„Liebe-Dein-Haustier“-Tag

Unsere Haustiere sind Familienmitglieder, beste Freunde und oft treue Begleiter durchs Leben. Doch manchmal führt unsere Liebe dazu, dass wir ihnen mehr schaden als nutzen. Was als Fürsorge gedacht ist, kann sich schnell ins Gegenteil verkehren. Am heutigen „Liebe-Dein-Haustier“-Tag wollen wir einige Beispiele für „zu viel des Guten“ im Umgang mit Hund und Katze aufzeigen.

1. Liebe geht durch den Magen – aber nicht immer richtig

Ein zusätzliches Leckerli hier, ein Stück Wurst vom Tisch dort – und schon beginnt das Problem. Übergewicht ist eines der größten gesundheitlichen Risiken für Haustiere. Gelenkprobleme, Diabetes und eine verkürzte Lebenserwartung können die Folge sein. Auch falsche Ernährung, etwa stark gewürzte oder fetthaltige Speisen, kann zu Magen-Darm-Problemen führen. Liebe bedeutet, sich über die richtige Ernährung zu informieren und Maß zu halten.

2. Plötzlich sportlich – wenn der Hund im Sommer mithalten muss, am besten noch mit E-Antrieb

Viele Hunde brauchen Bewegung, doch sie sollte ihrem Alter und ihrer Kondition angepasst sein. Plötzlich im Sommer neben dem Fahrrad her zu rasen, ist für viele Hunde eine Tortur. Besonders bei hohen Temperaturen kann dies gefährlich sein. Hier ist die Frage wichtig: Was sind hohe Temperaturen?, denn wenn es im April plötzlich 21 Grad hat, ist das hoch! Statt abrupt mit intensiven Sporteinheiten zu beginnen, sollte man den Hund langsam an neue Bewegungsformen gewöhnen.

 3. Beschäftigungsjunkies – wenn der Hund nie zur Ruhe kommt

Viele Hundebesitzer sorgen für einen vollen Terminkalender: Agility, Hundeschule, Tricktraining, Schnüffelspiele – und zwischendurch ausgiebiges Spielen. Zusätzlich beraten einige Hundetrainer mit dem Kommentar: „Der muss mehr ausgelastet werden.“ – was in vielen, aber nicht allen Fällen stimmt. Durch die ständige Beschäftigung befindet sich der Hund in einer Aufwärtsspirale und braucht immer mehr Beschäftigung, doch genau wie Menschen brauchen Hunde Pausen. Ständige Aktivität kann zu Stress führen und das natürliche Ruhebedürfnis unterdrücken. Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Beschäftigung und Ruhephasen ist essenziell.

4. Senioren im Stress – zu viel oder zu wenig Bewegung

Gerade ältere Hunde und Katzen haben besondere Bedürfnisse. Manche Besitzer überschätzen ihre Senioren und fordern zu viel Aktivität, andere unterschätzen sie und lassen sie träge werden. Beides kann zu gesundheitlichen Problemen führen. Eine regelmäßige, aber sanfte Beschäftigung ist hier der richtige Mittelweg.

5. Mein Hund hat Schlimmes erlebt – zu viel Mitleid verstärkt die Angst

Hunde, die unsicher oder ängstlich sind, brauchen liebevolle, aber konsequente Führung. Viele Besitzer bemitleiden ihre Hunde und wenn sie sogar Schlimmes erlebt haben, dürfen diese Tiere alles und ihnen wird jegliche Herausforderung erspart. Doch übermäßige Rücksichtnahme bestätigt nur die Ängste. Stattdessen hilft sanfte, aber bestimmte Führung, um Selbstvertrauen aufzubauen.

6. Zwangskuscheln – wenn Nähe zur Belastung wird

Katzen sind Individualisten und möchten selbst entscheiden, wann und wie lange sie Zuwendung möchten. Wer seine Katze ständig hochhebt oder festhält, macht sie unsicher oder aggressiv. Auch Hunde haben unterschiedliche Bedürfnisse in Bezug auf Körperkontakt. Gleiches gilt für Rückzugsorte: Der eine will immer dabei sein und der andere möchte seine Ruhe und einen “Save-Place“. Respekt gegenüber den Vorlieben des Tieres fördert Vertrauen.

7. Falsche Katzentoiletten-Hygiene – wenn (Un)Sauberkeit zum Problem wird

Manche Besitzer wechseln das Katzenstreu aus „Duft“-Gründen zu oft oder zu selten. Beides kann dazu führen, dass die Katze unsauber wird. Eine zu selten gereinigte Toilette ist unhygienisch, zu häufiger Wechsel nimmt der Katze ihren vertrauten Geruch. Empfohlen wird, feste Hinterlassenschaften und Klümpchen täglich zu entfernen. Das gesamte Streu sollte je nach Streu-Art etwa einmal pro Woche bis maximal alle drei Wochen erneuert werden.

8. Tiere vermenschlichen – wenn Hund und Katze nicht mehr Tier sein dürfen

Manche Hunde werden in Kinderwagen geschoben, ständig in Kleidung gesteckt oder gar parfümiert. Katzen müssen für Fotos posieren, anstatt einfach Katze sein zu dürfen. Tiere haben eigene Bedürfnisse, die oft nicht mit menschlichen Vorstellungen von Liebe übereinstimmen. Sie wollen schnüffeln, sich schütteln, Fellpflege betreiben und ihr natürliches Verhalten ausleben – ohne Zwang und übertriebene Inszenierung.

Fazit: Echte Liebe bedeutet Verantwortung

Liebe zum Tier bedeutet, es zu respektieren, seine Bedürfnisse zu verstehen und ihm ein artgerechtes Leben zu ermöglichen. Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht. Wer sein Haustier wirklich liebt, sorgt für eine ausgewogene Ernährung, gesunde Bewegung, ausreichend Ruhe und respektiert die natürlichen Instinkte seines tierischen Begleiters.