Kleine Grannen - große Gefahr!
Grannen, auch bekannt als “Spelzen” oder “Grasgrannen”, können für Hunde und Katzen sehr gefährlich werden. Diese haarähnlichen, steifen Fortsätze von Gräsern und Getreidearten haben besondere Eigenschaften, die sie zu einer potenziellen Gesundheitsgefahr für die Tiere machen. Doch was sind Grannen überhaupt und wo findet man diese?
Was sind Grannen?
Grannen sind haarähnliche Fortsätze, die sich bei vielen Gräsern und Getreidearten an den Körnern oder Ährchen befinden. Sie sind spitz zulaufend und mit kleinen Widerhaken versehen. Grannen bestehen aus hartem, faserigem Material. Sie können glatt oder behaart sein und variieren stark in ihrer Länge.
Wo und wann findet man Grannen?
Grannen wachsen an Gräsern und Getreidearten wie Weizen, Gerste und Hafer. Die Blütezeit dieser ist teilweise sehr unterschiedlich. Die meisten beginnen Anfang Mai zu blühen und sind ab Mitte / Ende Juli voll ausgebildet. Hier ist zu beachten, dass die Grannen meist erst nach der Blütezeit gefährlich für Hunde und Katzen werden können. Die Pflanzen reifen typischerweise im Hochsommer bis frühen Herbst. In dieser Phase sind die Grannen voll ausgebildet, hart und bereit, sich zu lösen.
Warum sind Grannen so gefährlich?
- Eindringen in den Körper: Grannen haben eine spitz zulaufende Form und kleine Widerhaken, die es ihnen ermöglichen, leicht in die Haut, Ohren, Nase, Augen oder Pfoten eines Tieres einzudringen. Einmal im Körper, können sie sich weiter hineinbewegen und Infektionen verursachen.
- Verletzungen und Infektionen: Grannen können schmerzhafte Verletzungen verursachen, die schwer zu erkennen und zu behandeln sind. Sie können zu Abszessen, starken Schwellungen und sogar zu schwerwiegenden inneren Schäden führen, wenn sie tief in den Körper eindringen.
Welche Symptome können auftreten?
Anzeichen dafür, dass dein Hund oder deine Katze von Grannen betroffen ist, können ständiges Lecken oder Beißen an einer bestimmten Stelle, plötzliche Lahmheit, Niesen, Nasenbluten, heftiges Schütteln des Kopfes oder Rötungen und Schwellungen an der betroffenen Stelle sein.
Wie kann man Grannen vorbeugen?
- Regelmäßige Kontrollen: Nach Spaziergängen, besonders in der Nähe von Feldern oder in Gebieten mit hohem Gras, sollten Hunde gründlich untersucht werden. Dasselbe gilt für Katzen, wenn sie von Streifzügen zurückkehren. Besonders gefährdet sind Ohren, Pfoten, Nasenlöcher und der Bereich zwischen den Zehen.
- Fellpflege: Das regelmäßige Bürsten und Kürzen des Fells, besonders bei langhaarigen Hunden, kann helfen, das Risiko zu verringern, dass Grannen im Fell hängen bleiben und in die Haut eindringen.
- Schutzmaßnahmen: In besonders gefährdeten Gebieten kann es sinnvoll sein, Hunde mit speziellen Schutzkleidungen oder -schuhen auszustatten.
Was ist zu tun, wenn dein Tier von einer Granne befallen ist?
Wenn eine Granne in die Haut deines Tieres eingedrungen ist, solltest du schnellstmöglich einen Tierarzt aufsuchen. Versuche, die Granne selbst zu entfernen, können das Problem verschlimmern, da sie leicht abbrechen oder tiefer eindringen kann. Ein Tierarzt kann die Granne fachgerecht entfernen und gegebenenfalls eine Behandlung mit Antibiotika einleiten, um Infektionen vorzubeugen.
Fazit: Grannen stellen eine ernsthafte Gefahr für Hunde und Katzen dar, besonders während der Sommermonate, wenn die Gräser und Getreide reifen. Durch regelmäßige Kontrollen, gute Fellpflege und angemessene Schutzmaßnahmen können viele Probleme vermieden werden. Bei Verdacht auf eine Grannenverletzung ist eine schnelle tierärztliche Untersuchung und Behandlung entscheidend, um ernsthafte gesundheitliche Probleme zu verhindern.