Die Informationen stammen von unseren sardischen Kollegen und Tierärzten vor Ort. Alle Hunde werden/wurden meistens mehrfach von den Vermittlern besucht und auch beurteilt – so gut dies in den jetzigen Lebensumständen möglich ist. Alter, Größen- und Gewichtsangaben können abweichen. Wir können keine weiteren Auskünfte im Umgang mit Kindern und Katzen geben, wenn hier „unbekannt“ angegeben ist. Krankheiten sind nicht bekannt, sofern keine Krankheit angegeben ist. Schlummernde Krankheiten sind immer möglich.
Was ist mir passiert?
Mein Name ist Cloe – still, vorsichtig und zart. Ich war kaum acht Wochen alt, als mein Leben begann, so wie kein Leben beginnen sollte: auf der Straße, ohne Schutz, ohne jemanden, der auf uns aufpasste. Meine Geschwister und ich wurden einfach ausgesetzt – kleine, hilflose Fellknäuel, die nicht verstanden, warum niemand kam, um uns zu holen.
Wo bin ich?
Seit dem 17. September 2020 lebe ich im Canile Comunale Tortolì auf Sardinien. Seitdem begleiten mich dieselben Mauern, dieselben Gitterstäbe, derselbe Himmel. Kein Gras unter den Pfoten, kein Spaziergang, kein Zuhause – nur das Warten. Worauf ich warte, weiß ich nicht.
Ich teile meinen Zwinger mit meinen Geschwistern Brisa und Fulmine. Sie sind meine Familie, die einzige, die ich kenne. Wenn Menschen an unseren Zwinger treten, verstecke ich mich meist hinter Brisa – sie ist viel mutiger als ich. Ich schaue ganz genau zu, wie sie sich vorsichtig nähert und Leckerchen annimmt. Ich würde so gern auch den Mut dazu finden, aber meine Angst hält mich zurück.
Wie bin ich?
Ich bin die zurückhaltendste und sensibelste von uns dreien. Fremde Stimmen, Bewegungen, ungewohnte Situationen – all das verunsichert mich sehr. Ich brauche Zeit, Geduld und Menschen, die verstehen, dass Vertrauen bei mir wachsen muss. Es gibt keinen schnellen Weg zu meinem Herzen, aber wer ihn findet, wird dort für immer einen Platz haben.
Tief in mir steckt ein vorsichtiger, kluger Geist, der beobachten will, bevor er handelt – typisch für meine Rasse. Ich bin sehr fein in meiner Wahrnehmung, nehme kleinste Stimmungen wahr und reagiere sensibel auf mein Umfeld. Wenn ich einmal Sicherheit gewonnen habe, werde ich eine ruhige, loyale Begleiterin sein, die ihre Familie achtsam im Blick behält.
Was suche ich?
Ich bin mit großer Wahrscheinlichkeit eine Maremmano-Fonnese-Mischlingshündin – also eine Vertreterin zweier alter sardischer und italienischer Herdenschutzhundrassen. Hunde dieser Art sind eigenständig denkend, wachsam und sehr loyal, aber sie brauchen eine klare, ruhige Führung und Menschen, die ihre Sprache verstehen.
Ich bin kein Hund für Anfänger, sondern suche hundeerfahrene Menschen, die bestenfalls bereits Erfahrung mit Herdenschutzhunden oder ähnlichen Charakteren haben. Menschen, die wissen, dass Bindung Zeit braucht – dass Vertrauen nicht erzwungen werden kann, sondern verdient wird.
Ein ruhiges, ländliches Zuhause wäre ideal für mich, mit einem großen, sicher eingezäunten Garten, in dem ich mich ohne Druck bewegen und ankommen darf. Ein souveräner, freundlicher Ersthund würde mir sehr helfen – er könnte mir zeigen, dass das Leben außerhalb der Gitter nicht gefährlich ist, dass Spaziergänge Freude machen und dass Nähe schön sein kann.
Ich wünsche mir ein Zuhause, in dem meine Eigenständigkeit nicht als Distanz, sondern als Stärke gesehen wird – und in dem man versteht, dass ein Hund wie ich nicht „funktioniert“, sondern wächst.
Fünf Jahre hinter Gittern sind eine lange Zeit. Ich bin bereit, den ersten Schritt zu wagen – klein, zögerlich, aber voller Hoffnung. Vielleicht bist du der Mensch, der Geduld, Erfahrung und Herz genug hat, um mich zu begleiten.
Bitte sieh mich an – nicht als Hund, der Angst hat, sondern als Seele, die einfach nur Zeit braucht, um zu vertrauen.
Wir vermitteln bundesweit. Die Koffer sind gepackt und Cloe kann nach Deutschland ausreisen.
