Ambra – Wer ihr Vertrauen gewinnt, gewinnt alles

Die Informationen stammen von unseren sardischen Kollegen und Tierärzten vor Ort. Alle Hunde werden/wurden meistens mehrfach von den Vermittlern besucht und auch beurteilt – so gut dies in den jetzigen Lebensumständen möglich ist. Alter, Größen- und Gewichtsangaben können abweichen. Wir können keine weiteren Auskünfte im Umgang mit Kindern und Katzen geben, wenn hier „unbekannt“ angegeben ist. Krankheiten sind nicht bekannt, sofern keine Krankheit angegeben ist. Schlummernde Krankheiten sind immer möglich.


Was ist mir passiert?

Viele Menschen denken beim Anblick von Ambra sofort: Was muss dieser Hund nur Schlimmes erlebt haben? Doch bei ihr ist es ganz anders. Ambra hat kein traumatisches Erlebnis mit Menschen hinter sich – sie hatte einfach nie die Möglichkeit, kennenzulernen, wie schön das Leben mit Nähe, Geborgenheit und Vertrauen sein kann. Und genau das hat Spuren hinterlassen.

Ambra wurde im Kooperationstierheim geboren. Ihre Mutter Ambrosina war damals eine sehr scheue Hündin. Ihre Angst übertrug sich unweigerlich auf die Welpen – denn in einem reizarmen, eintönigen Zwinger aufzuwachsen, bedeutet: keine Reize, keine Erfahrungen, keine Bindung zu Menschen.

Gemeinsam mit ihrer Mutter und ihren Schwestern wuchs Ambra zunächst in einem kleinen Zwinger im vorderen Bereich des Tierheims auf – dort war wenigstens gelegentlich Kontakt zu Pflegern möglich. 2020 durfte ihre Mama Ambrosina nach Deutschland reisen und blühte dort in einer Pflegestelle zu einer fröhlichen, offenen Hündin auf. Auch ihre Schwester Ambrogia fand längst ein liebevolles Zuhause. Nur Amber und Ambra blieben zurück.

Wo bin ich?

Ambra lebt noch immer im Tierheim L.I.D.A. – seit nunmehr sieben Jahren. Irgendwann wurden sie und ihre Schwester Amber in ein größeres Gehege verlegt. Dort leben sie mit weiteren Artgenossen – mehr Platz, ja – aber noch weniger Nähe. Denn das Gehege liegt in einem abgelegenen Teil des Tierheims, fernab vom Alltag der Pfleger. Menschlicher Kontakt? So gut wie keiner.

Das Ergebnis: Aus ursprünglicher Unsicherheit ist bei Ambra eine tief sitzende Vorsicht geworden – eine stille Angst vor allem, was sie nicht kennt.

Wie bin ich?

Optisch erinnert Ambra an einen kleinen Schäferhund, während ihre Mutter eher dem Spitz ähnelt. Wer ihr Vater war, ist unbekannt – vermutlich haben die Schwestern ihr Aussehen von ihm geerbt.

Wenn jemand ihr Gehege betritt, zieht Ambra sich eher zurück. Anders als Amber, die unruhig und nervös wird, wirkt Ambra wie die ruhigere der beiden – vorsichtig, wachsam, leise. Ob diese Ruhe tatsächlich aus ihr selbst kommt oder lediglich ein Rückzug ist, ausgelöst durch Ambers Nervosität, kann man nicht sagen. Vielleicht wird man es erst erkennen, wenn die beiden irgendwann getrennt leben. Doch im Moment haben sie nur einander – und eine Trennung im Tierheim wäre grausam.

Ambra ist eine sanfte, sensible Hündin. Ihre Welt ist klein, und alles, was außerhalb liegt, macht ihr Angst. Aber ihre stillere Art ist auch ihre Stärke: Sie ist nicht so panisch, nicht so aufgewühlt – sondern beobachtet, zieht sich zurück, verarbeitet in ihrem Tempo. Ihr fehlt noch das Vertrauen – aber wir sind uns sicher – nicht die Fähigkeit dazu.

Was suche ich?

Wir suchen nicht einfach ein Zuhause – wir suchen Menschen mit Erfahrung im Umgang mit ängstlichen Hunden. Menschen, die wissen, dass Fortschritte oft klein, langsam und kaum sichtbar sind. Die sich nicht entmutigen lassen, wenn Ambra nicht gleich Nähe sucht. Die verstehen, dass Vertrauen wachsen muss – langsam, still, und oft im Verborgenen.

