Die Informationen stammen von unseren sardischen Kollegen und Tierärzten vor Ort. Alle Hunde werden/wurden meistens mehrfach von den Vermittlern besucht und auch beurteilt – so gut dies in den jetzigen Lebensumständen möglich ist. Alter, Größen- und Gewichtsangaben können abweichen. Wir können keine weiteren Auskünfte im Umgang mit Kindern und Katzen geben, wenn hier „unbekannt“ angegeben ist. Krankheiten sind nicht bekannt, sofern keine Krankheit angegeben ist. Schlummernde Krankheiten sind immer möglich.
Was ist mir passiert?
In Telti gibt es wild lebende Hunde, die von etlichen Helfern, unter Mitarbeit von unserem Kooperationstierheim, der L.I.D.A. in Olbia, angefüttert werden, um sie einzufangen. Etliche Hunde konnten so schon gesichert werden. Eines Morgens sah eine Helferin auf einmal zwei neue Junghunde, zwei schwarze kleine Rüden. Neugierig und gar nicht ängstlich kamen sie angelaufen und bettelten um Futter. Irgendjemand musste sie über Nacht dort ausgesetzt haben. Die Helferin sammelte die beiden sofort ein und brachte sie ins Tierheim.
Wo bin ich?
Und hier sind sie jetzt, werden versorgt, bekommen Futter und Fürsorge. Aber wie sieht ihr zukünftiges Leben hier aus? Trist, langweilig, eingeengt. Hier im Tierheim leben über 700 Hunde! Es herrscht ein wahnsinniger Lärm, die Gehege sind zu klein für die vielen Hunde, es gibt kein Gras unter den Füßen, keine kuscheligen Körbchen, wenig Streicheleinheiten. Die Mitarbeiter bemühen sich zwar, aber es ist einfach zu viel. Hinzukommt, dass Cirillo aktuell in einem kleinen Zwinger im vorderen Bereich des Tierheims lebt. Den kleinen Bereich teilt er sich zusätzlich noch mit einem anderen Hund. Wenige Stunden am Tag darf er sich vor den einzelnen Zwingern, welche eher Boxen sind, in einem langen Gang aufhalten. Hier hat er etwas mehr Platz, aber es ist auch nur Betonboden und hinter den Gitterstäben sitzen die anderen Hunde.
Wie bin ich?
Cirillo durfte bei unserem Besuch kurzzeitig seine Box verlassen. Er verhielt sich erstaunlich gelassen und ruhig, als er aus seinem Zwinger kam. Wir hatten mit mehr Elan gerechnet, hat seine Box doch nur wenige Quadratmeter. Ohne Probleme ließ er sich von uns anfassen und streicheln. Sehr großes Interesse zeigte er uns gegenüber nicht. Ich hatte den Eindruck, dass er auf irgendetwas warten würde. Vielleicht auf einen Pfleger, den er als seine Bezugsperson ausgewählt hat? Das Treiben außerhalb der Gitterstäbe wurde von ihm unentwegt beobachtet, und immer, wenn Menschen vorbeikamen, schaute er sehr interessiert. Faszinierend, wie ruhig und gelassen er, trotz des ganzen Tierheimstresses und der Enge, war.
Cirillo ist, obwohl er im Tierheim nicht ausreichend Bewegung hat, total schlank. Ich denke, der Tierheimstress setzt ihm ordentlich zu, auch wenn man ihm das auf den ersten Blick nicht ansieht. Vielleicht ist er aber auch deswegen etwas in sich gekehrt. Hat er sich schon mit seinem Schicksal abgefunden?
Was suche ich?
Cirillo braucht nun einen verlässlichen Anker bei hundeerfahrenen Menschen. Sicherlich wird er, zumindest am Anfang, erst einmal Zeit brauchen, um sich in seinem neuen Leben zurechtzufinden. Aktuell kennt er nicht viel mehr als das Leben im Tierheim. An ein Leben als Familienhund in einem Haus muss er sich bestimmt erst gewöhnen. Ich glaube, er sehnt sich momentan sehr nach einer festen Bezugsperson, mit der er durch dick und dünn gehen kann. Ein Haus mit eingezäuntem Garten wäre wünschenswert und Menschen, die Spaß haben, sich mit ihm zu beschäftigen; auch über die normalen Gassi-Runden hinaus. Ein Zweithund im neuen Zuhause ist kein Muss, kann aber gerne bereits vorhanden sein.
Wir vermitteln bundesweit. Die Koffer sind gepackt und Cirillo kann nach Deutschland ausreisen.