Giftpflanzen

Gerne holen wir uns Blumen und Zierpflanzen ins Haus und auf den Balkon. Doch Vorsicht!!! Einige dieser Pflanzen können für unsere Fellnasen und gefiederten Freunde äußerst giftig sein.

Ab sofort wollen wir euch hier in regelmäßigen Abständen Giftpflanzen vorstellen, die ihr von euren Lieblingen unbedingt fernhalten solltet.

Die Gefahr geht vor allem von Pflanzen aus, die ihr in die Wohnung oder auf den Balkon holt. Oft knabbern Katzen und Hunde gerne daran herum, während sie die Pflanzen in Garten, Wald und Wiese nicht anrühren. Daher ist bei Blumensträußen und Pflanzkästen besondere Vorsicht geboten.

Der Kirschlorbeer – Prunus laurocerasus

Der Kirschlorbeer ist in unseren Gärten eine beliebte Heckenpflanze. Er wächst schnell, kann bis zu 4m hoch werden und bietet das ganze Jahr Sichtschutz und Schatten, da er sein grünes Laub nicht verliert. Zwischen April und Mai blüht er in weißen aufrechten Trauben und bildet zwischen August und September dunkelrote bis schwarze Steinfrüchte.

Die ganze Pflanze ist sowohl für uns Menschen, als auch für unsere Haustiere giftig. Eine hohe Giftkonzentration steckt in den Blätter des Kirschloorbeer, jedoch schmecken diese bitter und werden daher meist wieder ausgespuckt.

Im Gegensatz dazu ist das Fruchtfleisch süß und wohlschmeckend. Es enthält die geringste Konzentration des Giftes, aber der Verzehr kann dennoch tödlich enden! Der Samen der Steinfrucht ist der giftigste Teil der Pflanze. Wird der Samen beim Verzehr der Frucht zerbissen, kann es sehr schnell zu starken Vergiftungssymptomen kommen.

Bei dem Gift des Kirschlorbeer handelt es sich um zyanogene Glykoside und Blausäure.

Sie wirken reizend auf die Schleimhäute des Verdauungstraktes, es kann innerhalb von ca. 1-2 Stunden zu Bauchschmerzen und Durchfall kommen, wurde eine große Menge aufgenommen, auch zu Atemproblemen, erst zu kirschroten, dann zu bläulichen Schleimhäuten, Herzrasen, Krämpfen bis hin zum Koma. Wird das Tier nicht behandelt, stirbt es innerhalb von ein bis zwei Tagen an Atemlähmung.

Nimmt das Tier sehr große Mengen des Giftes auf, kann es innerhalb weniger Minuten ohne vorangegangene Symptome zum Tod durch Atemlähmung kommen.

Sollte euer Tier Teile der Pflanze verzehrt haben, sucht bitte umgehend einen Tierarzt auf und informiert euch bei der Giftnotrufzentrale, was zu tun ist.

Der Tierarzt kann unmittelbar nach der Aufnahme der Pflanzenteile das Tier zum Erbrechen bringen oder ihm Aktivkohle geben. Zudem muss dem Tier bei einer Blausäurevergiftung so schnell wie möglich ein Antidot verabreicht werden und es sollte selbstverständlich mit Infusionen und Beatmung symptomatisch therapiert werden.

Da bei einer Blausärevergiftung oft jede Hilfe zu spät kommt, passt bitte ganz besonders gut auf, dass eure Tiere nicht an dem Strauch herumkauen, oder die schwarzen Beeren verzehren, die im Spätsommer und Anfang Herbst überall auf den Gehwegen herumliegen. Sie üben auf viele Hunde einen starken Reiz aus.

Der Oleander – Nerium oleander

Der Oleander, auch bekannt als Rosenlorbeer, stammt ursprünglich aus Marokko und Südspanien. Aufgrund seiner Blütenfülle gehört er mittlerweile auch in Deutschland zu den beliebtesten mediterranen Kübelpflanzen. Er blüht von Mai bis Oktober in vielen verschiedenen Farben.

Schon die kleinste Menge kann gefährlich werden. Besondere Vorsicht ist bei Welpen geboten, die die abgefallenen Blätter anknabbern und sich dadurch schnell vergiften können.

Doch Vorsicht: Der Oleander gehört zur Familie der Hundsgiftgewächse und ist, wie der Name schon sagt, besonders für Hunde hochgiftig, aber auch für andere Tiere und den Menschen. Dabei sind alle Pflanzenteile des Oleanders stark giftig; die Blätter enthalten das meiste Gift.

Bei den Toxinen handelt es sich um verschiedene giftige Glykoside. Das stärkste unter ihnen, das Oleandrin, gehört zu den Herzglykosiden.

Die Giftstoffe können zu einer Reizung der Schleimhäute des Magen-Darm-Traktes führen, was sich durch Speichelfluss, Übelkeit, Erbrechen, Bauchkrämpfe und/oder Durchfall äußert. Das enthaltene Oleandrin wirkt zudem auf das Herz-Kreislauf-System und kann zu Herzrhythmusstörungen bis hin zum Herzstillstand führen. Weiterhin wird das zentrale Nervensystem angegriffen, wodurch es zu starkem Zittern, Schwindel, Schläfrigkeit und sogar zum Koma kommen kann.