Wer Ambra bei sich aufnimmt, braucht Geduld. Und ein großes Herz. Denn es wird Momente geben, in denen alles stillsteht, vielleicht sogar Rückschritte passieren. Aber dann kommen die kleinen Wunder:

  • Die erste Nacht, in der sie sich traut zu entspannen.
  • Der Moment, in dem sie das erste Mal den Blick hebt und nicht sofort wegschaut.
  • Der Tag, an dem sie sich ein Leckerli abholt – zögernd, aber freiwillig.

All diese kleinen Zeichen bedeuten bei Hunden wie Ambra mehr als Worte sagen könnten.

Für Ambra wünschen wir uns ein ruhiges Zuhause in ländlicher Umgebung, gerne mit sicher eingezäuntem Garten. Ein souveräner Ersthund oder ein kleines Rudel wäre ideal – denn Hunde lernen von Hunden. Was für andere selbstverständlich ist, kann Ambra Sicherheit geben. Kinder und hektischer Alltag wären für sie zu viel – sie braucht Ruhe, Struktur und Menschen, die bereit sind, sie so zu nehmen, wie sie ist. Mit all ihrer Vorsicht – und all ihrem Potenzial.

Willst du Ambra zeigen, dass Vertrauen möglich ist?
Dann melde dich. Sie wartet – leise, zurückhaltend, aber mit einem kleinen Funken Hoffnung – auf dich.

Wir vermitteln bundesweit. Die Koffer sind gepackt und Ambra kann nach Deutschland ausreisen.

Geboren

ca. 01.07.2018

Alterskategorie

Erwachsene

Rasse

Schäferhund-Mischling

Schulterhöhe

ca. 53–57 cm

Gewicht

Liegt nicht vor

Geschlecht

Weiblich

Kastriert

Ja

Geimpft

Ja

Gechippt

Ja

Mittelmeerkrankheiten

Test folgt nach Einreise

Krankheiten

Keine bekannt

Handicap

Nein

Aufenthaltsort

L.I.D.A. Olbia, Sardinien

Gesucht wird

Pflegestelle, Zuhause

Hundeverträglichkeit

Ja

Katzenverträglichkeit

Unbekannt

Kinderlieb

Unbekannt

Jagdtrieb

Unbekannt

Garten

Ja

Zweithund

Ja, souveräner Ersthund

Hundeschule

Bedingt

Ansprechpartner

Johanna Kirschner


Vermittlung Schäferhunde, Hütehunde & schwarze Hunde

Telefon: (0173) 42 25 59 9
E-Mail: johanna.kirschner@streunerherzen.com

Video

Rassebeschreibung

Wir stellen vor: Schäferhund

Reinrassige Schäferhunde


Geschichte bzw. Herkunft

Die Vorfahren des Deutschen Schäferhundes gehen auf kurz- und stockhaarige Schläge von Hütehunden aus Deutschland zurück, wie sie Ende des 19. Jahrhunderts auch in vielen Gegenden Europas vorkamen und sich auch dort zu eigenen Rassen entwickelt haben. Sie alle waren keine reinen Hütehunde, hatten zwar die Aufgabe, die Herden zu treiben, sollten aber auch das Hab und Gut der Hirten bewachen und beschützen. Der Deutsche Schäferhund geht vor allem auf die süddeutschen Schläge aus Thüringen und Württemberg zurück.

Als Begründer dieser Rasse gilt Max von Stephanitz, der von diesem Hundetyp schlichtweg begeistert war. So kaufte er am 15. Januar 1898 von einem Züchter aus Frankfurt den dreijährigen „Hektor von Linksrhein“, den er in „Horand von Grafrath“ umbenannte, der erste im Zuchtbuch des Vereins für deutsche Schäferhunde (SV) eingetragene Deutsche Schäferhund. Dieser und sein Bruder „Luchs von Sparwasser“ sind die Stammväter der Rasse, von denen die meisten Deutschen Schäferhunde abstammen. Als Stammmutter gilt die Hündin „Mari von Grafrath“.

Ein erster Hunderassestandard entstand 1891, in dem Max von Stephanitz die Hunderasse in drei Klassen dividierte: lang-, rau- und glatthaarige Schäferhunde.

