Hepatozoonose

Allgemein

Bei der Hepatozoonose handelt es sich um eine parasitäre Infektionserkrankung, die durch Hepatozoon Arten hervorgerufen wird. Die Erreger gehören zu den Kokzidien und durchlaufen den Kokzidien-typischen Entwicklungszyklus. Noch vor 15 Jahren galt eine Hepatozoonose in Europa als seltene Erkrankung bei Hunden und war in Deutschland unbekannt. Heute stellt diese Erkrankung ein großes Problem im europäisch-mediterranen Raum dar. Die Hepatozoonose ist keine Zoonose!

Eine den Erreger eliminierende Therapie ist nicht bekannt. Die meisten Hunde sind asymptomatisch und benötigen keine Behandlung. Die Erreger sind jahreszeitlich aktiv und in den Wintermonaten häufig nicht nachweisbar.

Übertragung

Der Überträger:

Hepatozoon canis: Braune Hundezecke, evtl. Igelzecke
Hepatozoon americanum: Golfküstenzecke

Die Übertragung:

– durch das Verschlucken bzw. Zerbeißen der Zecken
– durch intensiven Fuchskontakt
– vertikal: Von der infizierten Mutter auf Welpen

Inkubationszeit:

2-4 Wochen

Wirte:

Hund, Fuchs, Katze

Eine Infektionsgefahr für Menschen besteht nicht. Die Hepatozoonose tritt häufig in Begleitung von Co-Infektionen auf. Bei der Diagnostik muss daher unbedingt ein komplettes Reiseprofil entsprechend des Herkunftslandes erstellt werden.

Verbreitung

Hepatozoon canis (in Europa): Ganz Europa bis zum 50. nördlichen Breitengrad, in Deutschland bis in die Lüneburger Heide, da die Fuchspopulation infiziert ist.

Hepatozoon americanum: USA

Mögliche Symptome

Akut: Intermittierendes Fieber, häufig kombiniert mit hämorrhagischer Diarrhoe, Lethargie, Anämie, Nasen- und Augenausfluss, Lymphadenopathie

Chronisch: Anämie, Thrombozytopenie, Myositis, Muskelatrophie, Ataxie, Diarrhoe, Abmagerung, Versteifung der Rumpf- und Nackenmuskulatur, epileptiforme Anfälle

Behandlungsempfehlung

Für eine Therapie stehen derzeit keine spezifisch wirksamen Medikamente zur Verfügung. Folgendes muss aber beachtet werden:

  • KEIN Kortison, nur wenn zwingend erforderlich (z.B. bei Allergieschock)
  • keine Immunstimulanzien (Echinacea, Engystol, o.ä.)
  • kein Antibiotikum – nur in wirklich dringenden Fällen
  • mit Verstand impfen – Hepatozoonose positive Hunde sind chronisch kranke Hunde

Bei Hepatozoonose positiven Hunden ist es sehr wichtig, dass sie gesund leben, gutes Futter bekommen und stressfrei leben. Oft hilft ein Hausmittel besser als chemische Produkte, die für Hepatozoonose positive Hunde kontraproduktiv sein können.

Derzeit kann man sagen, wenn man die oben genannten Dinge beachtet, führen diese Tiere ein gesundes, symptomfreies Leben ohne Behandlung.

Alle Informationen basieren auf Erfahrungen und den derzeit uns bekannten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Sie erheben keinen Anspruch/ Garantie auf Vollständigkeit und Richtigkeit! Das Tier ist immer individuell zu betrachten. – Stand: Juli 2024

Für weitere Informationen sprecht uns gerne an!

Quelle: https://parasitosen.de