FeLV (Leukose)

Was versteht man unter FeLV?

FeLV, Felines Leukämie-Virus, ist eine Infektionskrankheit und wird durch ein Virus verursacht. Man kennt es auch unter Katzenleukose. Die Katzenleukose ist eine der häufigsten infektiösen Todesursachen der Katze. Weltweit kann sie Katzen jeden Alters infizieren. Zwischen dem Zeitpunkt der Ansteckung und dem Ausbruch der Erkrankung können Jahre vergehen.

Durch das Virus kommt es, ähnlich wie beim Katzenaids, zu einer Schwächung des Immunsystems. Leukose positive Katzen sind dann den verschiedensten Infektionen schutzlos ausgeliefert. Die Leukose ist also oft der Ausgangspunkt für andere, oft tödlich verlaufende Infektionskrankheit wie z.B. dem/der Katzenschnupfen oder -seuche.

Verschiedenste Krankheitserscheinungen gehen mit der Katzenleukose einher. Dazu gehören Lustlosigkeit, Fieber, plötzliche Abmagerung, blasse Schleimhäuten (Anämie), Zahnfleischentzündungen bis hin zu bösartigen Tumoren in Brusthöhle und Bauch (Leber, Niere, Darm). Auch hier kann es Jahre dauern, bis Symptome auftreten. Bricht die Krankheit aus, verläuft sie immer tödlich.

Viele Folgeerkrankungen der FeLV wie Durchfall, Erbrechen oder Niesen treten durch die geschwächte Immunabwehr auf und maskieren oft die eigentliche Ursache. Die Folgen liegen auf der Hand. Das betroffene Tier kränkelt vor sich hin, leidet möglicherweise an Schmerzen. Meist endet so eine “Neben”Erkrankung schließlich tödlich.

Ist die Katzenleukose erst einmal ausgebrochen, sterben infizierte Katzen in der Regel innerhalb von 3 Jahren.

Die Katzenleukose ist nicht auf den Menschen übertragbar!

Was sagt uns die Diagnose “FeLV positiv”?

Wenn die Diagnose FeLV positiv lautet, heißt dies nicht, dass die Katze sterben wird oder eingeschläfert werden muss! Eine Katze kann mit Leukose Monate oder Jahre leben.

Leukose-Katzen sind aber immer krankheitsanfälliger und bedürfen sogfältiger Beobachtung. Treten Symptome einer Infektion auf, muss sofort tierärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden. Oft stirbt die Katze an den Begleiterscheinungen, wenn nicht umgehend eine Behandlung eingeleitet wird.

Einige Katzen, die Kontakt mit dem Virus haben, entwickeln eine natürliche Immunität und erreichen ein normales Alter. In anderen Fällen ist das Virus nur eingekapselt, so dass bei Stress oder Krankheit die Viren aktiviert werden und so zum Ausbruch führen können. Die Gabe von Cortison wird zunehmend kritisch gewertet und als ein auslösender Faktor in Betracht gezogen!

Das Leukose-Virus kann außerhalb der Katze in der Umwelt nicht überleben, es ist empfindlich und verliert schnell seine Infektiosität.

Das Virus ist hochinfektiös und überträgt sich durch Speichel, Augen- und Nasensekret, Urin, Kot oder durch offene Stellen. Gesunde Katzen stecken sich schon beim gegenseitigen Beschnüffeln oder Belecken an. Auch über Fress- und Trinknäpfe oder Katzentoiletten kann sich eine gesunde Katze anstecken. Die Infektion ist auch von der Mutterkatze auf das ungeborene oder neugeborene Kätzchen möglich.

Nach dem Ableben einer Leukose-Katze wird oftmals eine Frist von 30 Tagen bis zur Neubesetzung empfohlen, um eine Ansteckung des Neuankömmlings sicher zu vermeiden. Zudem sollten Näpfe, Katzentoiletten, Spielzeug und Käfige entsorgt oder mit wirksamen Desinfektionsmitteln behandelt werden.

Was kann ich tun?

Aufgrund der sehr hohen Ansteckungsgefahr sollten FeLV-infizierte Katzen unbedingt von gesunden Katzen getrennt werden. Es gibt ausreichend erkrankte Katzen in der Vermittlung, die man zu seinem erkrankten Tier setzen kann, vorausgesetzt die Katze mag Gesellschaft.

Leider gibt es keine Therapie, die zu einer Heilung führt. Eine Behandlung gegen die Ursache der Erkrankung – das Virus – ist nicht möglich. Bestenfalls gelingt ein Zurückdrängen der Krankheitssymptome für eine gewisse Zeit. Die Verwendung von Virostatika (vermehrungshemmende Medikamente) kann zwar das Auftreten klinischer Erkrankungen hinauszögern, nicht aber das Virus beseitigen.

Die Behandlung kann nur symptomatisch erfolgen und muss versuchen, die Leiden des Tieres zu lindern. Wenn der Krankheitsprozess noch nicht weit fortgeschritten ist und die Katze noch nicht leidet, können die Symptome kuriert und die Abwehrkraft der Katze gestärkt werden.

Chemotherapie und Bestrahlung können lebensverlängernd sein. Wir raten dennoch davon ab, da die Therapie starke Nebenwirkungen hat und die Behandlung sehr stressig für das Tier ist. Ob sich die wenigen durch die Behandlung gewonnenen zusätzlichen Monate, die man die Katze länger noch bei sich hat, gegenüber der oft qualvollen Behandlung der Katze lohnen, muss jeder selber entscheiden. Wir bitten an dieser Stelle im Sinne der Katze zu handeln, und nicht aus Angst vor einem Abschied das Leben der Katze durch diese belastende Maßnahmen zu verlängern. Ist man es dem Tier nicht schuldig, es nach einer schönen gemeinsam verbrachten Zeit vom Leid zu erlösen und ziehen zu lassen?

Darum sollte man versuchen, der Krankheit vorzubeugen.

Die sicherste Methode, die Infektion zu verhindern, ist die Schutzimpfung. Eine Impfung gegen FeLV ist sehr sicher und verleiht eine gute Immunität. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass der Impfstoff auch in der Lage ist, nicht nur vor Schwächung des Immunsystems sondern auch vor Tumorentwicklungen zu schützen. Sprechen Sie hier Ihren Tierarzt gezielt darauf an.

Die Grundimmunisierung besteht aus zwei Injektionen im Abstand von 4 Wochen, sie wird erst ab der 9. Lebenswoche durchgeführt. Ein Jahr später wird die Grundimmunisierung durch die dritte Injektion vervollständigt. Wichtig ist, dass vor der Impfung ein Test auf Leukose durchgeführt wird. Eine Impfung einer bereits positiv getesteten Katze kann zum Ausbruch der Krankheit führen, da das Immunsystem durch die Impfung zunächst geschwächt wird.

Für “Freigänger” ist diese Impfung unbedingt zu empfehlen, Wohnungskatzen ohne Kontakt zu anderen Tieren sind weniger gefährdet.