Canile Comunale Tortolì
Unser zweiter Kooperationspartner ist seit 2015 das staatliche Tierheim von Tortoli „Canile Comunale Tortolì“.
Wo liegt Tortolì?
Tortolì ist eine Stadt auf der italienischen Mittelmeerinsel Sardinien. Sie hat ca. 11.035 Einwohner und eine Fläche von 39,97 km². Sie ist die Hauptstadt der Provinz Ogliastra. In der Nähe von Tortolì befindet sich einer der vier Flughäfen Sardiniens, im Vorort Arbatax ein Hafen.
Die Stadt wird von Tourismus geprägt, denn diese Region Sardiniens ist für ihre besonders schönen Küsten, Strände und ihr sehr klares Meerwasser bekannt. Aus geologischer Sicht ist der Strand von Cea aufgrund seiner roten Porphyr-Felsen und der Basaltintrusionen besonders interessant.
Tortoli besitzt einen Bahnhof an der schmalspurigen Bahnstrecke Mandas-Arbatax, der in den Sommermonaten vom Trenino Verde bedient wird.
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Das Canile Comunale Tortolì
Das Canile Comunale Tortolì wurde im Jahr 2003 erbaut und befindet sich im Besitz der Gemeinde Tortolì. Die Leitung des Tierheims wird regelmäßig – alle drei Jahre – neu ausgeschrieben und vergeben. Dabei spielt leider der finanzielle Aspekt die größte Rolle: Den Zuschlag erhält derjenige, der das Tierheim mit den geringsten Mitteln führen kann.
Umso dankbarer sind wir, dass Sandro auch bei der letzten Ausschreibung erneut den Zuschlag für die Leitung des Canile erhalten hat. Möglich wurde dies, weil er dank eines festen monatlichen Zuschusses, den wir ihm zur Verfügung stellen, zuverlässig planen kann. So war es ihm möglich, sein Angebot entsprechend niedrig zu kalkulieren – ohne dass darunter die Tiere oder ihre Versorgung leiden müssten. Ganz im Gegenteil: Seit Beginn unserer Zusammenarbeit hat sich der Zustand der Hunde im Canile spürbar verbessert.
Sandro öffnete das Canile für die Zusammenarbeit mit uns – etwas, das bei staatlichen Tierheimen in Italien keineswegs selbstverständlich ist. Denn in vielen kommunalen Canili gilt ein Aufenthalt dort als endgültig, und Kooperationen mit Tierschutzvereinen sind oft kaum möglich.
Seit 2015 (mit einer vierjährigen Unterbrechung) arbeiten wir nun eng und vertrauensvoll mit Sandro zusammen. Gemeinsam konnten wir bereits zahlreichen Hunden aus dem Canile Tortolì helfen und ihnen den Weg in ein besseres Leben ebnen. Diese Partnerschaft ist für uns ein großes Glück – und vor allem ein Segen für die Tiere, die dank dieser Zusammenarbeit endlich eine Chance auf ein
Ausstattung und Infrastruktur
- Platz für insgesamt 240 Hunde
- Hauptgebäude mit Büro und Ambulatorio
- Kleine Quarantänestation
- Eine große Hundeanlage, unterteilt in vier Bereiche. Die Bereiche sind eingezäunte, rechteckige Gelände. Darauf befinden sich jeweils links und rechts von einer kleinen Freifläche die Zwinger.
- Freilauf vor den Zwingern
- Lagerraum
- Die Boxen bestehen aus Betonböden, mit einem kleinen vorderen Teil im Freien und einem kleinen Raum, der über eine Hundeklappe erreicht wird. Dort liegen Platten zum Schlafen für die Hunde.
Das dortige Leben der Hunde
Das Leben der Hunde im Canile Comunale Tortolì unterscheidet sich stark von dem unserer Projekthunde in privaten Kooperationen.
Die Tiere leben dort meist allein oder höchstens zu zweit in kleinen Zwingern – fast 24 Stunden am Tag. Nur einmal täglich werden die Zwinger gereinigt. In dieser Zeit dürfen die Hunde für wenige Minuten hinaus auf eine kleine umzäunte Freifläche. Diese kurzen Augenblicke sind ihr einziger Lichtblick: ein paar Schritte rennen, schnuppern, sich lösen – und dann heißt es wieder zurück in den Beton, zurück in die Stille und Einsamkeit.
Im Canile gibt es kaum Zuwendung, keine Besucher, kein Training, keine Sozialisierung. Niemand hat die Zeit, mit den Hunden regelmäßig zu üben, sie an die Leine zu gewöhnen oder ihnen zu zeigen, dass Menschen auch Sicherheit bedeuten können. So verbringen sie Wochen, Monate und manchmal sogar Jahre in Isolation – viele verlieren dabei Stück für Stück ihren Mut und ihre Hoffnung. Es gibt Hunde, die an dieser Situation irgendwann verzweifeln: Sie ziehen sich immer weiter zurück, hören auf zu spielen, zu bellen oder Interesse zu zeigen. Ihr Blick durch die Gitterstäbe wird leer, ihr Alltag still. Im Canile Tortolì überlebt man – leben kann dort kein Hund.
Zumindest die medizinische Grundversorgung ist dank regelmäßiger Spenden inzwischen glücklicherweise möglich. Sandro und Nicola geben Tag für Tag ihr Bestes, doch ihre Möglichkeiten stoßen schnell an Grenzen – sowohl personell als auch finanziell.
