Der Kirschlorbeer ist in unseren Gärten eine beliebte Heckenpflanze. Er wächst schnell, kann bis zu 4m hoch werden und bietet das ganze Jahr Sichtschutz und Schatten, da er sein grünes Laub nicht verliert. Zwischen April und Mai blüht er in weißen aufrechten Trauben und bildet zwischen August und September dunkelrote bis schwarze Steinfrüchte.
Die ganze Pflanze ist sowohl für uns Menschen, als auch für unsere Haustiere giftig. Eine hohe Giftkonzentration steckt in den Blätter des Kirschloorbeer, jedoch schmecken diese bitter und werden daher meist wieder ausgespuckt.
Im Gegensatz dazu ist das Fruchtfleisch süß und wohlschmeckend. Es enthält die geringste Konzentration des Giftes, aber der Verzehr kann dennoch tödlich enden! Der Samen der Steinfrucht ist der giftigste Teil der Pflanze. Wird der Samen beim Verzehr der Frucht zerbissen, kann es sehr schnell zu starken Vergiftungssymptomen kommen.
Bei dem Gift des Kirschlorbeer handelt es sich um zyanogene Glykoside und Blausäure.
Sie wirken reizend auf die Schleimhäute des Verdauungstraktes, es kann innerhalb von ca. 1-2 Stunden zu Bauchschmerzen und Durchfall kommen, wurde eine große Menge aufgenommen, auch zu Atemproblemen, erst zu kirschroten, dann zu bläulichen Schleimhäuten, Herzrasen, Krämpfen bis hin zum Koma. Wird das Tier nicht behandelt, stirbt es innerhalb von ein bis zwei Tagen an Atemlähmung.
Nimmt das Tier sehr große Mengen des Giftes auf, kann es innerhalb weniger Minuten ohne vorangegangene Symptome zum Tod durch Atemlähmung kommen.
Sollte euer Tier Teile der Pflanze verzehrt haben, sucht bitte umgehend einen Tierarzt auf und informiert euch bei der Giftnotrufzentrale, was zu tun ist.
Der Tierarzt kann unmittelbar nach der Aufnahme der Pflanzenteile das Tier zum Erbrechen bringen oder ihm Aktivkohle geben. Zudem muss dem Tier bei einer Blausäurevergiftung so schnell wie möglich ein Antidot verabreicht werden und es sollte selbstverständlich mit Infusionen und Beatmung symptomatisch therapiert werden.
Da bei einer Blausärevergiftung oft jede Hilfe zu spät kommt, passt bitte ganz besonders gut auf, dass eure Tiere nicht an dem Strauch herumkauen, oder die schwarzen Beeren verzehren, die im Spätsommer und Anfang Herbst überall auf den Gehwegen herumliegen. Sie üben auf viele Hunde einen starken Reiz aus.
Quelle: Giftige Pflanzen für Klein- und Heimtiere, J.Kupper/D.Demuth, Enke-Verlag, 2010

