über 2000 Jahren mit Cäsars Truppen in die Alpen kamen.

Im 17. Jahrhundert begannen Schweizer Mönche in einem Hospiz auf dem Großen St. Bernhard mit der Zucht einer ursprünglichen Form des Bernhardiners. Sie kreuzten die römischen Molosser, um durch gezielte Zuchtauslese deren positiven Eigenschaften zu verstärken. Das Ergebnis dieser Zucht waren die Vorgänger der heutigen Bernhardiner.

Allerdings waren diese mit einem Körpergewicht von rund 40-50 kg noch wesentlich leichter als die heutigen Hunde, so dass sie optimal als Lawinen- und Bergführerhunde geeignet waren. Doch auch als zuverlässiger Hüte- und Wachhund wurde der Bernhardiner in der gesamten Schweiz eingesetzt.

Im Jahr 1887 wurde der Bernhardiner als offizielle Rasse anerkannt, nachdem Heinrich Schumacher dies mit seiner Zuchtstätte in der Schweiz forcierte. Seither gilt der Bernhardiner als Schweizer Nationalhund.

Rassebeschreibung
  • FCI-Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer u. a. Rassen
  • Sektion 2.2: Molossoide, Typ Berghunde
  • Größe: Rüden: 70-90 cm, Hündinnen: 65-80 cm
Erscheinungsbild
  • Der Bernhardiner gehört zu den schwersten Hunderassen der Welt. Bei einem Körpergewicht von bis zu 90 kg erreichen diese Hunde eine Schulterhöhe zwischen 65 bis 90 cm.
  • Der Körperbau der Bernhardiner ist kräftig und massig, aber harmonisch.
  • Das Haar ist von mittlerer Länge, gerade und hat eine dichte Unterwolle.
  • Fellfarben: Als Grundfarbe weiß mit kleineren und / oder großen rötlichen Platten und Decken.
  • Kopf: Der große Kopf hat einen deutlichen Stop.
  • Augen: Die freundlich wirkenden Augen liegen leicht unterhalb der Schlappohren.
  • Hals: Der massige Hals geht in den breiten, geraden und gut bemuskelten Rücken über.
  • Brustkorb: Der kräftige Brustkorb ist von mäßiger Tiefe und passt gut zum kräftigen Erscheinungsbild.
  • Rute: Diese ist verhältnismäßig lang und wird vom Bernhardiner sichelförmig nach unten hängend getragen.
  • Vorder- und Hinterläufe: Die Vorderläufe stehen parallel zu den anliegenden Schulterblättern und sind gerade. Die hinteren Gliedmaßen sind kräftig und angewinkelt.
Rassespezifische Charakterzüge

Bernhardiner strotzen nur so vor Ruhe und Gelassenheit, sind allerdings immer hellwach, auch wenn es nicht immer so erscheinen mag. Es sind sanfte Riesen mit einem enormen Selbstbewusstsein und einem tapferen Wesen, die über einen gehörigen Wach- und Schutztrieb verfügen. Daher ist der Bernhardiner nicht zuletzt aufgrund seiner imposanten Größe als zuverlässiger Wachhund zu gebrauchen, der seine Schutzbefohlenen wirkungsvoll zu verteidigen weiß. Doch auch wenn der Bernhardiner gewisse territoriale Verhaltensweisen mit sich bringt, muss schon wirklich etwas Ernsthaftes passieren, um ihn in seiner Gutmütigkeit aus der Fassung zu bringen.

Wie viele große Hunderassen verfügt auch der Bernhardiner über eine gehörige Portion Eigensinn, mit der man umzugehen wissen muss.

Als äußerst menschenbezogener und kinderlieber Hund benötigt der Bernhardiner unbedingt direkten Familienanschluss.

Erziehung

Mit der konsequenten Erziehung ihres Bernhardiners sollte schon vom Welpenalter an begonnen werden. Schließlich bringen ausgewachsene Bernhardiner locker 75 Kilo und mehr auf die Waage, so dass ein gewisses Maß an Grundgehorsamkeit eine absolute Voraussetzung ist, wenn du einen Bernhardiner halten willst.

Ihre Dickköpfigkeit, gepaart mit einer Bärenkraft macht die Erziehung nicht immer einfach. Mit Zwang oder Härte kommt man beim Bernhardiner allerdings nicht weiter. Vielmehr sollte man einen Bernhardiner mit liebevoller Konsequenz und viel Geduld erziehen. Die Beziehung zu den Hunden sollte auf einer Mischung aus gegenseitigem Vertrauen und Zuneigung basieren.

Wenn du einen Bernhardiner erziehen willst, solltest du unbedingt hundeerfahren sein oder einen kompetenten Trainer an deiner Seite haben, der sich mit den Eigenheiten der Rasse auskennt und damit umzugehen weiß.

Fellpflege

Der Bernhardiner hat ein üppiges Fell. Um Hautkrankheiten vorzubeugen und das Wohlbefinden deines Vierbeiners sicherzustellen, musst du ausreichend Zeit für die Fellpflege einplanen.

Wie die meisten langhaarigen Hunderassen, wechselt auch der Bernhardiner im Frühjahr und im Herbst sein Fell. Während des Fellwechsels verlieren die Hunde so viele Haare, dass man daraus problemlos einen Pullover stricken könnte.

Doch nicht nur zu dieser Zeit ist regelmäßiges Bürsten angesagt. Auch im restlichen Jahr ist Fellpflege wichtig. So kannst du Knoten und Verfilzungen verhindern. Damit dein Bernhardiner sich möglichst frühzeitig an dieses Prozedere gewöhnen kann, solltest du ihn schon im Welpenalter häufiger bürsten und dabei entsprechend belohnen.

Um den Säuremantel deines Lieblings nicht unnötig zu beeinträchtigen, gilt es, Schaumbäder, wenn möglich, zu vermeiden. Lässt sich ein Bad nicht verhindern, empfehlen wir dir, auf spezielle Hundeshampoos zurückzugreifen.

Haltungsempfehlung

Die Rasse ist sehr ausdauernd, was sich vor allem im Winter bei Schnee zeigt. Im Sommer jedoch mag der Bernhardiner aufgrund seines dicken Felles und des Gewichtes keine langen Spaziergänge in der prallen Sonne. Zu Hause ist es sehr wichtig, dass der Bernhardiner genügend Platz im und vor allem rund ums Haus hat. Eine Haltung mit Garten oder auf einem Hof eignen sich dafür sehr gut.

Aufgrund seines großen Beschützerinstinktes eignet sich der Bernhardiner sehr gut als Wachhund. Er ist jedoch nicht für eine reine Außenhaltung geeignet, da er sich schnell einsam fühlt und den Anschluss zu seinen Liebsten braucht.

Beschäftigungsmöglichkeiten

Der Bernhardiner ist ein sehr robuster, wetterfester und einfühlsamer Hund, welcher vielseitig eingesetzt werden kann.

  • Begleithund
  • Lawinensuchhund
  • Rettungshund
  • Zughund

Aktivitäten wie Flyball, Agility oder Ähnliches liegen ihm weniger, da es ihm an der notwendigen Wendigkeit fehlt. Auch am Fahrrad laufen ist nicht geeignet für die schweren Tiere, dies belastet zu stark die Gelenke.

Bernhardiner Mischlinge