Rassebeschreibung 2
Wir stellen vor: Pastore Fonnese
Reinrassige Pastore Fonnese

Geschichte bzw. Herkunft
Die Geschichte der Rasse reicht weit zurück. Es heißt, dass der Pastore Fonnese aus einem kleinen sardischen Dorf namens Fonni stammt. Der am höchsten gelegene Ort in Sardinien, an den Hängen des Gennargentu, im Herzen der Insel und umgeben von jahrhundertealten Wäldern und prähistorischen Funden, ist das sardische Skigebiet schlechthin. Dort soll der sardische Schäferhund seinen Ursprung gefunden haben. Er wurde nicht nur zum Bewachen, Dirigieren und Lenken von Nutztieren, sondern auch im Krieg vom Militär eingesetzt. Mittlerweile sind die Hunde auf der ganzen Insel zu finden und werden ab und an sogar zur Wildschweinjagd eingesetzt. Vom FCI ist die Rasse nicht anerkannt.
Im Jahr 2016 ergab eine genomische Studie, dass der Pastore Fonnese mit Windhund- und Molosser Rassen aus dem östlichen und südlichen Mittelmeerraum in Verbindung gebracht wird.
Rassebeschreibung
- Größe: Zwischen 52cm und 60cm
Erscheinungsbild
- Fellfarben: Grau, schwarz, gestromt, braun oder weiß.
- Wetterfestes, eher rauhaariges Fell mit kräftiger Unterwolle. Das Haar an Kopf und Hinterteil ist typischerweise kurz, während das im Gesicht um die Augen herum länger ist und um die Schnauze und das Kinn eine bartartige Länge hat. Rüden haben ein längeres und dickeres Fell um den Hals, das eine Mähne bildet.
- Ein typisches Merkmal der Rasse ist der feurige Ausdruck der Augen, deren Position im Gegensatz zu anderen Hunderassen völlig frontal ist, was dem Hund ein einzigartiges Aussehen verleiht.
Rassespezifische Charakterzüge
Der Pastore Fonnese gilt als sehr charakterstark. Er hat ein lebhaftes und aktives Temperament und zeigt Mut und Intelligenz. Weil er territorial und wachsam ist, hält er stets seine Umgebung aufmerksam im Blick. Mit Misstrauen begegnet er Fremden und zeigt sich abwartend. Seinem Besitzer gegenüber ist er absolut treu, liebevoll und gehorsam, sofern dieser den starken Charakter und die Würde des Hundes respektiert und die freundliche, partnerschaftliche Kooperation fördert. Der Pastore Fonnese neigt dazu, sich einer bestimmten Person eng anzuschließen. Es wird berichtet, dass die Hunde verschiedene Lautäußerungen, die an Knurren erinnern können, und spontanes Pfote geben benutzen, um ihrem Besitzer ihre Wahrnehmungen mitzuteilen. Es heißt, dass der Hirte daran ablesen kann, welches Tier oder welche Gefahr sich in der Nähe befindet. Auch richten viele dieser Hunde sich gerne spielerisch oder freundschaftlich auf die Hinterbeine auf.
Haltungsempfehlung
Wer Freude an aktiver Freizeitgestaltung mit seinem Hund hat und offen für verschiedene Beschäftigungsmöglichkeiten ist, findet in einem Pastore Fonnese den richtigen Partner. Neben aktiver Bewegung kann man mit dem Pastore Fonnese auch Mantrailing, Longieren oder ähnliche Arbeiten durchführen. Er schätzt sowohl die körperliche als auch die geistige Auslastung sehr. Untätigkeit und Langeweile liegen ihm überhaupt nicht.
Zu beachten ist aber auch, dass diese Hunderasse als Wach- und Schutzhund und zur Wildschweinjagd dient. Die Hunde verfügen über sehr feine Sinne und können im falschen Umfeld überempfindlich auf Umweltreize reagieren. Es liegt nicht in ihrer Natur, offen auf Fremde zuzugehen oder sich ständig neuen und wechselnden Situationen zu stellen.
Deshalb ist ein ländliches Zuhause ideal. Im städtischen Umfeld würde der Hund aufgrund der Reizintensität und vieler fremder Menschen und Artgenossen überfordert werden. Hundeerfahrung und Sensibilität sind ein Muss, um die Signale des Hundes richtig deuten und für die Ausbildung nutzen zu können.
Das Wach- und Schutzverhalten, das sich darin äußern kann, sowohl den Besitz als auch den Besitzer zu verteidigen, sollte im besten Fall geschätzt, respektiert und in akzeptable Bahnen gelenkt werden. Es sollte aber zumindest nicht als übermäßig störend empfunden werden und es sollte keinesfalls, bewusst oder unbewusst, gefördert werden.
Pastore Fonnese Mischlinge