Rassebeschreibung
  • FCI Standard: Nr. 201
  • Gruppe: 1. Hütehunde und Treibhunde (ohne Schweizer Sennenhunde)
  • Sektion: 1. Schäferhunde
  • Farbe: Schwarz, schwarz mit braun, grau (weiß ist vom SV nicht anerkannt)
  • Fell: Stockhaar oder Langstockhaar
  • Widerristhöhe: Rüden: 60 – 65 cm, Hündin: 55 – 60cm
Körperform

Der Deutsche Schäferhund ist mittelgroß, kräftig und stark bemuskelt, sollte jedoch niemals schwerfällig dabei wirken. Er ist eher länger als hoch, wobei der Widerrist den höchsten Punkt des Rückens bildet.

Der Körperbau sollte trocken sein, ohne Fett oder loses Bindegewebe, mit sich klar abzeichnenden Muskeln. Der Brustkorb ist tief und gut gewölbt. Die Winkelung der Gliedmaßen bietet den größtmöglichen Schritt. Die Hinterhand greift dabei bis über die Körpermitte vor und gibt so größtmöglichen Schub von hinten. Der Deutsche Schäferhund ist ein ausdauernder Traber.

Die Kopfform ist keilförmig, die Kopfgröße steht in gutem Verhältnis zum restlichen Körper. Die Stirn ist nur wenig gewölbt, der Nasenrücken gerade. Zugelassen ist ausschließlich eine schwarze Nase. Die Lippen sind straff, trocken, dunkel gefärbt und schließen gut.

Der Deutsche Schäferhund hat Stehohren, deren Größe im guten Verhältnis zum Kopf stehen sollte. Sie werden aufrecht und nach vorne gerichtet getragen. Die Augen sind in jedem Falle dunkel und etwas schrägliegend. Es sollte stets der Eindruck von Aufmerksamkeit erweckt werden.

Die Rute wird sichelförmig und herabhängend getragen. Die Pfoten sind rundlich und kurz, auch die Krallen sind kurz und kräftig. Sowohl Krallen als auch Ballen sind von dunkler Farbe.

Arbeitseinsatz

Der Schäferhund ist aufgrund seiner Intelligenz und seines ruhigen, aber sehr aufmerksamen Wesens ein absoluter Allrounder im Alltag und im Dienst. Er eignet sich bei entsprechender Auslastung hervorragend als Sport- und Familienhund, er ist aber auch ein beliebter Dienst- und Schutzhund, Rettungs- und Therapiehund, Blindenführhund, Hütehund.

Fitness-Ansprüche

Der Schäferhund ist ein Ausdauerkünstler und bedarf ausreichender Bewegung. Zudem muss seine Intelligenz gefordert und gefördert werden durch Hundesport und kopfmäßige Auslastung. Hier stehen ihm alle Sparten des Sports offen.

Rassespezifische Charakterzüge

Der Schäferhund ist bei entsprechender Sozialisierung ein absolut sozialer Hund, der sich mit anderen Tieren sehr gut versteht.

Er verfügt über ein festes Wesen, Angst sollte er nicht zeigen. Vielmehr sollte er aufmerksam und neugierig an neue Sachen herangehen.

Der Schäferhund neigt aufgrund seiner Hütehund- und Beschützervergangenheit zu Kontrollverhalten. Er möchte gerne alles überblicken und zu allem sein Einverständnis geben. Dies muss durch konsequente, aber keinesfalls grobe Hand im Rahmen gehalten werden. Die Rasse ist im Gegenteil sehr leichtführig und mit leisen Worten zu erziehen, wenn man Zugang zu ihr gefunden hat. Denn Schäferhunde verfügen über einen unglaublichen will to please, also dem Willen, seinem Menschen zu gefallen.

Haltungsempfehlung

Der Schäferhund sollte im Haus mit Garten gehalten werden und ist auch gut für Familien geeignet. Leider sieht man nach wie vor häufig Zwingerhaltung, die jedoch abzulehnen ist. Wie jeder andere Hund möchte der Schäferhund bei seiner Familie sein.

Insgesamt ist er eher für erfahrene Hundehalter empfehlenswert, da er über einen starken Charakter verfügt und teilweise zu Kontrollverhalten neigt. Bei richtiger Haltung und Erziehung ist er jedoch ein sehr sozialer und leichtführiger Begleiter.


Schäferhund Mischlinge