Kommt ein neuer Hund ins Tierheim, steht er zunächst 30 Tage unter der Aufsicht der Gesundheitsbehörde (ASL). In dieser Zeit wird er geimpft und erhält einen Mikrochip – die Kosten dafür trägt die Behörde. Nach Ablauf dieser Frist übernimmt die Betreibergesellschaft die Verantwortung und damit auch alle weiteren Ausgaben. Da die finanziellen Mittel äußerst knapp sind, können viele Hunde anschließend nicht einmal mehr regelmäßig geimpft werden.
Gerade für die Hunde im Canile Comunale Tortolì ist es daher so wichtig, dass sie bald nach Deutschland ausreisen dürfen. Jeder Tag, den sie dort verbringen müssen, ist ein Tag, der ihnen auf dem Weg in ein neues, liebevolles Leben verloren geht.
Sieh hier ein Video aus dem Canile Tortoli mit Eindrücken aus dem Jahr 2025:
Unterstützung und Spenden – Der Futtertopf
Viele Hunde, die im Canile Comunale Tortolì ankommen, sind erschöpft und unterernährt. Die meisten von ihnen haben zuvor auf den Straßen ums Überleben gekämpft, oft tagelang ohne ausreichend Futter oder sauberes Wasser. Damit sie wieder zu Kräften kommen und sich erholen können, brauchen sie dringend gutes, nährstoffreiches Futter – etwas, das im Tierheim leider viel zu oft fehlt.
Die Vorräte sind knapp, und das vorhandene Budget reicht nicht aus, um alle Hunde regelmäßig und ausreichend zu versorgen. Für uns ist das besonders schmerzhaft zu sehen: Nach dem harten Leben auf der Straße sollen die Tiere eigentlich Sicherheit und Fürsorge finden – doch stattdessen müssen sie auch im Tierheim mit dem Nötigsten auskommen.
Die Gemeinde stellt zwar ein festes Jahresbudget zur Verfügung, doch davon müssen alle Ausgaben gedeckt werden – Futter, medizinische Versorgung, Gehälter, Reparaturen und vieles mehr. Ist dieses Geld einmal aufgebraucht, gibt es keine zusätzlichen Mittel, selbst wenn plötzlich viele Welpen, kranke oder verletzte Tiere aufgenommen werden müssen.
Darum ist unsere Unterstützung so unglaublich wichtig: Nur mit eurer Hilfe können wir verhindern, dass die Hunde Hunger leiden müssen.
Jede Futterspende hilft unmittelbar und kommt dort an, wo sie am dringendsten gebraucht wird. Hilf uns, den nächsten Lkw zu füllen – spende einen vollen Napf für die Hunde in Tortolì! Bitte gib im Verwendungszweck „Futtertopf Hunde“ an.
Jede allgemeine Spende für das Canile Tortolì – ob einmalig oder als monatliche Patenschaft – ist ebenfalls eine wertvolle Hilfe für unsere aktuellen Projekte, notwendige Anschaffungen oder medizinische Notfälle. Bitte gib hierfür im Verwendungszweck „allgemeine Spende Tortolì“ an, damit wir deine Unterstützung richtig zuordnen können.
Ein herzliches Dankeschön an alle, die uns schon so zuverlässig unterstützen! Eure Hilfe schenkt unseren Tieren Hoffnung und eine echte Chance auf ein besseres Leben.
Von und über Sandro, den Tierheimleiter:
Schon seit meiner Kindheit hatte ich eine Leidenschaft für Hunde. So beschloss ich um das Jahr 2000 herum, daraus meine berufliche Zukunft zu gestalten. Ich schrieb mich an der Universität in Pisa ein, um einen Abschluss als Hundetrainer zu erlangen, und schloss diesen mit einem Master in Pet Therapy ab.
Da ich mich stets weiterbilden wollte, begann ich anschließend ein weiteres Studium in Agronomie und Veterinärwesen.
Ab 2010 arbeitete ich erstmals bei einer toskanischen Genossenschaft im städtischen Canile von Pisa. Meine Arbeit wurde sehr geschätzt, und als sich eine Tür nach Sardinien öffnete, zog ich um und übernahm die Leitung des städtischen Canile von Tortolì.
Im Jahr 2014/2015 lernte ich euch zum ersten Mal kennen, und es begann eine schöne und fruchtbare Zusammenarbeit. Drei Jahre lang konnten wir gemeinsam zahlreichen Tieren helfen.
Nach meiner Amtsperiode musste ich im Februar 2018 das Canile leider schweren Herzens verlassen. Nach vier Jahren gelang es mir, den Zuschlag erneut zu erhalten – und so kehrte ich im April 2022 in das Canile zurück.
In den vier Jahren, in denen ich im Canile Comunale Tortolì leider nichts bewirken konnte, gründete ich gemeinsam mit meinem Partner Nicola die Genossenschaft Rock & Dog Social Farm, mit der wir uns auch auf die Ausschreibung der Tierheimleitung beworben haben.
Mit dieser Genossenschaft gründeten wir zudem einen kleinen Bauernhof, um das Bewusstsein für den Tierschutz bei den Bürgerinnen und Bürgern sowie in der gesamten Region zu stärken.
Ansprechpartner
Bei weiteren Fragen wende dich bitte an:
Spendenbetreuung:
Ines Paschmanns
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Betreuung SOS Aufrufe/Sonderaufrufe,
Betreuung Allgemeine Spenden
Telefon: (0152) 34 22 19 40
E-Mail: ines.paschmanns@streunerherzen.com
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