Pallino fand sein Zuhause am 01.09.2014 (Happyend-Story)
Ein sardisches Fleckentier im Glück!
Pallino und Claude- die beiden sardischen Straßenhunde- lernten wir 2013 in der Nähe von Olbia kennen und bevor sie auf der Straße sterben, konnten wir sie in die LIDA bringen, unser völlig überfülltes Partnertierheim in Sardinien.
Für Hunde, die bereits einmal auf der Straße gelebt hatten, ist die LIDA ein schrecklicher Ort, denn hier sind sie auf wenige Quadratmeter begrenzt, auf denen sie Tag für Tag ausharren müssen.
Kurz nachdem Pallino und Claude in der LIDA angekommen sind, meldete sich eine liebe Bekannte bei mir, deren Boxer gerade verstorben war.
Sie war noch nicht bereit, einen neuen Hund fest in ihr Leben zu lassen, doch nach vielen Jahren Hundehaltung konnte sie das leere Haus schlecht ertragen.
So zogen Pallino und Claude als Pflegehunde bei ihr ein und begannen schnell, ihr Leben auf den Kopf zu stellen.
Leider zeigte sich schon schnell, dass “Freundschaften von der Straße” nicht ewig Bestand haben und so hatte Uli, das Pflegefrauchen, schon bald alle Hände voll zu tun, den Unsinn, aber auch die Streitigkeiten von Pallino und Claude zu händeln.
Dennoch dauerte es nicht lange, ehe klar war, dass Pallino und Claude, trotz Jagdtrieb, durchweg tolle Hunde sind. Selbstbewusst, menschenbezogen und aktiv, den Kopf voller Unsinn.
Die Behandlung der Mittelmeerkrankheiten, das Kochen der Mahlzeiten für die beiden “Sensibelchen” und natürlich viel Liebe investierte Uli in die beiden so unterschiedlichen Rüden und all das führte insbesondere bei Palli dafür, dass er sich nach und nach in das Herz von Uli und ihrer Familie geschlichen hat.
Lesen die hier ihre Zeilen zu dieser aufregenden Zeit:
Nach dem Tod unseres letzten Boxers sollte vorerst kein neuer Hund fest einziehen – keiner kam von der gewohnten Rasse los und irgendwie wollten wir auch nicht wirklich einen wieder haben. Also: Übergangslösung zum Nachdenken und Gefühle sortieren. Ein Pflegehund sollte Leben ins Haus bringen. Eine nicht so große Hündin war angedacht…
1.kommt es anders, als man 2.denkt: es wurden 2 mittelgroße Rüden, die scheinbar zusammen auf der Straße gelebt hatten und noch nicht lange im Tierheim saßen.
Am 24.April kamen sie in Köln an und bezogen am Abend schon unser Haus..und belagerten ganz selbstverständlich das Sofa.
An die Dame, die die Vorkontrolle gemacht hatte, hatte ich abends noch eine Mail geschrieben, die die Situation ganz treffend beschrieb:
“Das Duo Infernale hat Besitz von uns ergriffen!
Als erstes wurde der Tisch abgeräumt, als sie im Haus waren und Claude, das Ferkel, rennt nur auf 3 Beinen und pieselt Türrahmen und Schränke an.
as “Pfui” heißt, wissen sie inzwischen.
Wir haben zumindest was zum Lachen mit ihnen.
Grade auf einer Runde durch den Garten haben sie sich dann nur freundlich zugenickt und haben ihre Kür im Synchronspringen gezeigt: einmal in Nachbars Garten. Zum Glück bin ich ja immer übervorsichtig und hatte das Ende der Schleppe noch in der Hand. Das wäre sonst schief gegangen.
Da weiß mein Mann gleich, wie er sich die Zeit am Wochenende vertreiben kann: neuen Zaun ziehen.
Sonst sind die 2 nicht so sehr geschockt, wie es scheint. Die sind auch ans Haus gewöhnt, denke ich. Pallino liegt ausgestreckt auf dem Sofa und schnarcht…”
Leider blieb das Zusammenleben mit den beiden nicht ganz so harmonisch und nach einer Kehlkopf-OP von Claude, weswegen wir die zwei vorübergehend trennen mussten, war an ein friedliches Zusammenleben nicht mehr zu denken.
So ließen wir Claude, meinen geliebten Zubbel, schweren Herzens ausziehen – und übernahmen Pallino, den Hund mit den meisten Spitznamen ( Palli Corleone, der Mafioso, Seitenschneider (wegen seiner Vorliebe für Kabel-Zerstörung), Heini, Fleckenteufel…er hat noch viele mehr), ganz.
Wir sind zu dem Entschluss gekommen: Ein guter Hund braucht keine Rasse!
Claude lebt inzwischen als Einzelhund bei tollen Menschen und Pallino…ja, Pallino hat einen 6er im Lotto gezogen!
Er ist bei einer liebevollen Familie angekommen, die ihn mit Sicherheit nie wieder hergeben wird. Er hat in Uli ein Frauchen, das man jedem Hund nur wünschen kann und mir bleibt nur ein großes DANKE.
Danke an Uli, für all die Mühen und die schlaflosen Nächte, für die Liebe und die Bereitschaft, sich auf zwei völlig fremde Hunde so bedingungslos einzulassen und schließlich für die Stärke, einen Entschlus zu treffen, der zu 100% richtig war: nämlich Claude ziehen zu lassen und all die Liebe und Energie Pallino zu schenken, der sie verdient und braucht (und sicherlich zum Teil auch einfordert :))
Pallino hat sein Körbchen in 27404 Zeven endültig am 01.09.2014 bezogen.