Bundesweiter Warntag am 11. September – was Tierhalter wissen sollten

Am 11. September findet erneut der bundesweite Warntag statt. Punkt 11 Uhr werden überall in Deutschland Warnsysteme getestet: Sirenen heulen, Handys geben Alarmtöne ab, Lautsprecherdurchsagen ertönen. Für uns Menschen ist das nur eine Übung – für Tiere kann dieser Tag eine echte Herausforderung sein.

Besonders Hunde und Katzen aus dem Tierschutz oder solche, die ohnehin ängstlich sind, reagieren sensibel auf plötzliche, ungewohnte Geräusche. Damit es nicht zu Panik, Stress oder gar Fluchtreaktionen kommt, können Halterinnen und Halter mit ein paar einfachen Maßnahmen vorsorgen.

Wir haben für euch Tipps gesammelt, wie ihr eure Fellnasen am Warntag bestmöglich schützt – damit der Tag für alle möglichst stressfrei verläuft.

Tipps für Katzen

Katzen reagieren oft empfindlich auf ungewohnte Geräusche. Vor allem Freigänger oder unsichere Katzen sollten am Warntag besonders geschützt werden:

  • Drinnen bleiben: Freigänger sollten am Warntag möglichst im Haus bleiben.
  • Frühzeitig Rückzugsorte schaffen: Eine kuschelige Höhle, ein geschlossenes Körbchen oder eine mit einer Decke abgedeckte Transportbox bieten Sicherheit.
  • Allmähliche Gewöhnung: Schon einige Tage vorher kann es helfen, leise Radio oder TV laufen zu lassen, damit die Tiere lernen, dass Geräusche zum Alltag gehören.
  • Haus sichern: Am Warntag selbst empfiehlt es sich, Fenster zu schließen und Rollläden oder Vorhänge herunterzulassen, um den Lärm von draußen zu dämpfen.
  • Beruhigung durch Pheromone: Ein Pheromon-Stecker (z. B. Feliway) kann das Sicherheitsgefühl vieler Katzen unterstützen.
  • Ruhe respektieren: Zieht sich die Katze zurück, sollte dieser Rückzugsort unbedingt respektiert werden – Nähe erzwingen verschlimmert die Unsicherheit nur.
  • Identifikationssicherung: Wichtig ist, dass die Katze gechippt und registriert ist (z. B. bei TASSO oder Findefix). Wer zusätzlich einen GPS-Tracker am Halsband nutzt, kann im Notfall schneller reagieren.

Tipps für Hunde

Auch Hunde können auf den plötzlichen Alarmton panisch reagieren – besonders ängstliche Tiere, die noch nicht viele Umweltgeräusche kennen. Mit ein paar einfachen Maßnahmen lassen sich Stress und Gefahren reduzieren:

  • Frühzeitige Gewöhnung: Sirenengeräusche können bereits vorab in sehr leiser Lautstärke über Apps oder YouTube abgespielt und mit der Zeit langsam gesteigert werden.
  • Spaziergänge gut planen: Am besten schon vor 11 Uhr oder erst nach dem Probealarm Gassi gehen. Muss der Hund doch draußen sein, unbedingt doppelt sichern – also mit jeweils einer Leine an Geschirr und Halsband – und bestenfalls einem (geladenen!) GPS-Tracker.
  • Beschäftigung zu Hause: Kauknochen, Schleckmatten oder kleine Suchspiele können helfen, den Hund während des Alarms abzulenken.
  • Geräuschdämmung nutzen: Fenster und Türen schließen und ggf. Musik oder den Fernseher anschalten, damit der Warnton nicht so stark wahrgenommen wird.
  • Beruhigungshilfen: Pheromon-Halsbänder (z. B. Adaptil), ein eng anliegendes Thundershirt oder in Absprache mit dem Tierarzt sanfte Beruhigungsmittel können zusätzliche Unterstützung bieten.

Allgemeine Hinweise für alle Haustiere

  • Notiert euch den Termin des Warntages und informiert auch andere Tierhalter.
  • Seid, wenn möglich, um 11 Uhr zu Hause, um euren Tieren Sicherheit zu vermitteln.
  • Trainiert bereits vorher mit kurzen Geräuschübungen, die ihr positiv mit Spiel oder Leckerli verknüpft.
  • Achtet auf Stresssignale wie Hecheln, Zittern, erweiterte Pupillen oder Rückzug – bleibt dabei ruhig und lenkt nicht zusätzlich auf die Geräuschquelle.
  • Sollte ein Tier trotz aller Vorsichtsmaßnahmen entlaufen, ist es wichtig, aktuelle Fotos und Chipnummer griffbereit zu haben, um sofort Meldung bei TASSO oder Findefix zu machen.

Mit diesen kleinen Vorbereitungen könnt ihr euren Tieren helfen, den Warntag sicher und stressfrei zu überstehen. Besonders für unsere Schützlinge aus dem Tierschutz ist es wichtig, dass wir ihre Bedürfnisse ernst nehmen und ihnen Schutz und Geborgenheit geben. So wird der 11. September nicht zum Angsttag, sondern bleibt für eure Fellnasen ein ganz normaler Tag.