Fiamma minore fand ihr Zuhause am 23.12.2014 (Happyend-Story)
Liebe Fiamma,
als ich dich auf Sardinien bei meinem Besuch im November sah, konnte ich nicht anders als dich auch noch auf meine Vermittlungsliste zu setzen. Eigentlich wollte ich nur nach „meinen“ Welpen schauen, die bald in ihr Glück reisen sollten, aber da fielst du mir in dem vollen Gehege auf. Du warst so klein und zierlich zwischen den anderen… Und während die anderen sich drängelten und rauften, um an eine streichelnde Hand zu kommen, wichst du dem Tumult aus und verstecktest dich unter der Hütte.
Und schon bald nachdem du auf unserer Homepage erschienst, rief ein sympathischer Herr aus meiner Heimatgegend an. Eigentlich hatte man schon immer große Hunde gehabt, jetzt war man aus unerfindlichen Gründen an dir hängengeblieben. Der Fragebogen las sich bestens und ich konnte mich sogar dann persönlich vergewissern, dass ein schönes Zuhause und ganz liebe Menschen auf dich warteten.
Einen Tag vor Heiligabend konntest du schon ausreisen – und hast uns alle überrascht:
„Marie Christine geb. Fiamma Minore hat sich in der Zeit, in der sie bei uns ist prächtig entwickelt. Praktisch vom ersten Tag an hat sie ihr neues Zuhause akzeptiert und förmlich in Beschlag genommen. Sie hat uns mit ihrem schelmischen und spitzbübischen Wesen total vereinnahmt. Egal was sie anstellt, wir können ihr nicht böse sein und ihre treuen und schelmisch blickenden Augen nach einer “Untat” lassen allen Ärger vergessen. Sie fegt mit ihrem Spielzeug wie ein Wirbelwind durch die Wohnung. Ist jetzt in einem Zimmer, Bruchteile später in einem anderen. Der Flur ist eine Rennstrecke auf der ihr Seil, der Ball oder ein kleiner grüner Plüschelefant hin und her gejagt werden. Im Wohnzimmer hat sie sich eine Ecke auf der Couch ausgesucht und ruht sich dort von ihrem übermütigen Spiel aus.
Der Garten ist auch bereits entdeckt und erobert worden. Spuren der durchziehenden Wintergäste werden intensiv und nachhaltig untersucht und verfolgt. Das Leben ist herrlich, zumal wenn immer einer Zeit zum Spielen und Spazierengehen hat.
In der Weihnachtszeit ist die heilige Familie, dank der fürsorglichen Art unserer kleinen vierbeinigen Mitbewohnerin, erneut obdachlos geworden und sah sich genötigt, Zuflucht auf einem Sideboard zu nehmen. Zuerst wurde der Hirte verschleppt, wenig später hatten Maria und Josef das gleiche Schicksal. Bevor die Krippe samt Inhalt angegangen werden konnte, haben wir den Stall evakuiert und der Heiligen Familie Obdach auf dem Sideboard gewährt und so für eine erneuten Familienzusammenführung gesorgt. Hier konnte die Familie die restliche Weihnachtszeit unbehelligt überstehen. Nur die später eintreffenden drei Könige hatte ein Problem. Sie fanden einen verlassenen Stall und bevor sie ebenfalls verschleppt werden konnten, haben wir die neue Unterkunft der Heiligen Familie preisgegeben und die drei Könige haben wie der Rest die Rest-Weihnachtszeit in sicherere Höhe auf dem Sideboard verbracht.
Wie wir gerade feststellen konnten, ist unsere Marie Christine auch kulturell interessiert. Sie hat sich die Fernsehzeitung genommen und intensiv studiert. Leider können wir aus den verbliebenen Resten jetzt für uns keine Informationen über das Fernsehprogramm der nächsten Tage entnehmen.
Aber was soll`s. Wenn Marie Christine Bescheid weiß, ist das ja auch in Ordnung und wenn wir etwas wissen wollen, können wir ja fragen.
Sie ist ein Wirbelwind, verspielt und verschmitzt und liebenswürdig und verschmust. So einen Hund hatten wir noch nicht. Sie ist einzigartig und soll es auch bleiben.
Mit lieben Grüßen E. und M. St. und selbstverständlich auch Marie Christine.“
Liebe Marie Christine, du kleiner Wirbelwind, es hätte also besser nicht kommen können. Und deine Hundeeltern möchten mit diesen Zeilen ausdrücklich anderen Menschen Mut machen, sich für ein Tier aus einem Tierheimintercom, wo auch immer, zu entscheiden und so dem Leid der Tiere ein wenig Herzlichkeit entgegenzusetzen.
Marie Christine ist seit dem 23.12.2014 in 59558 Lipperode glücklich zu Hause. Wir wünschen dir und deiner Familie weiterhin so viel Freude an und mit einander!