Die Informationen stammen von unseren sardischen Kollegen und Tierärzten vor Ort. Alle Hunde werden/wurden meistens mehrfach von den Vermittlern besucht und auch beurteilt – so gut dies in den jetzigen Lebensumständen möglich ist. Alter, Größen- und Gewichtsangaben können abweichen. Wir können keine weiteren Auskünfte im Umgang mit Kindern und Katzen geben, wenn hier „unbekannt“ angegeben ist. Krankheiten sind nicht bekannt, sofern keine Krankheit angegeben ist. Schlummernde Krankheiten sind natürlich immer möglich.
Was ist mir passiert?
Micky wurde als kleiner Welpe auf Sardinien ausgesetzt – wahrscheinlich ungewollter Nachwuchs. Zum Glück hatte er eine laute Stimme: Sein Wimmern wurde von Touristen gehört, die ihn retteten. Allein hätte er damals keine Chance gehabt. So landete er schließlich im Tierheim in Tortolì – ein Ort, der für manche Hunde zur Endstation wird.
Wo bin ich?
Micky lebt, seit er gefunden wurde, im Canile Comunale Tortolì. Hier leben oft mehr als hundert Hunde – von Welpen bis hin zu alten, oft schon seit Jahren vergessenen Seelen. Die Mitarbeiter und Helfer vor Ort geben ihr Bestes, um den Hunden ein Minimum an Versorgung und Sicherheit zu bieten, doch die Mittel sind begrenzt, die Umstände herausfordernd. Die Hunde fristen ihr Leben in kleinen Zwingern, ohne Auslauf, ohne Ansprache, ohne Abwechslung. Die Zeit scheint für sie stillzustehen.
Wie bin ich?
Bei unserem Besuch im April 2025 haben wir Micky wiedergetroffen. Inzwischen ist er kein kleiner Welpe mehr, sondern ein junger, bildschöner Rüde mit kurzem Fell, lustigen Flecken und einem ganz besonderen Ausdruck. Er lebt im vorderen Bereich des Tierheims und darf sich tagsüber mit den Hunden des Tierheimleiters und eines Helfers frei bewegen – ein kleiner Lichtblick, denn fast alle seiner Artgenossen verbringen rund um die Uhr in ihren engen Zwingern.
Trotzdem fehlt auch Micky etwas ganz Entscheidendes: der regelmäßige Kontakt zum Menschen. Er kennt das Leben in einem Zuhause nicht, weiß nicht, wie sich ein weiches Hundebett anfühlt, wie es ist, gestreichelt zu werden oder beim Spaziergang neue Gerüche zu entdecken. Menschen gegenüber ist er nach wie vor scheu. Er beobachtet neugierig, lässt sich mit Leckerchen anlocken – aber sobald man sich nähert, weicht er zurück. Nähe verunsichert ihn, doch sie schreckt ihn nicht völlig ab. Es braucht Geduld und Einfühlungsvermögen, um sein Vertrauen zu gewinnen – aber wer Micky Zeit gibt, wird belohnt.
Was suche ich?
Micky sucht ein ruhiges, verständnisvolles Zuhause bei Menschen, die Erfahrung mit sehr schüchternen Hunden haben und bereit sind, gemeinsam mit ihm zu wachsen. Ein souveräner Ersthund ist unbedingt wünschenswert, denn in Begleitung anderer Hunde zeigt er deutlich mehr Mut und Orientierung. Seine Neugier ist geweckt – jetzt braucht er jemanden, der ihm die Welt zeigt und ihm Sicherheit gibt.
Stubenreinheit, Leinentraining, Alltagssituationen, all das muss Micky noch lernen. Aber mit der richtigen Begleitung wird er Schritt für Schritt in seinem Tempo ankommen dürfen. Der Besuch einer positiv arbeitenden Hundeschule kann ihm zusätzlich helfen, Vertrauen aufzubauen.
Micky ist bereit für den nächsten Schritt – bist du es auch?
Wir vermitteln bundesweit. Die Koffer sind gepackt und Micky kann nach Deutschland ausreisen.
