Giftpflanzen

Der Frühling hält Einzug und die Natur erwacht zum neuen Leben. Überall wird es grün und wunderschöne bunte Blüten zaubern etwas Farbe in die zuvor triste und graue Winterlandschaft. 

Gerne holen sich nun viele Menschen auch Blumen ins Haus und auf den Balkon. Doch Vorsicht!!! Einige dieser Pflanzen können für unsere Fellnasen und gefiederten Freunde äußerst giftig sein.

Ab sofort wollen wir euch hier in regelmäßigen Abständen Giftpflanzen vorstellen, die ihr von euren Lieblingen unbedingt fernhalten solltet. 

Die Gefahr geht vor allem von Pflanzen aus, die ihr in die Wohnung oder auf den Balkon holt. Oft knabbern Katzen und Hunde gerne daran herum, während sie die Pflanzen in Garten, Wald und Wiese nicht anrühren. Daher ist bei Blumensträußen und Pflanzkästen besondere Vorsicht geboten.

Das Maiglöckchen – Convallaria majalis

Steckt das Maiglöckchen im Frühjahr seine ersten lanzettförmigen Blätter aus dem Waldboden, ist es noch leicht mit den Blättern der Bärlauchpflanze zu verwechseln.

Blüht es jedoch zwischen April und Juni, erkennt man es an den unverwechselbaren kugelförmigen, weißen Glöckchen, die der Pflanze den Namen gegeben haben. Sie duften ganz wunderbar und gerne stellen wir einen Strauß in unsere Wohnung.

Doch Vorsicht: Alle Teile des Maiglöckchens sind giftig und ausgerechnet die schönen Blüten enthalten das meiste Gift. Bei den Toxinen handelt es sich um Cardenolide und Saponine.

Sie können zu einer Reizung der Schleimhäute des Magen-Darm-Traktes führen, was sich dann durch Speichelfluss, Übelkeit, Erbrechen, Bauchkrämpfen und / oder Durchfall äußert. Die Giftstoffe können zudem das zentrale Nervensystem angreifen, wodurch es zu Schläfrigkeit und sogar zum Koma kommen kann.

Die im Maiglöckchen enthaltenen Herzglykoside führen in toxischen Dosen zu Schwäche, verlangsamten Herzschlag oder zu Herzrasen, Herzrhythmusstörungen bis hin zum Kreislaufkollaps und Herzstillstand.

Hat euer Tier von dieser Pflanze gefressen, sucht bitte möglichst schnell einen Tierarzt auf!

Die Therapie kann darin bestehen, den noch im Magen befindlichen Giftstoff durch Erbrechen aus dem Körper zu entfernen bzw. durch die Gabe von Aktivkohle zu binden. Das muss jedoch umgehend passieren, damit der Körper die Toxine nicht aufnimmt. Die weitere Therapie erfolgt symptomatisch, das Tier muss engmaschig überwacht werden. Oft endet eine solche Vergiftung dennoch tödlich.

Die Osterglocke – Narcissus pseudonarcissus

Diese beliebte, ca. 15-50 cm hohe Zierpflanze steckt im Frühjahr als eine der ersten Blumen ihr Köpfchen aus der Erde und blüht zwischen Februar und April in einem kräftigen ockergelb, wobei es inzwischen Züchtungen mit weiteren Farbvarianten gibt.

Alle Teile der Pflanze sind stark giftig und zwar für alle Spezies (Hund, Katze, Vogel usw.). Die Zwiebel enthält den höchsten Gehalt an Giftstoffen. Was viele nicht wissen: Auch das Wasser in Vasen, in denen die Osterglocken stehen, enthält Giftstoffe. Achtet daher darauf, dass eure Tiere das Wasser nicht trinken können.

Leider verwechseln Hunde und Katzen die Blätter gerne mit Gras und kauen darauf herum.

Die Pflanze enthält Amaryllidaceaen-Alkaloide, sowie Oxalsäue und Oxalat. Durch diese Giftstoffe kann es an den Schleimhäuten zu örtlichen Entzündungsreaktionen kommen. Das äußerst sich in Form von starkem Speicheln, Würgen, Erbrechen, Darmkrämpfen und Durchfall.

Auch das zentrale Nervensystem wird durch das Gift angegriffen und es kann zu Ataxie, Krämpfen, Unruhe, Angst, Zittern und anschließender Lähmung kommen; die Funktion des Herzens kann in Mitleidenschaft gezogen werden. Es kann zu Herzrasen, Herzrhythmusstörungen und Blutdruckabfall kommen.

Die Nieren können ebenfalls in ihrer Funktion beeinträchtigt werden.

Todesfälle sind möglich, bitte sucht möglichst bald einen Tierarzt auf, falls euer Tier an Teilen der Blumen herumgekaut oder diese gar gefressen hat!

Es gibt leider kein Gegenmittel gegen das Gift, jedoch kann der Tierarzt symptomatisch behandeln, bis der Körper sich wieder stabilisiert.

Quelle: Giftige Pflanzen für Klein- und Heimtiere, J.Kupper/D.Demuth, Enke-Verlag, 2010