Fefe fand sein Zuhause am 03.07.2014 (Happyend-Story)
Fefe kenne ich schon viele Jahre, einen bildschönen Rüden, der schon jung in das große Tierheim kam. Einer von 750 Hunden und er wartet seitdem auf ein anderes, besseres Leben. Wie oft habe ich ihn in seinem Gehege besucht, wie oft habe ich mich gefragt, wer ihm eine Zukunft schenken wird und wohin wir ihn überhaupt vermitteln können. Als Junghund war er extrem devot, hat unter sich gemacht, wenn wir ihn streichelten, hat sich auf den Rücken gelegt und doch die Berührungen gewollt. Die Jahre haben Fefe verändert, er ist in ein anderes Gehege gezogen, wurde ruhiger und stabiler.
Die letzten Besuche waren für mich trauriger denn je. Er machte einen müden Eindruck, hatte viel zu viel zugenommen und die Bilder, die ich machte, zeigten nicht mehr den Junghund, den ich einmal kannte. Natürlich war es eine positive Entwicklung, dass er viel zugänglicher war, nicht mehr ängstlich vor dem Menschen und weniger devot.
Die Frage, die ich mir stellte, als ich die Fotos in die rechte Form schnitt, war immer noch die gleiche und hatte sich über die Jahre nicht verändert “Wer und wann würde Fefe eine Chance geben?”.
Die Antwort folgte schnell, denn bereits kurze Zeit später bekam ich eine Anfrage einer Familie. Ich sprach mit Ihnen am Telefon, mailte und wir gingen alle Formalitäten durch. Sie zogen in dieser Zeit um, und so machte ich den Vorbesuch bereits im neuen Haus bei den Noch-Eigentümern und im alten Haus und lernte hier auch Mann, Sohn und die drei Katzen kennen.
“JA”, war das Wort, welches mir immer wieder durch den Kopf ging. “JA”, es sollte Fefe sein, es wäre seine Chance. Ich hoffte inständig, dass er stabil aus seiner Box am Flughafen aussteigen würde, dass er hier nicht den Boden unter den Füßen verlieren würde und als Angsthund sein neues Leben begrüßen würde. Aber es kam anders….
Am 03.07., fast Mitternacht, kam Fefe am Kölner Flughafen endlich an. Er schaute uns freundlich aus der Box heraus an. Astrid war ganz aufgeregt und ich begleitete beide in ihr neues Zuhause. Dort erwartete uns auch Bertold, Lucci, der Sohn, war bereits auf der Couch eingeschlafen. Wir ließen Fefe aus der Box, gut gesichert, und er staunte nicht schlecht, wo er gelandet war. Die ersten Runden im Garten war er sehr vorsichtig, schnüffelte an den Zweigen und im Gras. Es war das erste Mal, dass er Gras unter seinen rauen Pfoten spüren konnte. Die wenigen Stufen ins Haus waren noch eine kurze Überlegung wert, doch schnell gut angeleitet, stapfte er hinauf. Müde war er und er fragte sich vermutlich, was wir noch alles von ihm wollten. So verließ ich die Familie und meinen Herzenshund Fefe, den ich endlich in Deutschland begrüßen und begleiten durfte.
Die Tage danach stimmten mich immer positiver. Fefe hatte keinerlei Interesse an den Katzen, mochte alle Familienmitglieder und schloss sich immer mehr an. Auch der Hundetrainer, der dazu geholt wurde, war von Fefe als Familienhund sehr begeistert.
Die Familie hat selber ein paar Zeilen geschrieben über ihren Fefe:
Es war dieser Blick von FEFE aus der Hundehütte- dieser wartende Blick, den meinen Mann und meinen Sohn überzeugt hatte: Das wird unser Hund!
Auch jetzt noch, jeden Tag auf`s Neue, entdecken wir diesen Blick bei ihm, schauen ihn an und sind einfach nur froh, dass er bei uns ist.
Morgens gegen 06:30 Uhr weckt er uns, nimmt meine Hand zart zwischen seine Zähne und zieht mich leicht zur Türe. Dann geht es erstmal raus zum Abschnüffeln der Wald- und Wiesenwege – herrlich zu sehen, wie gerne er die Nase in die feuchte Wiese drückt und irgendeiner Spur folgt…egal, ob Hase oder Fuchs, es riecht ja alles so gut!
Am liebsten trabt er im Laufschritt und manchmal schaut er sich zu uns um, als würde er sagen: “Jetzt geht doch mal schneller!”. Wir sind nun dazu übergegangen, mit ihm an der Leine Fahrrad zu fahren, sodass er endlich befreit laufen kann. Und wenn er keine Lust mehr hat, so bleibt er einfach stehen oder stellt sich vor uns auf.
Überhaupt haben wir manchmal das Gefühl, dass er all die Jahre “Laufverbot” hinter Gitter wieder aufholen möchte. Am liebsten ginge er alle 2 Stunden eine Runde spazieren- es gibt ja so viel zu entdecken.
Heute ist er das erste Mal alleine ins Auto gesprungen und mit zum Einkaufen gefahren. Ein Fortschritt für uns, wenn er seinen Radius vergrößert und sich irgendwann mal traut auszusteigen.
Wir finden, dass wir viel Glück mit Fefe haben. Sein ruhiges, freundliches Wesen vereinfachen die Spaziergänge auch für unseren Sohn, der gerne mit ihm eine Runde um den See radelt.
Interessanterweise gibt es mehrere Verhaltensweisen, die er aus dem Tierheim in Olbia mitgebracht hat und uns immer wieder daran erinnern, was er für ein Leben vor uns hatte. Z.B. beschlagnahmt er sofort eine kleine, stabile Palette auf der Terrasse und geht nicht mehr hinunter oder zieht seine Schlafdecke in den Vorbau zum Haus, legt seinen Kopf auf sein weiches Stofftier, um dort die Nacht zu verbringen. Umso größer ist seine Freude, wenn er uns am nächsten Morgen sieht.
Viele Grüße
Astrid, Bertold und Lucci
Fefe hat seine Familie gefunden, musste viele Jahre warten, aber das Warten lohnt sich immer! Nun läuft und läuft und läuft er die vielen Kilometer, die er jahrelang versäumt hat. Er genießt die Gerüche, die Menschen, das Familienleben. Ich bin glücklich und danke Astrid, Bertold und Lucci für diese großartige Chance für Fefe.
Wer weiß, vielleicht darf schon bald ein Hundemädchen Fefe ins große Glück folgen. Hoffen wir, dass er ihr den Weg gut ebnet und es bald schon ein Hundepaar im Hause der Familie zu feiern gibt.
Fefe ist am 03.07., nach gut fünf Jahren, endlich im Kreise seiner Familie gelandet. Seine Runden dreht er in 50354 Hürth, direkt am wunderschönen Otto-Maigler-See.
Mach’s gut mein Großer!