Hat euer Tier Teile des Oleanders gefressen, sucht bitte möglichst schnell einen Tierarzt auf!

Die Therapie kann darin bestehen, die noch im Magen befindlichen Giftstoffe durch Erbrechen aus dem Körper zu entfernen bzw. durch die Gabe von Aktivkohle zu binden. Das muss jedoch umgehend passieren, damit der Körper die Toxine nicht aufnimmt. Die weitere Therapie erfolgt symptomatisch; das Tier muss engmaschig überwacht werden.

Nur wenn euer Tier schnell behandelt wird, hat es eine Chance, sich zu erholen. Andernfalls ist die Prognose eher schlecht. Oft endet eine Vergiftung mit Oleander tödlich.

Somit solltet ihr in einem haustierfreundlichen Garten lieber auf die hübsche Pflanze verzichten.

Das Maiglöckchen – Convallaria majalis

Steckt das Maiglöckchen im Frühjahr seine ersten lanzettförmigen Blätter aus dem Waldboden, ist es noch leicht mit den Blättern der Bärlauchpflanze zu verwechseln.

Blüht es jedoch zwischen April und Juni, erkennt man es an den unverwechselbaren kugelförmigen, weißen Glöckchen, die der Pflanze den Namen gegeben haben. Sie duften ganz wunderbar und gerne stellen wir einen Strauß in unsere Wohnung.

Doch Vorsicht: Alle Teile des Maiglöckchens sind giftig und ausgerechnet die schönen Blüten enthalten das meiste Gift. Bei den Toxinen handelt es sich um Cardenolide und Saponine.

Sie können zu einer Reizung der Schleimhäute des Magen-Darm-Traktes führen, was sich dann durch Speichelfluss, Übelkeit, Erbrechen, Bauchkrämpfen und / oder Durchfall äußert. Die Giftstoffe können zudem das zentrale Nervensystem angreifen, wodurch es zu Schläfrigkeit und sogar zum Koma kommen kann.

Die im Maiglöckchen enthaltenen Herzglykoside führen in toxischen Dosen zu Schwäche, verlangsamten Herzschlag oder zu Herzrasen, Herzrhythmusstörungen bis hin zum Kreislaufkollaps und Herzstillstand.

Hat euer Tier von dieser Pflanze gefressen, sucht bitte möglichst schnell einen Tierarzt auf!

Die Therapie kann darin bestehen, den noch im Magen befindlichen Giftstoff durch Erbrechen aus dem Körper zu entfernen bzw. durch die Gabe von Aktivkohle zu binden. Das muss jedoch umgehend passieren, damit der Körper die Toxine nicht aufnimmt. Die weitere Therapie erfolgt symptomatisch, das Tier muss engmaschig überwacht werden. Oft endet eine solche Vergiftung dennoch tödlich.

Die Osterglocke – Narcissus pseudonarcissus

Diese beliebte, ca. 15-50 cm hohe Zierpflanze steckt im Frühjahr als eine der ersten Blumen ihr Köpfchen aus der Erde und blüht zwischen Februar und April in einem kräftigen ockergelb, wobei es inzwischen Züchtungen mit weiteren Farbvarianten gibt.

Alle Teile der Pflanze sind stark giftig und zwar für alle Spezies (Hund, Katze, Vogel usw.). Die Zwiebel enthält den höchsten Gehalt an Giftstoffen. Was viele nicht wissen: Auch das Wasser in Vasen, in denen die Osterglocken stehen, enthält Giftstoffe. Achtet daher darauf, dass eure Tiere das Wasser nicht trinken können.

Leider verwechseln Hunde und Katzen die Blätter gerne mit Gras und kauen darauf herum.

Die Pflanze enthält Amaryllidaceaen-Alkaloide, sowie Oxalsäue und Oxalat. Durch diese Giftstoffe kann es an den Schleimhäuten zu örtlichen Entzündungsreaktionen kommen. Das äußerst sich in Form von starkem Speicheln, Würgen, Erbrechen, Darmkrämpfen und Durchfall.

Auch das zentrale Nervensystem wird durch das Gift angegriffen und es kann zu Ataxie, Krämpfen, Unruhe, Angst, Zittern und anschließender Lähmung kommen; die Funktion des Herzens kann in Mitleidenschaft gezogen werden. Es kann zu Herzrasen, Herzrhythmusstörungen und Blutdruckabfall kommen.

Die Nieren können ebenfalls in ihrer Funktion beeinträchtigt werden.

Todesfälle sind möglich, bitte sucht möglichst bald einen Tierarzt auf, falls euer Tier an Teilen der Blumen herumgekaut oder diese gar gefressen hat!

Es gibt leider kein Gegenmittel gegen das Gift, jedoch kann der Tierarzt symptomatisch behandeln, bis der Körper sich wieder stabilisiert.

Quelle: Giftige Pflanzen für Klein- und Heimtiere, J.Kupper/D.Demuth, Enke-Verlag, 2010