Die Raupen des Eichenprozessionsspinners (Thaumetopoea processionea) stellen für Hunde und Katzen eine ernsthafte Gesundheitsgefahr dar. Besonders gefährlich sind die Tausenden von Nesselhaaren der Raupen, die Thaumetopoein enthalten, eine reizende Substanz, die für Tiere zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen kann. Von Mai bis Juli, wenn die Raupen von den Bäumen fallen und sich am Boden zu erwachsenen Faltern entwickeln, ist die Gefahr besonders hoch. Doch auch außerhalb dieser Zeit können die Haare weiterhin eine Bedrohung darstellen, da sie viele Jahre lang in der Umgebung verbleiben. Diese Gefahr betrifft nicht nur Hunde und Katzen, sondern auch Menschen, die sich in betroffenen Gebieten aufhalten.
Was ist der Eichenprozessionsspinner?
Der Eichenprozessionsspinner ist ein kleiner Nachtfalter, dessen Raupen bevorzugt Eichenbäume bewohnen, aber auch andere Baumarten wie Pappeln und Buchen in Parks und Wäldern besiedeln. Die Raupen leben gesellig in größeren Gruppen und bilden Nester, die meist kuppel- oder tropfenförmig sind. Diese Nester sind zu Beginn weiß und verfärben sich später braun. In stressigen Situationen oder bei Bedrohung werfen die Raupen ihre giftigen Haare ab. Diese Haare bleiben aufgrund ihrer Widerhaken an der Haut ihres Opfers haften, wo sie die reizende Substanz Thaumetopoein freisetzen.



Die Gefahr für Hunde und Katzen
Wenn ein Hund oder eine Katze mit den Nesselhaaren der Raupen in Kontakt kommt, kann dies zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen. Besonders gefährlich wird es, wenn die Haare in den Mund, die Nase oder die Augen des Tieres gelangen, da sie hier entzündliche Reaktionen auslösen können.
Die Symptome eines Kontakts sind vielfältig:
- Haare in Mund, Nase und Gesicht: Sabbern, Anschwellen der Zunge, Entzündungen der Augenbindehaut, Erbrechen, Atembeschwerden, geschwollener Mund.
- Haare in der Lunge: Lungenbeschwerden und Erstickungsgefahr.
- Haare im Verdauungstrakt: Magen- und Darmbeschwerden.

Im schlimmsten Fall kann das Anschwellen der Zunge und der Schleimhäute im Rachenbereich zu einer Erstickungsgefahr führen. In solchen Fällen ist es dringend notwendig, sofort einen Tierarzt aufzusuchen, um das Tier medizinisch versorgen zu lassen.
Auch Menschen sind betroffen
Neben Haustieren wie Hunden und Katzen können auch wir Menschen von den giftigen Raupenhaaren des Eichenprozessionsspinners betroffen sein. Besonders Kinder und Menschen mit empfindlicher Haut sollten in betroffenen Gebieten Vorsicht walten lassen. Die Symptome für den Menschen ähneln denen der Tiere: Juckreiz, Hautausschläge, Atembeschwerden und allergische Reaktionen. In einigen Fällen kann der Kontakt mit den Haaren sogar zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen, die ärztlich behandelt werden müssen.
So erkennt man die gefährlichen Raupen und Nester
Es ist wichtig, die Raupen und Nester des Eichenprozessionsspinners zu erkennen, um deinem Hund oder deiner Katze und dir selbst möglichst frühzeitig aus der Gefahrenzone zu helfen. Die Raupen selbst haben schwarze Köpfe und Körper, die mit langen weißen Haaren bedeckt sind. Diese Haare enthalten das giftige Thaumetopoein. Die Nester sind normalerweise kuppel- oder tropfenförmig und etwa so groß wie ein Tennisball. Anfangs sind sie weiß, mit der Zeit verfärben sie sich jedoch braun.



Schutzmaßnahmen für Hundehalter
Um dein Haustier zu schützen, solltest du folgende Maßnahmen ergreifen:
- Betroffene Gebiete meiden: Informiere dich vor Spaziergängen über die Verbreitung des Eichenprozessionsspinners. Achte auf Warnhinweise der Behörden, die bei starkem Befall ausgegeben werden.
- Hund an die Leine nehmen: In Gebieten, in denen Raupen des Eichenprozessionsspinners häufig vorkommen, solltest du deinen Hund an der Leine führen, um das Stöbern im Unterholz zu verhindern.
- Raupen und Nester erkennen: Mache dich mit dem Aussehen der Raupen und Nester vertraut, um eine frühzeitige Gefahrenerkennung zu erzielen und deinem Hund einen sicheren Abstand zu ermöglichen.


Fazit
Der Eichenprozessionsspinner und seine Raupen stellen nicht nur für Hunde und Katzen, sondern auch für Menschen eine ernsthafte Gefahr dar. Durch Wachsamkeit und gezielte Vorsichtsmaßnahmen können wir unsere Tiere und uns selbst effektiv vor diesen Gefahren schützen. Sollte dein Haustier dennoch mit den gefährlichen Raupenhaaren in Kontakt kommen, zögere bitte nicht, sofort einen Tierarzt aufzusuchen. Gesundheit geht immer vor – und nur so können wir verhindern, dass aus einem harmlosen Spaziergang eine gefährliche Situation für dein Haustier und dich selbst wird.